Synergetik-Therapie
Synergetik-Therapie
Stand: 02.04.2015
Text: Praxis für Angewandte Synergetik Berlin, Peter Scharf,
10587 Berlin, www.touchsoul.de
Definition der Synergetik-Therapie
Die Synergetik-Therapie stellt eine Anleitung zur Selbstheilung Selbsterfahrung dar. Ende der 70er Jahre trug der Physikingenieur Bernd Joschko zahlreiche Erfahrungen aus Selbsterfahrungstherapien und ganzheitlichen Therapieansätzen zusammen und definierte 1988 die Synergetik-Therapie. In deren Entwicklungsphase wurde begonnen, die wirkungsvollsten Aspekte in Bezug auf Entwicklung und Heilung eines Individuums in Einzelsitzungen (im Entspannungszustand) kreativ zu kombinieren, um den Energiefluss zu erhöhen. Dabei zeigte sich schon sehr bald der "Selbstorganisationsprozess auf der Informationsebene", d.h. alle Erinnerungs- und Symbolbilder stehen in ständiger Wechselwirkung und bilden Muster. Werden einzelne Bilder verändert, ändern sich auch gleichzeitig die Beziehungen der Bilder zueinander. Die Anordnung aller Beziehungen untereinander (die Energiebildstruktur der neuronalen Matrix) repräsentiert auch die Struktur von Krankheiten. Diese wird durch die methodische Arbeitsweise der Synergetik-Therapie aktiv durch Selbstorganisationsprozesse aufgelöst. In den letzten 10 Jahren konnten dahingehend umfangreiche Erfahrungen auch mit schwerkranken Menschen (z.B. Krebs, MS, Schuppenflechte, Asthma, Epilepsie, AIDS) gesammelt werden. Sie führten zu der Arbeitshypothese, dass sich jeder Kranke nur aktiv selbst heilen kann, wenn er seine abgespeicherten Erlebnisbilder aktiv verändert. Dabei braucht er die Unterstützung eines erfahrenen Helfers.
In der Synergetik-Therapie werden die von Hermann Haken gefundenen Naturgesetze der Synergetik, der Lehre vom Zusammenwirken, angewandt. Der Physikprofessor und Mathematiker Haken entdeckte in seiner Lasertheorie das Selbstorganisationsprinzip und konnte dieses auch mathematisch nachweisen. Schon vor Hermann Haken wurden zwei Wissenschaftler für die Entdeckung des Selbstorganisationsprinzips mit einem Nobelpreis ausgezeichnet.
Leben beinhaltet immer Organisationsmuster, und auch das Gehirn kommuniziert als ein riesiges, verwobenes Netzwerksystem. Schon vor 50 Jahren tauchte die Idee der Selbstorganisation in der Gehirnforschung auf. Der Gehirnwissenschaftler Maturana z.B. hält die Wahrnehmungsleistung des Gehirns für selbstorganisierend - ständig werden neue Beziehungen innerhalb des neuronalen Netzwerkes hergestellt. Joschko übertrug erstmals die Prinzipien der synergetischen Mustererkennung auf die in Tiefenentspannung auftretenden inneren Bilder. Damit gibt er dem kranken Menschen eine Möglichkeit an die Hand, in der eigenen Psyche Selbstorganisationsprozesse auszulösen, die gleichzeitig zu Selbstheilungsprozessen des Körpers führen. Die dabei notwendigen synergetischen Gesetzmäßigkeiten sind die Überführung der Anordnung der Energiebildstruktur in ein deterministisches Chaos, d.h. sie müssen nur aktiv destabilisiert werden. Es darf nicht zielorientiert gearbeitet werden - es dürfen keine wünschenswerten positiven Bilder installiert werden. Das Auffinden der krankmachenden Bilderstrukturen erfolgt nach den von Haken gefundenen Gesetzmäßigkeiten der Mustererkennung. Sie werden in einem freilaufenden assoziativen Suchprozess gefunden.
In nun mittlerweile 20-jähriger Forschungsarbeit wurde das Prinzip der Selbstorganisation von B. Joschko in der Psyche nachgewiesen. Die Psyche eines Menschen ist der Ausdruck seiner neuronalen Matrix, einfacher gesagt seines Gehirns. Während einer einfachen entspannenden Meditation können die eigenen Gehirnbilder als innere Energiebilder in einem assoziativen Prozess als Innenweltreise sichtbar gemacht werden. Alle in der Psyche eines Menschen enthaltenen Informationsmuster wie z.B. Kindheitserinnerungen, Symbol- und Reinkarnationsbilder, sowie Bilder aus dem Kollektivpool und Informationen aus dem Morphogenetischen Feld (Rupert Sheldrake) stehen in ständiger Wechselwirkung miteinander und können durch Selbstorganisation in ihrer Informationsstruktur dauerhaft verändert werden. Sie verändern sich zu einer evolutionär höherwertigen Ordnungsstruktur und ziehen Selbstheilung auf der Körperebene nach sich. Die Heidelberger Schule für Psychosomatik vertritt den Standpunkt, dass es keine Krankheiten gibt, sondern nur kranke Menschen mit der Einmaligkeit ihrer individuellen Erkrankung und ihrer Geschichtlichkeit.
Diese Grundannahme nutzt die Synergetik-Therapie zur Aufdeckung der im Gehirn des kranken Menschen verankerten fraktalen, neuronalen Informationsstrukturen. Verändert nun der Klient eigenverantwortlich unter Anleitung eines Synergetik Therapeuten und unter der Anwendung der synergetischen Gesetzmäßigkeiten alle auftauchenden Innenweltbilder, so führt dies folgerichtig zu Selbstheilungsprozessen durch Selbstorganisation. Der Klient spricht dabei die auftauchenden Bilder in der Gegenwartsform an - er erlebt sie noch einmal - und folgt dabei seinen Handlungsimpulsen. Er bekommt nicht vorgegeben, was er zu tun hat, sondern nur Ratschläge als Möglichkeiten zur Veränderung.
Die drei Ebenen Gehirn - Immunsystem - Körper/Organe stehen in ständiger Wechselwirkung miteinander (Psychoneuroimmunologie) und unterliegen ebenfalls dem Prinzip der Selbstorganisation. Betrachtet man diese Tatsache, so wird deutlich, warum in der Synergetik-Therapie Symptome als Ausdruck der im Gehirn verankerten lnformationsstruktur nicht bekämpft werden dürfen, sondern im Gegenteil dazu genutzt werden, um diese über die Energiebilder sichtbar zu machen und zu verändern. Synergetik-Therapie scheint demzufolge geeignet, Krankheitsstrukturen aufzulösen. Das Ziel dabei sind Spontanremissionen, die vom kranken Menschen selbst aktiv erzeugt werden können. Zwei wesentliche Punkte bei diesem neuen Selbstheilungsansatz sind zum einen, dass die innere Arbeit nur aktiv vom Klienten selbst durchgeführt werden kann (Stärkung der Eigenverantwortung und der Handlungskompetenz) und zum anderen, dass sie keinesfalls strategisch, d.h. zielorientiert erfolgen darf. Vielmehr muss sie synergetischen Gesetzmäßigkeiten folgen, in denen sich die Erkenntnisse der Chaosforschung integrieren lassen: Eine kleine Veränderung kann eine große Wirkung verursachen und grundlegende Informationsmuster evolutionär verändern.
Der Therapieverlauf
Der Synergetik-Therapeut führt keine wie auch immer geartete Form von medizinischer Behandlung durch. Ein Vorgespräch ist zwar nicht notwendig aber hilfreich, wenn der Klient seine Wünsche, worauf er den Schwerpunkt der Aufmerksamkeit in seiner Innenweltreise legen will, formulieren möchte.
Zu Beginn der Sitzung legt sich der Klient auf eine bequeme Unterlage. Er trägt eine Augenbinde, um seine Aufmerksamkeit nach innen zu richten und wird dann in eine entspannende Meditation geführt. Nach wenigen Minuten bittet ihn der Therapeut, sich eine Treppe vorzustellen, die nach unten führt. Am Fuße der Treppe soll er sich einen Gang vorstellen, von dem Türen abgehen. Mit Geräuschuntermalung (hier z.B. einem Türenquietschen) öffnet er eine frei gewählte Tür und beschreibt den dahinter liegenden Raum. Dieses erste auftauchende Symbolbild ist mit Erlebnissen und Gefühlen assoziativ verknüpft. Der Klient folgt dieser inneren Energiestruktur und kann dabei mit allen inneren Zuständen und Bildern in einen freien und konfrontativen Dialog treten, d.h. er spricht alles, was auftaucht direkt und in der Gegenwartsform an. Zur Unterstützung bzw. zur akustischen Provokation kann der Synergetik Therapeut auch Geräusche einspielen, z.B. Schritte, um einen inneren Helfer auftauchen zu lassen.
Durch die innere Konfrontation lassen sich Symbolbilder, die Persönlichkeitsanteilen entsprechen und Kindheitsprägungen entspringen, verändern. Kollektivsymbole, wie sie auch schon C. G. Jung beschrieben hat, bleiben im Gegensatz zu den Persönlichkeitsanteilen autonom. Sie werten nicht, lassen sich auch nicht verändern oder beeinflussen. Sie stehen dem Klienten jederzeit hilfreich zur Seite, um z.B. tief liegende Schockerlebnisse aufzudecken.
Die Erscheinungsebenen der Informationsstruktur
- innere Bilder (reale Erinnerungen, Phantasiebilder, Symbole,
- Persönlichkeitsanteile, autonome Instanzen etc.)
- Körperempfindungen (Wärme, Kribbeln, Spannung etc.)
- Emotionen (Trauer, Wut, Freude etc.)
können dabei jederzeit gewechselt werden, um den Energiefluss aufrechtzuerhalten. Dabei geht es immer wieder darum, neue unlogische Handlungen, d.h. Neuverknüpfungen zu machen, um die zugrunde liegende Struktur zu destabilisieren. So kann der Klient z.B. mit seinem heutigen Bewusstsein das Erinnerungsbild als Baby aufsuchen und in den entscheidenden Situationen neu handeln und dem Baby als heutiger Erwachsener hilfreich zur Seite stehen. Auch abgespeicherte Traumata lassen sich auf diese Weise leicht bearbeiten und auflösen. Diese Prozesse können dann auch kathartische Gefühlsausbrüche beinhalten.
Der freilaufende synergetische Suchprozess reduziert die immensen im Gehirn abgespeicherten lnformationen auf fraktale Informationsmuster und führt diese mit wenigen, aber wichtigen Ordnungsparametern in einen Selbstorganisationsprozess über. Diese Ordnungsparameter unterstützen die Selbstheilung (z.B. Handlungskompetenz). Sie sind mit den Forschungsergebnissen aus der Psychoneuroimmunologie identisch. So kann die Struktur eines jeden Konfliktes oder jeder Krankheit vom Klienten selbst in einer frei fließenden Innenweltreise mit Hilfe des begleitenden Therapeuten deutlich herausgearbeitet werden, dies geschieht automatisch von selbst, da der Prozess sich selbst steuert. Die Struktur-Kippung erfolgt oftmals sehr einfach, z.B. durch Verändern von Farben der einzelnen Energiebilder, die auf diese Weise direkt verändert werden. Der Effekt des Flügelschlag des Schmetterlings aus der Chaosforschung, der beschreibt, dass schon kleinste Veränderungen der Anfangsrandbedingungen große Effekte, d.h. umfassende Veränderungen in der Gesamtstruktur herbeiführen können, wirkt auch in der Musterveränderung der Psyche. Die inneren Erfahrungen der Klienten sind oftmals sehr überraschend und von hoher Intensität. Letztendlich könnte man sie am ehesten mit dem Begriff religio - Rückverbindung beschreiben.
Die Synergetik-Therapie arbeitet unter anderem auch mit vorgegebenen Energiebildern, den sogenannten Archetypen, wie z.B. dem "Inneren Löwen", der "Inneren Frau" oder dem "Inneren Mann". Der Klient kann in diese Bilder das eigene Material projizieren und auf diese Weise mit den Themen "Aggression/Durchsetzung" oder "Weiblichkeit/Männlichkeit" arbeiten und so bestimmte Fähigkeiten oder Qualitäten trainieren. Die Synergetik-Therapie ist ein stark erlebnisorientierter Ansatz, mit dem Ziel, versäumte oder verweigerte Entwicklung gezielt und kurzfristig nachzuholen. Am Ende einer Sitzung begibt sich der Klient noch einmal in das Anfangsbild des ersten Raumes. Dort kann er dann überprüfen, wie dieser Raum sich durch die Selbstorganisation verändert hat:
z.B. Er ist heller, freundlicher, farbiger, mit mehr Details ausgestattet und wird gefühlsmäßig angenehmer erlebt.
Jede Einzelsitzung wird auf Band aufgenommen. Der Klient erhält am Ende der Sitzung ein Exemplar mit nachhause. So kann er durch erneutes Anhören des Erlebten zusätzliche tiefe Einsichten gewinnen.
Der Anwendungsbereich
Die Synergetik-Therapie arbeitet auf der Ebene der inneren Energiebilder und kann nur von eigenverantwortlichen und aktiven Klienten angewendet werden. Sie ist als "Anleitung zur Selbstheilung durch Selbsterfahrung" konzipiert. Dabei vertritt sie die Arbeitshypothese, dass nahezu jeder Krankheitshintergrund nur vom Klienten selbst aktiv aufgelöst werden kann, mit der Folge, dass auch auf der Körperebene ein Selbstheilungsprozess in Gang gesetzt wird. Die Arbeit des Synergetik-Therapeuten erfordert keine medizinische oder psychotherapeutische Kompetenz. Der Synergetik-Therapeut bietet auch keinerlei Lebensberatung oder ein wertendes Weltbild mit daraus resultierenden Verhaltensprogrammen an. Seine ausschließliche Kompetenz "beschränkt" sich darauf, dass er Klienten auf ihrer Innenweltreise begleitet und sie hinsichtlich der Anwendung der synergetischen Gesetzmäßigkeiten unterstützt.
Die medizinische Ebene bleibt bei dieser Arbeit völlig unberührt. So werden keinerlei Diagnosen oder Empfehlungen hinsichtlich medizinischer Behandlungen ausgesprochen. Hierfür ist ausschließlich der Arzt bzw. der Heilpraktiker zuständig. Eine Zusammenarbeit mit dem Arzt oder dem Heilpraktiker ist aber stets sinnvoll und wünschenswert und wird daher angestrebt.
Ein weiteres Arbeitsgebiet der Synergetik-Therapie ist der Bereich des Mentaltrainings. Da alle Informationen im Gehirn abgespeichert sind, können kreative Prozesse zur lnformationsgewinnung, Problemlösung oder Persönlichkeitsentfaltung auch gezielt per Selbstorganisation in der Innenwelt ausgelöst werden. Seit einigen Jahren hat sich zusätzlich das Synergetik Profiling herausgebildet. Dort geht es ausschließlich um Informationsgewinnung zu jedem beliebigen Thema.
Die Erfolgsaussichten
Die Erfolge jedes individuellen Selbstheilungsprozesses, mit anderen Worten die sichtbaren und fühlbaren Ergebnisse sind überwiegend vom Klienten selbst abhängig, d.h. von dessen Bereitschaft, Geschwindigkeit und Intensität in der inneren Arbeit. Die Umsetzung in die äußere Realität des Lebens erfolgt ebenso selbstverantwortlich durch den Klienten. Oftmals sind mit wenigen Sitzungen, die in der Regel ca. 2 Stunden dauern, erstaunliche Erfolge zu erzielen. Da Selbstorganisationsprozesse in evolutionärer Sicht nur positiv, d.h. hin zu höheren Ordnungen - zu mehr Lebendigkeit, Freiheit, Gesundheit und Individualität verlaufen, treten Risiken nicht auf.