Logotherapie
Logotherapie
Stand: 02.04.2015
Logotherapie (vom griechischen logos = der Sinn abgeleitet) ist die dritte Wiener Schule der Psychotherapie neben der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers. Ihr Begründer ist Viktor E. Frankl.
Die Logotherapie geht davon aus, dass der Mensch existentiell auf Sinn ausgerichtet ist und nicht erfülltes Sinnerleben zu psychischen Krankheiten führen kann; desgleichen begleitet psychische Erkrankungen ein eingeschränkter Sinnbezug. Logotherapie unterstützt dabei, Lebenslagen sinnvoll auszufüllen oder umzubewerten. Ein Extremfall sind noogene Neurosen, bei denen Lebenssinn fehlt.
Eigenständiges Therapieverfahren in Österreich, in Deutschland nicht von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt und nicht finanziert.
Die Grundlagen
Frankl kritisiert Psychoanalyse und Individualpsychologie in seiner dimensionalen Anthropologie. Menschen haben drei Dimensionen: 1. physische Dimension (Leib), 2. psychische Dimension (Psyche), und 3. noetische Dimension (Geist). Während die physische und die psychische Dimension in engem Zusammenhang stehen (psychophysischer Parallelismus) kann sich der Mensch aufgrund seiner geistigen Dimension über sein Psychophysikum erheben. Nur das Psychophysikum kann erkranken, die noetische Dimension des Menschen bleibt heil und steht jenseits jeder Krankheit. Dieser philosophisch-theoretische Unterbau der Logotherapie wird Logotheorie genannt.
Vertreter
Im Bereich der Bundesrepublik Deutschland hatte Elisabeth Lukas die Logotherapie bekannt gemacht; sie vertritt eine sich eng an die Franklschen Gedanken anlehnende Logotherapie. Alfried Längle hat die Logotherapie besonders in Österreich vertreten, dann aber als Ergänzung zur klassischen Logotherapie die Existenzanalyse als Psychotherapie maßgeblich weiterentwickelt. ABILE, das Ausbildungsinstitut für LTEA in Wien/Wels bildet PsychotherapeutInnen nach modernsten Gesichtspunkten in der Existenzanalyse und Logotherapie nach Viktor Frankl aus und bietet somit einen umfassenden Zugang zu Frankls Werk im Kontext zeitgemäßer Anwendungsformen.