Posturologie
Posturologie
Stand: 09.05.2017
Bezeichnung
Posturologie (frz:)
- la posture = die Haltung
- postur-o’logie = die Wissenschaft vom Haltungssystem
Der andere, ursächliche Ansatz
Das leuchtet Ihnen sicher auf Anhieb ein: Haltung wird vom Gehirn bestimmt. Ihr Gehirn aktiviert gezielt diejenigen Ihrer Haltungsmuskeln, die ihren Körper in Ihre derzeitige Haltung bringen.
Dennoch: diese Tatsache ignorieren fast alle bestehenden Therapieansätze. Die meisten Methoden zur Haltungskorrektur und zur Entlastung fehlbelasteter Körperbereiche sind muskulo-skelettal (d.h. symptomatisch) ausgerichtet statt sensorisch-zerebral (d.h. ursächlich). Deshalb bleibt das Problem von Fehlhaltung und seinen Folgen (Fehlbelastung, Schmerzen, Abnutzung) weitgehend ungelöst. Nicht-ursächliche Behandlungen stehen der Verbreitung und zunehmenden Tendenz dieser eigentlichen Volksleiden erfolglos gegenüber.
Nach welchen Kriterien reguliert Ihr Gehirn Ihre Körperhaltung?
Da ja das Gehirn die Haltungsmuskeln reguliert, haben die französischen Wissenschaftler und Raumfahrtmediziner erforscht, was das Gehirn zu einer falschen Haltungsregulierung veranlasst, und welche Voraussetzungen für eine perfekt optimale Haltungsregulierung erforderlich sind.
- In erster Linie sind es die drei folgenden Sinneswahrnehmungs-Kanäle, welche dem Gehirn notwendige Informationen über Raum, Lage und Haltung liefern:
- Augen (visuell und binokular = optische Wahrnehmung in 3D),
- Füsse (Exozeption = Aussenwahrnehmung des Bodenkontakts),
- «Haut» (Propriozeption = Körperselbstwahrnehmung).
- (Das sogenannte Gleichgewichtsorgan im Innenohr ist nicht in der Lage, die Richtung der Schwerkraft festzustellen. Indem es also nicht weiss, wo unten und wo oben ist, kann es keinen Beitrag zur aufrechten Körperhaltung und zum statischen Gleichgewicht leisten.)
Aufgrund dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse ist klargeworden, dass eine ursächliche Haltungskorrektur sensorisch-zerebral ansetzen muss, und nicht wie gewohnt muskulär-skelettal oder -faszial.
Ebenso klar ist nun, dass mehr oder weniger sanfte Zwänge (Schuhe mit hohen Absätzen oder aber Negativabsätzen, Korsette, Taping, orthopädische Einlagen, Willensanstrengung, Übung, Haltungsturnen) nicht ursächlich wirken. Statt eine Befreiung und Verbesserung für das Haltungsgehirn darzustellen, belasten solche Massnahmen das autonome Haltungssystem mit einem zusätzlichen und widersprüchlichen Zwang. Viele Patienten merken dies und setzten diese Massnahmen ab, worauf es ihnen nicht selten spürbar besser geht.
Auch operative «Endlösungen» zeigen oft keinen Erfolg. Nun ist klar, weshalb: sie stellen keine ursächliche sensorisch-zerebrale Korrektur dar, und die Eingriffe hinterlassen oft zusätzliche Störungen der Propriozeption durch die Narben. Das autonome Haltungssystem verliert Spielraum. Statt befreit wird es tendenziell sogar zusätzlich belastet. Das kann nur als kompromissbehaftete Notlösung gelten.
Sensorisch korrigierende Massnahmen der Posturologie
Die sensorisch-zerebrale Massnahmen hat die Posturologie als entscheidend für eine ursächliche, befreiende und nachhaltig erfolgreiche Haltungskorrektur erkannt:
- Trainieren der binokulären Zusammenarbeit, die bei 93% aller Personen beeinträchtigt ist. Ziel ist eine perfekte und widerspruchsfreie dreidimensionale visuelle Wahrnehmung. Für Ihr Haltungsgehirn ist dies die wichtigste Quelle der Raum-, Lage- und Haltungssensorik.
- Entstören der Bodenkontakt-Wahrnehmung durch die Füsse: «ehrliche Schuhe».
- Entstören der Propriozeption, damit die Körperselbstwahrnehmung ungestört ist: Narbenentstörung, Säuren/Basen-Gleichgewicht etc.
Diese drei Wahrnehmungskanäle liefern redundante (sich überschneidende) Informationen. Das autonome Haltungssystem als kybernetisches System funktioniert nur dann perfekt, elegant und frei, wenn alle Wahrnehmungen einwandfrei übereinstimmen. Deshalb sind Einzelmassnahmen nur selten erfolgreich und kaum je ausreichend: ein System muss als System korrigiert werden.
Das Haltungsgedächtnis und seine therapeutische Überlistung
Einer systematischen, ursächlichen Haltungskorrektur bzw. Haltungsbefreiung steht immer noch das Haltungsgedächtnis entgegen. Es besteht darauf, das eingeprägte bisherige Haltungsmuster beizubehalten. Dies haben die französischen Wissenschaftler und Raumfahrtmediziner festgestellt. Zur Lösung dieses Problems haben sie ein Hilfsmittel entwickelt:
Ein galvanisches Element, welches ein definiertes Wechselspannungssignal via Nervensystem an das Haltungsgehirn liefert, wird am korrekten Ort der Fusssohle platziert. Unter diesem Einfluss hält das Gehirn die Haltung für ideal und verzichtet auf weitere Anspannung gewohnter Muskelstränge.
- Erst damit ist der Weg für eine erfolgreiche Korrektur frei.
- Ein weiterer immenser Vorteil: auch akute Schmerzen (Rücken, Hüftgelenke, Knie etc.) können sich augenblicklich lösen, wenn das Haltungsgehirn aufgrund dieser List «entspannt»!
Als praktikable Lösung ist das patentierte galvanische Element in Einlagesohlen fixiert. Dennoch haben diese (Staticure) Einlagesohlen / «Astronautensohlen» nichts mit jeglichen anderen Einlagesohlen gemein: ihre Wirkung ist an das Gehirn gerichtet und nicht an die Füsse.
Damit das bisherige Muster (= Engramm) im Haltungsgedächtnis gelöscht und nachhaltig durch ein korrigiertes Muster ersetzt wird, muss «der Trick» mit dem galvanischen Element 9 – 12 Monate lang durchgehalten werden. Das bedeutet: Tag für Tag die Staticure Einlagesohlen tragen. Es geht um eine konsequente Entziehungs- und Umerziehungskur für Ihr Haltungsgehirn.
Behebung von Störungen aus systemfremden Bereichen
Das autonome Haltungssystem ist ein kybernetisches System (so der wissenschaftliche Begriff für geregelte Systeme, sowohl technische als auch biologische).
Für die optimale Leistung eines solchen Systems müssen nicht nur alle inneren Faktoren stimmen. Es muss auch frei sein von äusseren Störungen. Im Rahmen der Posturologie-Behandlung wird eine Vielzahl möglicher Störungen überprüft und wenn notwendig korrigiert. Darunter fallen psychosomatische Probleme, Probleme aus dem Verdauungstrakt, Störeinflüsse von Zahn- und Schmuckmetallen, Uhren und elektronische Geräte am Handgelenk u.a.m.
Zusammenfassung im ABC der Haltungskorrektur
Eine vollständige posturologische Haltungskorrektur zielt auf
- eine bestmögliche Befreiung Ihres autonomen Haltungssystems
- und eine nachhaltige Neuprägung im Haltungsgedächtnis.
Das «ABC der Haltungskorrektur» http://www.bomholt.ch/index_htm_files/ABC.pdf fasst zusammen:
A) Ein Haltungsproblem ist primär ein Wahrnehmungsproblem.
Deshalb steht an erster Stelle (im ABC der Haltungskorrektur) die Korrektur aller Sensoren.
B) Eine (Fehl-) Haltung ist nach «9 Monaten» fix im Gehirn abgespeichert.
Deshalb steht an zweiter Stelle (…) die Neutralisierung des eingeprägten Fehlhaltungs-Engramms.
C) Ein Haltungsproblem ist sekundär ein Problem kumulierter Störungen.
Deshalb ist das ABC der Haltungskorrektur nicht komplett ohne möglichst vollständige Behebung aller Störfaktoren.
Daraus ergibt sich ein Behandlungsprogramm von einigen Sitzungen über ein Jahr.
Nicht immer ist eine vollständige Korrektur möglich: Manch angeborene oder erworbene Schäden sind nicht korrigierbar. Auch sind die Ansprüche der Klienten unterschiedlich: Hochleistungssportler sollten aus gutem Grund perfekt haltungsbefreit sein; andere Patienten geben sich damit zufrieden, wenn sich ihre Beschwerden auf ein vertretbares Mass verringert haben. (Und manche lassen sich lieber nicht-ursächlich therapieren und operieren, als dass sie die ungewohnten Massnahmen der Posturologie akzeptieren.)
Weitere Informationen
Begründer der Posturologie als Therapiemethode ist Dr. Bernard Bricot. Sein Grundlagenwerk ist das Buch «La reprogrammation posturale globale». Die Homepage des C.I.E.S (dessen Präsident Dr. Bricot ist), ist http://www.posturologie.org
Informationen finden Sie auch bei www.bomholt.ch auf der Seite Posturologie.
Verfasser dieses Artikels:
Naturheilpraxis Bomholt Jens Bomholt
kantonal approbierter Naturheilpraktiker, 9000 Sankt Gallen