Orgonmedizin: Lebensenergie aus ärztlicher Sicht
Orgonmedizin: Lebensenergie aus ärztlicher Sicht
24.11.2006
1. Energie und Heilung
Energie ist immer das, was heilt; jeder Heilung liegen energetische Prozesse zugrunde, auch ganz ohne ärztliches Zutun. Energie ist überall in der Atmosphäre vorhanden, sie umgibt den menschlichen Körper als Energiefeld und ist in ihm angereichert. Störungen in diesem Energiefeld müssen notgedrungen zu Störungen im materiellen Körper führen und sind somit Auslöser für Krankheiten.
In gesundem Zustand strömt und pulsiert Lebensenergie in unserem Körper, sie macht unsere Vitalität aus. Wenn unsere Vitalität hoch ist, fühlen wir uns gesund und kreativ, heilen Wunden schnell ab - ist sie niedrig, wird Heilung verzögert, es kommt eher zu Defektheilungen oder chronischen Erkrankungen. Die Vitalität ist von der Umgebung und den Lebensumständen mit abhängig. Dies sind die Grundannahmen der Orgonmedizin, die auf die Entdeckungen des Arztes und Naturforschers Wilhelm Reich zurückgeht. Sie ist eine Therapie wie viele andere auch, mit derselben Struktur: Menschen kommen mit einem Symptom oder Leiden, durchlaufen einen Therapieprozess und beginnen dann, sich wieder abzulösen.
In der Zeit dazwischen arbeitet die Orgonmedizin etwas anders als andere Therapieformen, nämlich an der Grenze von Materie und Energiekörper, von Körper und Seele. Orgonmedizin arbeitet nicht am Symptom, sondern am Gesamtsystem: Die Lebensenergie wird wieder in Fluss gebracht. Es ist keine fremde Energie, die dem Körper dabei zugeführt wird, sondern die Lebensenergie des Körpers selber wird angeregt, seine Selbstheilungskräfte unterstützt.
2. Orgon = Lebensenergie
Traditionelle Lebensenergiekonzepte gehen weit in die menschliche Frühzeit zurück und sind uns unter anderem unter den Namen Chi, Prana, Od, Elan vital oder animalischer Magnetismus bekannt. Sie finden sich schon in den Schriften des Hippokrates; seine Säftelehre ist als Beschreibung der Wandlungsformen einer Lebensenergie zu verstehen, bei der sich der Therapeut als reiner Diener und Helfer einer selbstregulierten Kraft versteht; Religion, Psychologie, Philosophie und Heilkunde waren zu der Zeit noch zu einem harmonischen Ganzen verwoben . Im Europa des 17. Jahrhunderts führte der deutsche Arzt Georg Ernst Stahl die Seele als ein nährendes, belebendes und lenkendes Prinzip des Organismus wieder in die Medizin ein und prägte den Begriff des Animismus? Theophile de Bordeu und Paul Joseph Bartez ordneten dieses Prinzip der Natur an Stelle der Seele zu und wurden so zu den Begründern des Vitalismus. Im frühen 19. Jahrhundert spielte die Lebenskraft auch bei Gottfried Herder sowie in der Philosophie und Medizin der Romantik eine zentrale Rolle, so u. a. bei Christoph Wilhelm Hufeland und Friedrich Wilhelm Schelling.
Für den Begründer der Homöopathie Samuel Hahnemann war die Verstimmung der Lebenskraft Ursache von Krankheiten. Mitte des 18. Jahrhunderts glaubten Forscher, die Lebenskraft in Elektrizität und Magnetismus gefunden zu haben Luigi Galvani wurde zum Vertreter der Elektrobiologie. Umgekehrt wurde jedoch für den berühmtesten Vertreter des neuen Vitalismus, Franz Anton Mesmer, der Magnetismus zum Anlass für die (Wieder-)entdeckung der Lebenskraft; er nannte sie animalischer Magnetismus. Von Mesmer führt ein direkter Weg zur Hypnoseforschung und schließlich zur Psychotherapie Sigmund Freuds . In unserem Jahrhundert waren es vor allem Wilhelm Reich (1897 - 1957) und seine Schüler, die sich auf dem Boden westlicher Medizin mit diesem Phänomen beschäftigten und zu den wichtigsten Vertretern eines Vitalismus neuerer Ausprägung wurden. Am Berliner Wilhelm-Reich-Institut und dem Institut für Energetische Medizin sind seine Erkenntnisse über die universelle Orgonenergie und die Behandlungsmethoden der Orgontherapie im letzten Jahrzehnt erweitert und in einen modernen Kontext gestellt worden, wobei sich u.a. erstaunliche Entsprechungen zur daoistischen chinesischen Medizin fanden.
In der Orgonmedizin schließt sich die Lücke, die sich heutzutage zwischen der Symptom orientierten, rein somatischen und der psychisch orientierten, rein mentalen Therapien auftut. Die Orgonmedizin geht in hippokratischer Tradition davon aus, dass eine selbst regulierende, vitale Lebenskraft (gr. pneuma) an allen lebendigen Vorgängen beteiligt ist und die Grundlage von Gesundheit bildet. Diese wurde von Reich Orgonenergie genannt; es handelt sich um eine ubiquitäre subtile Energieform. Der Begriff Energie wird in der vorliegenden Abhandlung wieder im alt-griechischen Sinn verwendet, in dem er noch ein holistisches Spektrum von den physikalischen bis zu den subtilen Energien umfasste . Die Orgontherapie arbeitet mit den Wechselwirkungen des soliden, physikalischen Aspektes des Organismus mit dem energetischen, feldartigen Aspekt. Wissenschaftliche Experimente deuten darauf hin, dass es sich dabei um nicht-substanzielle Wechselwirkungen handelt, jenseits der physikalischen und auch der elektromagnetischen Felder. Diese sind mit herkömmlichen Messinstrumenten nicht direkt nachweisbar, ihre Wirkungen sind jedoch subjektiv für jeden wahrnehmbar. Wissenschaft, wie wir sie heute kennen, kann als rein mechanistische Wissenschaft das Lebendige, das über die Mechanik hinausführt, nicht abbilden.
Zum Beispiel ist eine Erscheinungsform dieser Energie, die wir alle kennen, die Verliebtheit - sie ist ein enormer Schub an Energie und Vitalität; wenn man verliebt ist, kann man Bäume ausreißen. Doch es wird uns vermutlich nie gelingen, Verliebtheit wissenschaftlich abzubilden. Trotzdem kann man ihr subjektives Vorhandensein nicht leugnen; es ist einfach eine Erfahrungstatsache. Heute postuliert der Physiker und Einsteinschüler David BOHM entsprechend, dass die (subatomaren) Energien verschiedene Grade von Feinheit, von Subtilität haben. Nach ihm haben subtilere Manifestationen der Energie die Kraft, weniger subtile zu transformieren : daraus ergibt sich ein Energieweg, wie ihn die alten Hochkulturen kannten und den wir heute so erst wieder entdecken müssen.
Neu gegenüber den traditionellen Energiekonzepten ist in der Orgonmedizin der wissenschaftliche und an unserer westlichen Kultur orientierte Zugang zu dem Phänomen Lebensenergie und die Art der Behandlung von Krankheiten.
3. Grundaussagen der Orgonmedizin
Orgonmedizin ist kurz gesagt Arbeit an der Pulsation des Lebendigen. Wenn wir gesund sind, ist Orgonenergie in unserem Körper in ausreichender Menge vorhanden und strömt und pulsiert in ihm. Diese Energie wird von unserem Körper ständig aus der Umgebung durch Atmung, Nahrung und Sonnenlicht aufgenommen, und durch Arbeit, Gefühle, Stoffwechselprozesse wieder abgegeben. Es findet also ein ständiger Wechsel von Ladung und Entladung statt, eine ständige Pulsation. Je freier der Fluss an Lebensenergie und je stärker die Pulsation, desto gesünder, vitaler und kreativer fühlen wir uns. Diese Pulsation ist stark störanfällig - bereits in der Kindheit wird unsere Lebendigkeit eingeschränkt, wenn wir lernen, unsere Gefühle zu beherrschen, z.B. Aggressionen oder Tränen zu unterdrücken. Äußere Einflüsse wie Streit in der Familie, Stress am Arbeitsplatz oder andere emotionale Traumen können auch dazu führen, dass wir unseren Gefühlen keinen Ausdruck mehr verleihen können, innerlich versteinern oder zumindest starke Selbstbeherrschung üben, eben unsere Gefühle kontrollieren. Dies tun wir hauptsächlich, indem wir die Atmung beschränken und Muskeln anspannen. Muskuläre und bindegewebige Verhärtungen sind daher direktes Abbild zurück gehaltener emotiona-ler Prozesse, die den Fluss der Lebensenergie behindern.
Werden diese Blockaden aufgelöst, so geht dies oft mit dem Wiederempfinden der zuvor unterdrückten Emotion einher. Über Verschaltungen auf Rückenmarks- und Gehirnebene führen diese Muskelanspannungen direkt zu einer Störung des vegetativen Nervensystems, das die Tätigkeit aller inneren Organe, Drüsen und des Immunsystems reguliert und harmonisiert: seine gesunde Funktion wird gestört, die Organe kommen aus dem Tritt und die Grundlage für zahlreiche somatische Erkrankungen ist gelegt. In gesundem Zustand oszilliert das vegetative Nervensystem zwischen den beiden Anteilen des Sympathikus und des Parasympathikus; die Störung dieser vitalen Pulsation spiegelt auf der materiellen Ebene die energetische Pulsationsstörung des Organismus wieder.
Die Disharmonie des vegetativen oder Lebensnervensystems kann sich in zuviel, zuwenig oder blockierter Energie ausdrücken: Bei Kopfschmerzen z.B. haben ist zuviel Energie im Kopfbereich, bei Asthma oder Herzinfarkt im Brustbereich. Ziel der Orgontherapie ist es, diese vegetativ-energetische Störung zu beheben, indem die Menge, Verteilung und Pulsation der Lebensenergie wieder harmonisiert werden: Erkrankungen wird damit der Nährboden entzogen. Dabei wird nichts Fremdes in den Körper hineingegeben, sondern ausschließlich die natürlichen Selbstheilungskräfte aktiviert.
4. Diagnostik
In der Orgonmedizin werden keine Messgeräte benutzt, da diese nicht in der Lage sind, wirklich objektive Ergebnisse zu erzeugen. Stattdessen werden die vegetative und emotionale Reaktion sowie die körperlichen Reaktionen während der Behandlung beobachtet: Die Diagnose beruht wesentlich auf Erfahrungswerten. Das zuviel oder Zuwenig an Ladung kann den ganzen Organismus betreffen oder nur einzelne Bereiche. Den ersten Eindruck auf das Energieniveau erhält man schon am Telefon - ist die Stimme laut oder leise, monoton oder lebendig? Wie ist die Ausdruckweise? Beim ersten Kontakt mit einem Patienten erhält man weitere Hinweise über Mimik, Gestik, Körperhaltung, Händedruck und Augenausdruck. Dazu kommen die Schilderungen des Patienten: fühlt er sich innerlich leer, hat er ein Gefühl von ängstlichem Getriebensein oder sogar von einem inneren Vulkan? Weitere Anzeichen über das Vorliegen von Energieblockaden gibt der Ort der Erkrankung; bei Migräne liegt z.B. die Blockade im Kopf- und Nackenbereich, bei Magengeschwür im Zwerchfell und Bauchbereich. Die Annahmen über über- oder unterladene Bereiche des Körpers werden durch die körperliche Untersuchung überprüft, bei der die muskulären und bindegewebigen Blockaden mit den Händen direkt erspürt werden. Diese ersten Eindrücke werden dann in der weiteren Arbeit an der vegetativ-energetischen Reaktion in sog. Stresspositionen (s.u.) verifiziert.
5. Therapie
5.1. Entwicklung der Methode
Um der Erkrankung den Nährboden zu entziehen, werden der Energiefluss im Körper und damit die vegetative Pulsation wieder angeregt. Dazu gibt es grundsätzlich zwei Herangehensweisen: Zum einen kann man die Aufmerksamkeit auf die Hindernisse, die muskulären Verspannungen legen, diese lokal auflösen und den Körper von unterdrückten Gefühlen "befreien". Dazu gibt es zahlreiche Techniken: Massage, Töne, Beißübungen, Schlag-, Greif- und Tretübungen, sowie Techniken, die den Gefühlsausdruck unterstützen, z.B. Aggressionsübungen. Dies entspricht im Wesentlichen der von Wilhelm Reich entwickelten Vegetotherapie, die die Urform fast aller heute weltweit verbreiteten Schulen der körperorientierten Psychotherapie ist. Viele moderne sog. Neo-Reichianische Therapieschulen, aber auch das amerikanische College of Orgonomy als einzige offizielle Nachfolgeorganisation blieben dem kathartischen Modell des frühen Reich treu: wesentliches Ziel ihrer Behandlung ist es, Widerstände zu brechen, Gefühle auszudrücken und Energie zu entladen. Am Berliner Wilhelm-Reich-Institut und dem Institut für energetische Medizin wurde der energetische Ansatz von Reich weiter entwickelt und vertieft. Statt auf den Blockaden liegt der Focus hier auf dem Fluss der Energie, der verstärkt und im Körper geleitet wird. Orgonmedizin kann bedeuten, den Pegel an Lebensenergie im Körper insgesamt zu heben oder zu senken, oder aber Blockaden, die die natürliche Pulsation behindern, aufzulösen und damit eine gleichmäßige Verteilung von Energie herzustellen. Wo zuviel Energie vorhanden ist, soll sie reduziert werden, wo zuwenig ist, muss sie erhöht. Muskuläre Verspannungen werden dadurch durchweicht. Wenn wir das Bild eines Flusses und eines Schiffes als Vergleich nehmen, versuchen wir bei diesem Ansatz nicht primär, die dem Schiff im Weg liegenden Felsen zu beseitigen, sondern erhöhen statt dessen den Wasserpegel, um über die Hindernisse hinweg fahren zu können.
5.2. Drei-Schichten-Modell
Orgonmedizin umfasst den ganzen Körper und durchdringt alle Schichten des Körpers. Es ist Arbeit direkt am menschlichen Plasmasystem (d.h. an den Körperflüssigkeiten). In der energetischen Betrachtungsweise unterscheiden wir drei Schichten im menschlichen Organismus: Kern, mittlere Schicht und Peripherie . Zur Peripherie gehören: Haut, Fett- und Bindegewebe, Skelett ohne Knochenmark, Skelettmuskulatur, Extremitäten, Kopf ohne Gehirn Die mittlere Struktur wird gebildet von: Muskulatur der inneren Organe, insbesondere Darm und Herzmuskel, Blutgefäßsystem, System der Grundregulation (Zusammenspiel zwischen Vegetativum, Blutgefäßsystem und interstitieller Flüssigkeit). Zum Kern rechnet man: vegetative Ganglien (Sonnengeflecht, Bauch- und Beckengeflechte), Knochenmark, Neuro-humorales System (Zusammenspiel Nerven-Hormone). Jede dieser Schichten kann Energie verschieden stark halten, d.h. jede kann unzureichend oder übermäßig mit Energie versorgt sein: Stau oder Leere. Nur wenn ein einheitliches energetisches Erregungsfeld zwischen den Schichten besteht, kann Energie frei fließen und strömen, der Organismus kann sich entsprechend den inneren oder äußeren Erfordernissen aufladen oder ent-laden.
5.3. Therapiephasen
Die Behandlung zielt darauf, das menschliche Plasmasystem zu beeinflussen, um ganzkörperliche energetische Pulsationswellen (weiche, wellenartige Ganzkörperbewegungen) auszulösen. Wir bitten dazu den Klienten, eine sog. Stressposition (möglichst viele Muskelgruppen werden gleichzeitig angespannt) einzunehmen und dabei auf eine bestimmte Art tief zu atmen. Dadurch laden sich die angespannten Muskeln zunächst stark auf, sie ziehen die Energie an wie ein Radarschirm. Bei Verbleiben in der Stressposition entlädt sich die überschüssige Energie in den Muskeln durch unwillkürliche Bewegungen, Muskelzuckungen und Vibrationen, die das Gebiet neu beleben und in vielen Fällen blockierte Emotionen wieder ins Bewusstsein holen. Dadurch lösen sich Blockaden auf.
In der ersten Phase der Therapie findet eine Mobilisierung des Flusses zwischen Kern und Peripherie statt. Werden die oben genannten unwillkürlichen Bewegungen durch den Therapeuten unterbunden, so wird die Energie zurück in den Kern geleitet - das führt dann bei Loslassen zu noch stärkerer Entladung. Die Vibrationen breiten sich allmählich über den ganzen Körper aus, ein Wechsel mit starken Schwingungen der Arme und Beine ist möglich. Es werden Entladungskanäle vom Kern zur Peripherie gebaut, bzw. diese werden gereinigt und geputzt. Die Pulsationsamplitude von Ladung und Entladung wird so erhöht, die energetische Pulsation dadurch verstärkt. Ziel ist es, eine gleichmäßige Ladungsverteilung im Körper zu erreichen.
In der zweiten Phase stehen Kanalisierung und Lenkung des Energieflusses im Vordergrund. Mittels Triggerpunkten am Körper entlang der Körperachse werden energetische Kanäle im Körper geöffnet, die Richtung des Energieflusses wird beeinflusst. Das Lenkergefäß der traditionellen chinesischen Medizin, das am Rücken an der Wirbelsäule aufsteigt (Steißbein-Bahn) wird gefüllt und in die Hauptäste aufgezweigt (Arme und Beine). Das Dienergefäß, das an der Vorderseite hinunter führt, wird geöffnet. Damit wird ein Energiekreislauf (Kleiner Kreislauf der taoistischen Medizin) hergestellt. Mit der Zeit stellen sich Veränderungen an Amplitude, Frequenz und Intensität des Zitterns ein in Rich-tung ruhiger Ganzkörperschwingungen und inneren Pulsierens: dies ist Pulsationsarbeit.
In der dritten Phase findet eine Ladungsverteilung in der Peripherie statt, z.B. im Gesicht über feinste Berührungen und Streichen der Gesichtshaut (Butterfly?. Wird die Therapie entsprechend lange fortgeführt, so kann es in der vierten Phase zu metanormalen Erfahrungen kommen. Dabei verändern sich die Filter für Wahrnehmung und Resonanz mit anderen Seins- und Erfahrungsebenen. Beispiele sind: außergewöhnliche körperliche Bewusstheit, Seins-Seligkeit, überragende geistige Fähigkeiten, außergewöhnliche Willenskraft, Liebe i.S. fundamentalen Eins-Seins mit anderen, mystische Erlebnisse.
5.4. Die drei Energietypen und ihre Behandlung
Auf Grund unserer langjährigen Erfahrungen mit kranken Menschen unterscheiden wir heute drei Reaktionsweisen des menschlichen Körpers. Es besteht dabei eine Korrelation zwischen vegetativ-energetischem Zustand, emotionalem Ausdruck und bestimmten Entwicklungstendenzen zu verschiedenen Krankheiten. Die Anlage zu einer dieser Reaktionsweisen ist in jedem Menschen vorhanden und ist an sich nicht bedrohlich. Je ausgeprägter die Reaktionsweise, desto stärker ist allerdings die Tendenz zu einer bestimmten Erkrankung.
5.4.1. Reaktionsweise 1
Energetisch besteht hier eine hohe, eingekapselte Ladung im Kern, es besteht keine Verbindung zur Peripherie. Diese ist eher blass und erinnert an einen gefrorenen Schlauch, oft findet sich auch ohne Sport eine stark entwickelte Muskulatur bei kalter Haut und einem stechenden Blick. Dem Körper fehlen Weichheit und Fülle. Da es nicht zur energetischen Entladung in die Peripherie kommen kann, muss sich die Energie im Körperinneren verbrauchen. Es kommt zur Stauung im Knochen- und Lymphbereich, weshalb eine Neigung zur Entwicklung von lymphatischen und leukämischen Erkrankungen vorliegt: Leukämie als Kernentladung.
Die hohe Kernladung nimmt der Patient subjektiv z.B. als glühenden Vulkan oder dunklen Stab vor der Wirbelsäule wahr. Er fühlt sich, als müsse er gleich explodieren. Vegetativ sind diese Patienten eher unbeweglich und haben Probleme, sich zu entspannen. Sie sind sowohl psychologisch als auch energetisch sehr konzentriert, sie stehen wie ein Krieger. Die Behandlung findet vorwiegend in der stehenden Position statt. Ein Abtragen der Kernladung, das Entladen der Energie vom Kern in die Peripherie steht lange Zeit im Vordergrund der Behandlung. Später wird das Hin- und Herfließen zwischen Kern und Peripherie verstärkt. Für diese Patienten ist es meist schwer, die Stresspositionen lange zu tolerieren. Sie sind schnell erschöpft, da die Muskeln energetisch starr sind. Es können Wadenkrämpfe, Rücken- oder Kopfschmerzen auftreten. Oft sind über einen langen Zeitraum wenig Vibrationen auszulösen.
Nach der Behandlung können vorübergehend starke Ausscheidungen, z.B. Fieber, Durchfall, Akne oder Urinverfärbungen auftreten. Wir interpretieren dies als lehrbuchhafte Entgiftung.
5.4.2. Reaktionsweise 2
Grundlage dieser Reaktionsweise ist ein Energiestau (Sympathikotonie) im Kern bei eher unterladener Peripherie. Der Stau entlädt sich über zyklische, überschießende Impulse zur mittleren Schicht oder Peripherie. Bei dieser energetischen Struktur besteht eine Neigung zur Entwicklung von allergischen und Autoimmun-Erkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Sympathikotonie des Kerns kann sich äußern in: überschießenden Sympathikusreaktionen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Rheuma, Glaukom, Rückenschmerzen), parasympathischen überschießenden Entspannungsimpulsen (Neuro¬dermitis, Asthma, Migräne, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), emotionalen Entladungen wie Wut-, Wein- oder Angstanfällen (Angstneurose). Vegetativ sind diese Patienten labil. Sie berichten subjektiv über ein Gefühl innerer Anspannung im Wechsel mit gelegentlichen Explosionen (psychisch oder somatisch), ein ängstliches Getriebensein bei nach außen beherrschter Fassade.
Wir sehen meist geweitete Pupillen und rosige Haut. Die Behandlung findet auf dem Rücken liegend statt. Ziel der Therapie ist es, fein abgestimmte Ladungs- und Entladungswellen zwischen Kern und Peripherie zu ermöglichen. Die Ladungs- und Entladungsfähigkeit wird erhöht. Vibrationen der Muskulatur treten häufiger auf als bei Typ 1. Im Verlauf der Behandlung lernt der Patient, oft kraftvolle autonome Schwingungen der Arme und Beine zuzulassen, was zunächst schwer zu ertragen ist. Nach der Behandlung können starke vegetative Empfindungen wie Wärme, Strömungsempfinden, gesteigerte Vitalität und gesamtkörperlicher energetischer Fülle auftreten. Die Krankheitssymptome verschwinden, wenn sich Energie statt in das Symptom in die Peripherie entladen kann.
5.4.3. Reaktionsweise 3
Energetisch treffen wir hier auf einen unterladenen Organismus, v.a. im Kernbereich. Zusätzliche Ladung kann - außer in muskulären Verspannungen - nicht gehalten werden. Der Organismus ist insgesamt schwach, die gesamte Energiefunktion ist herabgesetzt. Reich nannte dies Anorgonie, Grundlage für die Schrumpfungsbiopathie. Es besteht hier eine Neigung zur Entwicklung von Krebserkrankungen im höheren Alter, d.h. über 50 Jahre. Bei diesen Patienten fallen emotionale Milde und eine Tendenz zu charakterlicher Resignation auf. Sie sind freundlich und nett, energetisch durchlässig, subjektiv besteht oft ein Gefühl von "es geht so viel in mich hinein".
Meist bestehen wenig subjektive Beschwerden, auch hochfieberhafte Infekte sind selten. Diese energetische Struktur wird in vielen Reichianischen und neo-Reichianischen Schulen nicht erkannt. Daraus kann eine unangemessene Therapie resultieren - wenn die Stresspositionen nur zur "energetischen Entladung" (z. B. im Form von Abzittern) benutzt werden, werden sich diese Patienten zwar emotional freier, aber körperlich nach einiger Zeit immer schwächer fühlen. Es besteht die Gefahr, dass die Krankheit sich verstärkt oder sogar erstmalig zum Ausbruch kommt. Stattdessen muss mit diesem Energietyp konsequente Ladungserhöhung angestrebt werden. Die Behandlung findet im Liegen in Bauchlage statt. Zunächst wird durch diese Position die Ladung in der mittleren Schicht und der Peripherie erhöht. Es tritt sofort Zittern der Arme auf, welches bald in ausladendes Schwingen übergeht: Ladung wird sofort in Bewegungsimpulse der Peripherie überführt.
Der Therapeut darf aber keinen Impuls zu körperlicher oder emotionaler Entladung zulassen, z. B. indem er die Armbewegungen durch Gegendruck unterbindet und dadurch die Ladung im Körperinneren erhöht. Nur dadurch kann er schrittweise Erhöhung der Ladungshaltekapazität auch im Kern erreichen. Die Intensität der Bewegungen ist schwächer als bei Typ 2, sie erzeugen weniger Angst. Bei Anhalten der Schwingungen (energetische Einfaltung) empfindet der Patient ein Gefühl von Fülle. Die Toleranz für Ladung wird schrittweise gesteigert, da sie anfangs beängstigend empfunden wird. Es können vorübergehend schwummeriges oder flaues Gefühl, Übelkeit oder eine Abneigung gegen tiefes Atmen auftreten, jedoch keine Muskelkrämpfe. Ziel der Aufladungsarbeit ist es, eine Erhöhung der Ladungshaltekapazität, eine Art gleichmäßiges Erglühen der biologischen Energie zu erreichen, die, vom Körperkern ausgehend, durch alle Schichten des menschlichen Organismus strahlt, wie z.B. bei Fieber. In leichter Form geschieht dies auch im Orgonakkumulator, der u.a. die Körperkerntemperatur erhöht. Der Einsatz des Akkumulators zusätzlich zur geschilderten Einfaltungsarbeit ist daher zu empfehlen.
Nach der Behandlung kommt es vorwiegend nachts zum Empfinden von Hitze- und Feuerwellen zwischen Kern und Peripherie. Fieberhafte Infekte sowie intensivere emotionale Reaktionen können (wieder) auftauchen.
5.4.4. Energietyp des jüngeren krebsgefährdeten Menschen (unter 40 Jahre)
Beim jüngeren krebsgefährdeten Menschen ist das Kernenergieniveau höher als bei älteren Krebskranken. Sie erinnern an ein Auto, das mit Vollgas und gleichzeitig angezogener Handbremse fährt. Der Kern glüht, die mittlere Schicht hemmt, und die Peripherie ist leer. Diese Leere kann aber durch intensives Muskeltrainig kaschiert sein. Die Therapie beim jugendlichen Krebstyp besteht aus einer Kombination der Behandlungsweisen von Typ 1 und 3.
6. Wirkung von Orgonakkumulator und Orgonkissen
Ein weiterer wichtiger Zweig der Orgonmedizin ist der Orgonakkumulator. Er kann die therapeutische Arbeit der direkten körperlichen Interventionen unterstützen oder auch ganz unspezifisch den Organismus aufladen, wodurch das subjektive Befinden sich verbessert und auch bei vielen Krankhei-ten objektiv eine Besserung erreicht wird. Der Orgonakkumulator ist ja ein sehr einfaches Gerät, das weder Stecker noch Knöpfe hat. Es gibt ihn in verschiedenen Größen: entweder als eine Art Kasten, in den man sich hineinsetzen kann oder als kleinen Kasten, mit dessen Hilfe man Stellen des Körpers bestahlen kann. Der Akkumulator besteht aus genau definierten Materialien, innen aus verzinktem Eisenblech und außen aus einer Holzfaser-Dämmplatte. Dazwischen liegen mehrere Schichten aus Stahlwolle und Wolle. Durch die Verbindung von Metall und Nicht-Leiter funktioniert er ähnlich wie ein Kondensator, er akkumuliert Orgonenergie im inneren.
Lebewesen, die sich in ihn hineinsetzen, steigern ihr Energiefeld über das normale Maß hinaus, ihr Energiefeld wird soz. mit dem Energiefeld der Erde stärker in Verbindung gebracht. Die Wirkungsweise ist die einer Aufladung, man sollte ihn daher nur solange benutzen, wie er subjektiv angenehm ist, denn jeder verträgt Ladung unterschiedlich gut. Überladung äußert sich ähnlich wie ein Sonnenstich oder wie die Beschwerden bei Fön, die auch eine energetische Überladung darstellen. Er sollte daher nicht angewendet werden bei allen Erkrankungen, die auf Grund von Überladung entstehen, auch nicht bei schweren Herzkrankheiten. Er darf nicht in Umgebung von Leuchtstoffröhren oder Mikrowellen benutzt werden und sollte bei Erkrankungen nur nach ärztlicher Rücksprache angewendet werden. Einsatzbereich ist vor allem der chirurgische und internistische Bereich. Die Chirurgie ist technisch sehr gut entwickelt, aber heilen müssen die Leute von alleine, der OA kann dabei gute Unterstützung leisten. Er beschleunigt die Wundheilungsgeschwindigkeit bei inneren uns äußeren Verletzungen aller Art, bei Verbrennungen und Schockzuständen, bei äußeren Geschwüren und Durchblutungsstörungen infolge von Rauchen oder Diabetes. Auch Orgonkissen und Orgondecken haben eine heilende Wirkung, sie sind soz. Miniminiakkumulatoren. Wichtig ist auch hier der Aufbau aus genau definierten Materialien, vor allem mehreren Schichten Wolle und Stahlwolle. Es fehlt ihnen das stabile Energiefeld, das ein Akkumulator aufbauen kann, sie wirken daher schwächer und man kann sie längere Zeit anwenden als den Akkumulator.
Für den Hausgebrauch bei kleinen Verletzungen sind sie sehr nützlich. Wenn man sich in den Finger schneidet, reicht es manchmal schon, ein wenig Stahlwolle und ein Haftpflaster um die Hand zu wickeln, um die Verletzung schneller heilen zu lassen. Die irrige Annahme, Kissen müssten in der Sonne aufgeladen werden, beruht darauf, dass die verwendeten Materialien durch Körperschweiß feucht werden können. Sie müssen daher regelmäßig gelüftet und getrocknet werden, z.B. in der Sonne. Das Kissen wirkt aber durch ständige Konzentrierung von überall vorhandener Lebensenergie, es wird nicht speziell aufgeladen und entlädt sich daher auch nicht durch Gebrauch.
7. Anwendungsbereich
Als auf das gesamte Vegetativum wirkende Methode umfasst die Orgonmedizin im ärztlichen Bereichein weites Indikationsfeld. Generell gilt: ein chronifizierter Prozeß ist schwerer aufzulösen als ein vegetativ noch "lebendiger"; Motivation und Mitarbeit des Patienten wirken entscheidend auf Heilungsaussicht und -geschwindigkeit ein; energetisches Heilen erfordert mehr Eigenaktivität. Bisher wurden u.a. folgende Erkrankungen von in Orgonmedizin ausgebildeten Ärzten erfolgreich behandelt (Dokumentationen liegen teilweise als Fallvignetten vor): chron. Schmerzzustände des Bewegungsapparates, insbes. der Wirbelsäule, Engwinkelglaukom, Tinnitus, chronische Sinusitis, Hypothyreose, essentielle Hypertonie, koronare Herzkrankheit, chronische Bronchitis, Neurodermitis, Asthma bronchiale, Migräne, akute und chronische Gallenkoliken, Morbus Crohn, funktionelle Oberbauchbeschwerden, Magen- und Duodenalulcus, Ovarialzysten, endogene und reaktive Depression, Angstneurose, vegetative Dystonie, chronisch-lympahtische Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, spezifische Krebsformen bei älteren und jüngeren Patienten.
8. Grenzen der Behandlung
Erbkrankheiten, Infektionskrankheiten und Unfälle sind für Orgontherapie nicht geeignet; ebenso hochakute Prozesse: ein akuter Blinddarmdurchbruch sollte sicher vom Chirurgen behandelt werden! Grundsätzlich gilt: ein chronifizierter Prozess ist schwerer aufzulösen als ein vegetativ noch ?lebendiger?; d.h. eine Anfang Zwanzigjährige wird von ihrer Migräne sicher leichter geheilt werden als eine 60-jährige. Weiter sind Motivation und Mitarbeit des Patienten entscheidend für die Heilungsaussicht und -geschwindigkeit; energetisches Heilen erfordert viel Eigenaktivität. Es ist kein einfacher Weg und von vielen wird die ausschließliche Behandlung mit Medikamenten, wenn dies auch nur eine Symptomkaschierung und keine Heilung ist - bevorzugt. Oft ist auch der körperliche Schmerz leichter zu ertragen als der seelische, dem man sich mit unserer Arbeit womöglich stellen muss.
9. Resumee
Die Orgonmedizin ist eine Art Basistherapeutikum, das unmittelbar am energetischen und vegetativen Haushalt des Patienten ansetzt: durch Beeinflussung des Organismus durch alle Ebenen hindurch, von Muskeln über Bindegewebe und vegetativem Nervensystem bis hin zur Ebene des Plasmasystems, ist sie eine effektive Behandlungsmöglichkeit und hat einen kaum zu überschätzenden Stellenwert. Es wird ganz darauf verzichtet, etwas von außen in den Körper hineinzugeben; allein durch Lenkung und Bahnung vorhandener Energie im Körper wird die Selbstregulationskraft aktiviert und die dem Körper immanente Selbstheilung eingeleitet. Das Ziel liegt im Erreichen eines neuen Gleichgewichts, einer neuen Befindlichkeit und Lebensqualität.
Literaturverzeichnis
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Lassek, Heiko: Orgontherapie, Neuauflage Ulrich Leutner, 2004.
Reich, Wilhelm: Die bio-elektrischen Untersuchungen von Sexualität und Angst, Nexus, Frankfurt 1984.
Reich, Wilhelm: Die Entdeckung des Orgons I: Die Funktion des Orgasmus. Fischer, Frankfurt a. M. 1981
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Reich, Wilhelm: Charakteranalyse, Fischer, Frankfurt a. M. 1985
Runge, Wolfgang: Auswirkungen einer körperzentrierten Interventions¬technik. Diplomarbeit TU Berlin Fachber. 7, 1996.
, , http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/.html |
Kommentare zu diesem Artikel
janeci goncalves schrieb am 22.03.07 dazu:
wir mochten es wissen , ob Sie in Berlim blut untersuchung nach Reich method arbeiten. Ein Forcher von uns (Eugenio Marer) interessiert sich dafur.