Hypnosetherapie
Hypnosetherapie
Stand: 02.04.2015
Hypnose ist eine der ältesten Techniken zur Behandlung von körperlichen und seelischen Beschwerden. Im 2. Jahrhundert v. Chr. versetzten sich hinduistische Fakire und Yogis in Trance, um ihr Bewußtsein zu erweitern. Als ältester schriftlicher Beleg gilt der Papyrus Eber, in dem die Ägypter etwa 1500 v. Chr. hypnotische Instruktionen beschrieben haben. Die Griechen praktizierten den hypnotischen "Tempelschlaf"' als Heilritual.
Im Mittelalter versuchten christliche Mönche auf ähnliche Weise krankmachende "Dämonen" auszutreiben. Der englische Arzt James Braid erfand 1843 den Begriff "Hypnose". Bis zur Erfindung von Äther, Lachgas und Chloroform benutzten viele Chirurgen des 19. Jahrhunderts die hypnotische Trance, um ihre Patienten schmerzfrei zu operieren. Als Weg, zu den unbewußten Wünschen seiner Patienten vorzudringen, entdeckte der Wiener Psychoanalytiker Sigmund Freud um die Jahrhundertwende die Hypnose. Doch nach einigen Experimenten kam er zu der Überzeugung, dass dieses Verfahren zu passiv und autoritär sei und hypnotisierte nicht mehr.
Erst in den siebziger Jahren leitete der amerikanische Psychiater Milton Erickson die Renaissance der Hypnose ein. 1967 hatte er sich mit Kinderlähmung infiziert und konnte sich seitdem nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Hypnotische Trance half ihm, seine starken Schmerzen zu bekämpfen. Er entwickelte eine neue antiautoritäre Hypnose - Form, bei der vom Therapeuten keine unausweichlichen Anweisungen oder Befehle erteilt werden, sondern eine individuelle Beziehung zum Patienten aufgebaut wird. Für Erickson und seine Nachfolger ist es wichtig, dass der Patient selbst in tiefster Hypnose noch das Gefühl der Selbstbestimmung hat.
Was verbirgt sich wirklich in dem Phänomen Hypnose?
Es sind selten erhebliche Vorbehalte die man akzeptieren muß, wenn man über das Phänomen Hypnose spricht.
Dabei verbirgt sich hinter diesem Begriff ein für uns Menschen völlig natürlicher und uns allen auch bekannter, angenehmer Bewusstseinszustand. Hypnose ist bei weitem kein einzigartiger oder gar übersinnlicher Bewusstseinszustand, sondern eine Entspannung und eine von vielen Techniken, mit denen Trance erzeugt werden kann
Jeder von uns erlebt mehrfach am Tag Phasen einer hypnotischen Entspannung, z.B. ein gestresster Mensch, der mittags für kurze Zeit vor sich hindöst; ein Kind, das beim Spielen oder in der Schule sich von Tagträumen einfangen lässt, seine Umgebung jedoch nur noch wie aus weiter Ferne wirklich wahrnimmt; ein Autofahrer, der nachts auf der Autobahn dahinfährt, am Ziel ankommt, jedoch sich nur in Bruchstücken oder gar nicht an Details der Fahrstrecke, die er zurückgelegt hat, zurückerinnern kann.
Jeder, der einmal hypnotisiert war schildert den Zustand mit anderen Empfindungen.
... Viele erleben den Zustand als eine tiefe Entspannung aber alles ist aufnehmbar und das gesprochene Wort eines Anderen hörbar....
Für andere ist es das totale Gefühl des sich los gelöst Fühlens..
Wieder andere erleben einen unerklärlichen Zustand der Ruhe und der Konzentration, die durch gesagte Suggestionen erreicht wird...
In jedem Fall ist die Hypnose ein äußerst angenehmer Entspannungszustand, in welchem sich sozusagen "die Tür zum Unbewußten" öffnet und wodurch sich Möglichkeiten ergeben, sogar lang zurückliegenden Ereignisse zu positiv zu verarbeiten, die sich bereits in unserer Kindheit in unserem "Unterbewusstsein" verankert und unser bisheriges Leben geprägt haben. In Hypnose können Änderungsprozesse in Gang gesetzt werden, Erlebnisse und Ereignisse, die uns in unserem Leben schon über Jahre begleiten und belasten und uns in der Entfaltung unserer Möglichkeiten einschränken, verarbeitet werden. Oft sind es tief verwurzelte Ängste und auch Vorurteile die Menschen dazu veranlassen der Hypnose abgeneigt gegenüber zu stehen.
Die Wurzeln der Hypnose reichen weit bis ins tiefste Altertum zurück und auch bereits weit vor der christlichen Zeitrechnung, gab es auf der Welt entspechende Kulturen, die sich der Kraft und der Macht der Suggestion und der Hypnose bedienten, sich auskannten und damals schon sehr erfolgreichen waren. Die Hohepriester der altägyptischen Kultur bedienten sich nicht selten der Hypnosetechnik mit einem großem Erfolg. In erster Linie nutzte man die Hypnosetechnik um sie zur die Austreibung von Dämonen anzuwenden.
2000 Jahre vor Christus wendete man auch in Gegenden des Flusses Euphrat und Teilen Griechenlands die Suggestionsbehandlungen bei "Patienten" mit großen Erfolgen an. Die Bezeichnung "HYPNOSE" fand auch ihre Bedeutung zum religiösen Glauben damaliger Zeit, denn Hypnos war bekannt als der Gott des Schlafes. Abgesehen vom "Tempelschlaf" der Griechen, fand Hypnose erst viel später Platz in den europäischen Kulturen. Erst PARACELSUS nutzte die Form der Hypnose intensiv in Europa und entwickelte eine Art Hypnoseforschung.
Was ist also Hypnose wirklich?
Obwohl die moderne Forschung, vor allem in den USA, eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse über die Hypnose erzielt, gibt es noch immer keine eindeutige Therorie dazu. Hypnose wird von jedem Menschen anders erlebt und anders empfunden. Sehr unterschiedliche Schilderungen bekommt man, fragt man nach einer durchgeführten Hypnose die Freiwilligen nach Ihren Erlebnissen und Empfindungen. Es ist in jedem Fall kein tiefer Schlaf, sondern ein Zustand zwischen dem normalen Schlaf und dem Wachstadium. Gut zu vergleichen ist die Hypnose mit einem Dämmerzustand (das "Dösen" auf der Couch), indem viele Dinge scheinbar vollkommen bewusst wahrgenommen werden und oft doch nicht im Bewusstsein gespeichert werden sondern abgelagert ins eigene Unterbewusstsein. Erwartungen und Vorstellungen bestimmen Tag für Tag, immer wieder unser Leben. Da wir diese Dinge normalerweise als selbstverständlich hinnehmen, ist uns die Wirkung von suggestiven Vorstellungen oftmals nicht einmal bewusst und nehmen diese als vollkommen selbstverständlich hin. Auch die Wirkung der Hypnose beruht auf Erwartungen und bildhaften Vorstellungen, die durch Suggestionen gestärkt in das Unterbewusstsein eingepflanzt werden und so ihren Platz in uns finden.
Die drei Gesetze der Hypnose
Anhand der Übertragung der unten genannten Gesetze auf seine eigene Situation kann jeder Betroffene den Mechanismus seiner eigenen Probleme nachvollziehen und gezielter an die Lösung heran gehen.
1. Gesetz:
Jede bildhafte Vorstellung versucht sich zu verwirklichen! Je genauer die bildhafte Vorstellung ausgeprägt ist, desto genauer und wirkungsvoller ist deren Umsetzung.
Beispiel Schlafstörungen:
Jemand, der unter Schlafstörungen leidet, hat bildhaft die Situation einer schlaflosen Nacht vor Augen.
2. Gesetz:
Wenn "Wille" und "Glaube" sich feindlich gegenüberstehen, unterliegt ausnahmslos der "Wille"!
Beispiel Schlafstörungen:
Derjenige, der Schlafstörungen hat, will und muss schlafen. Er stellt sich aber auf Grund seiner negativen Erfahrungen vor, wie er sich von links nach rechts wälzt, nochmals das Bett verlässt, ein Buch liest oder Fern sieht. Deshalb fehlt ihm der Glaube einschlafen zu können!
3. Gesetz:
Das Gesetz von der "das Gegenteil bewirkenden" Anstrengung
Beispiel Schlafstörungen:
Je intensiver er jetzt versucht, in den Schlaf zu kommen, desto deutlicher hat er das Bild des "nicht - einschlafen - Könnens" vor Augen (siehe 1. Gesetz) , das sich dann erwartungsgemäß umsetzt!