Die Heilung in Erotik und Sexualität
Die Heilung in Erotik und Sexualität
10.01.2008
Erotik und Sexualität sind Lebensbereiche, in denen die wenigsten von uns sich wirklich frei fühlen. Auch nach vielen Jahren Therapie, auch nach viel Selbsterfahrung und Meditation bleibt oft eine große Unsicherheit im Umgang mit der eigenen Lust, im Umgang mit erotischen oder sexuellen Situationen. Es fällt uns schwer, offen über unsere Bedürfnisse zu sprechen, oder wir haben Mühe, Sex und Herz wirklich zu verbinden.Wir alle haben Strategien gelernt, dies nicht dauernd zu fühlen: Entweder reservieren wir Erotik für bestimmte Situationen, z.B. nur mit dem festen Partner; oder wir schneiden uns von der Lust ab, brauchen gar keinen Sex; oder wir überfüttern uns mit sexuellen Reizen. Ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht, wir sind immer auch sexuell. Wir sind sexuelle Wesen. Die sexuelle Polarität von männlich und weiblich ist ein Grundbaustein unseres Universums. Diese eigentlich banale Tatsache ist völlig pervertiert worden. Wir leben in einer gespaltenen Kultur: einerseits werden wir überflutet mit sexuellen Reizen, andererseits gibt es im persönlichen Bereich noch immer viele Tabus. Einerseits reden im Zeitalter von Aids Prominente in Talkshows vermeintlich offen über jede sexuelle Spielart, nichts bleibt unausgesprochen von Analverkehr bis Zart dominant. Andererseits tun wir uns im Alltag schwer, direkt und unkompliziert unsere erotische Befindlichkeit auszudrücken. Hand
Wir haben unsere sexuelle Unschuld verloren. Aus natürlichen Impulsen sind zwanghafte Hintergedanken geworden: "Hallo, ich würde gerne einmal mit Dir zusammen schlafen" würde wohl kaum jemand offen aussprechen, und wenn es jemand täte, wäre es für die meisten ein Schock.
Kennen Sie den bezeichnenden Comic, in dem eine Frau und ein Mann in der U-Bahn nebeneinander sitzen und unter Mobilisierung allen ihren Mutes die Augen zueinander rollen, um sie bei der Begegnung der Augen sofort wieder abzuwenden? Wen erstaunt der Erfolg der Single-Parties in den Städten? Es sprießen die Partnervermittlungsinstitute und die Kontaktanzeigenspalten.
Manchmal beginnen wir unsere Workshops mit einem Spiel. Die Ecken des Raumes sind definiert durch vier mögliche Motive, an dem Seminar teilzunehmen. Die Teilnehmer begeben sich in die Ecke, die für sie am ehesten zutrifft. Eine Ecke heißt "Ich bin hier, um meine Traumfrau oder meinen Traummann kennzulernen - oder wenigstens einen Mann oder eine Frau, die mir gefällt." Diese Ecke bleibt meistens leer, obwohl es bei der Vorstellung der Ecken hier am meisten Gelächter gibt. Ich habe meine Frau in einer Tantragruppe kennengelernt, und ich bin bestimmt nicht der Einzige. Aber hätte ich gewagt, mich mit diesem Motiv zu zeigen? Wohl kaum. Man oder frau könnte denken, ich hätte es nötig...
Manche meinen vielleicht, Sex sei so intim, daß es selbstverständlich heikel sei, sich mitzuteilen. Das mag stimmen. Mir kommt es jedoch oft so vor, als wenn wir alle mit vielen Pflastern, Verbänden und Warnschildern herumlaufen, mit denen wir uns davor schützen, an unseren Wunden berührt zu werden. Wir sind immer sexuell. Auch Dein Nachbar, den Du vielleicht durch und durch unerotisch findest, ist sexuell. Was würde es in uns berühren, Sexualität auch da wahrzunehmen, von wo wir sie individuell oder kollektiv verbannt haben? Unsere Gefühle würden wahrscheinlich von Irritation bis zu Ekel reichen. Sind wir hier noch bereit, die Verantwortung für unsere Gefühle zu übernehmen?
Als Kindern ist uns beigebracht worden, daß es da etwas gibt, das nichts für uns ist, daß wir uns da unten nicht oder zumindest nicht öffentlich berühren sollen. Die Geheimnisse um Sexualität haben uns nicht nur neugierig gemacht, sie haben uns in unserer Unschuld und Spontaneität auch tief verletzt. Selbst wenn kein direkter Mißbrauch an uns verübt wurde ist es kein Wunder, wenn wir mit dem verstärkten Erwachen unserer Sexualität in der Pubertät überfordert waren. Wer hatte in dieser wichtigen Zeit einen Menschen, den er offen fragen konnte?
Selbst wenn wir im Laufe der Jahre ein mehr oder weniger befriedendes Sexualleben aufbauen konnten, tief im Innern sitzt die Wunde, daß Sex nicht o.k. ist oder daß wir sexuell nicht o.k. sind. Sie wird von Scham- und Schuldgefühlen, von Wert- und Glaubenssystemen und von einer Reduzierung unserer Erlebnisfähigkeit eingekapselt. Wir haben uns so sehr an unser Wundsein gewöhnt, daß wir uns einen unschuldigen, spontanen und respektvollen Umgang mit unseren sexuellen Impulsen kaum mehr vorstellen können. Sogar in unseren Phantasien spalten wir Gefühle wie Geborgenheit, Nähe und Intimität von Lust, Geilheit, erotischem Knistern und Sexualität ab. Wir sehen die Spaltung im Kino gespiegelt, da gibt es den Erotik-Thriller oder den romantischen Schmachtfetzen, beides zusammen bringen nur die seltenen Ausnahmen.
Männer und Frauen haben meist unterschiedliche Strategien entwickelt, mit dieser Wunde zu leben. Männer können es meistens weniger ertragen, nicht sexuell zu sein und suchen Wege, Sex verfügbar zu machen. Pornografie, Prostitution oder normaler ehelicher Dreiminutensex sind nur die Extreme. Durch die Vermeidung von allzuviel Gefühl beim Sex vermeiden Männer auch den Schmerz. Frauen sind meist mehr mit ihren Gefühlen verbunden und identifiziert. Sie haben sich daher oft die sexuelle Lust abgeschnitten oder auf sehr bestimmte Situationen begrenzt. Männer haben große Angst, nicht sexuell sein zu können oder zu dürfen. Frauen haben große Angst, sexuell sein zu müssen. Beide Geschlechter projizieren die verdrängte Seite auf das andere Geschlecht. Frauen haben Panik vor sexuell fordernden Männern, Männer rennen vor emotional "verschlingenden" Frauen davon . Manchmal, und augenscheinlich immer öfter, ist es umgekehrt.
Beide Geschlechter brauchen sich natürlich auch, denn sonst kommt es weder zur Liebe noch zum Sex (abgesehen von homosexuell liebenden Menschen). Also haben wir die ganze Palette der Manipulationen gelernt. Frauen täuschen sexuelle Lust vor, um vielleicht doch etwas Liebe vom Mann zu bekommen, Männer täuschen Liebe vor, um Sex zu bekommen. Beide Geschlechter haben Sex und Herz getrennt, als Schutz vor zu großem emotionalen Schmerz. Beides wieder zusammen zu erleben gelingt oft nur punktuell und in einem geschützten Rahmen, z.B. einer Zweierbeziehung. Irgendwann bricht dann der alte Schmerz hervor, und wer darauf nicht vorbereitet ist, wird wahrscheinlich seinen Partner beschuldigen oder seine Gefühle zum Absterben bringen. Und damit auch die Lust.
Du wirst niemals eine glückliche Beziehung auf Dauer führen können, in der Sex und Herz lebendig sind, wenn Du Dich den schmerzhaften Gefühlen nicht stellen willst. Die meisten von uns leben einen mehr oder weniger befriedigenden Kompromiß. Die Vision von freier und erfüllter Liebe und Sexualität haben viele entweder als unrealistisch begraben oder in Phantasien verbannt. Oft braucht es eine Krise, z.B. eine Trennung oder eine Krankheit, damit die Vision und die Enttäuschung, den Kontakt mit ihr verloren zu haben, wieder zum Vorschein kommt.
Wie kommt es, daß viele Paare sich einander das Bestimmungsrecht über ihre Geschlechtsorgane überschreiben? Ich drücke das so kraß aus, um die Absurdität aufzuzeigen, die sexuelle Treue beinhaltet. Treue ist im Kern etwas ganz anderes als die Reservation der Liebe oder der Sexualität für eine Person. Wie kommt es, daß gute Gefühle zwischen zwei Menschen einen dritten in den Wahnsinn treiben können? Der Grund ist, daß viele Situationen unvermeidlich unsere Verletzungen berühren. Diese sind so verbreitet, daß wir die vielfältigen Strategien, sie nicht mehr zu spüren, für normal oder sogar natürlich halten. Eifersucht wird zum Gradmesser unserer Liebe - ein höllisches Mißverständnis.
Heilung geschieht nicht von allein. Im Gegenteil, die meisten Paare verletzen sich nur noch immer weiter, indem sie sich gegenseitig für ihren Schmerz verantwortlich machen. Die permanenten Lügen, mit denen Männer und Frauen sich zu manipulieren versuchen, treiben noch weiter weg vom Zugang zu dem liebevollen und sexuellen Wesen, das wir eigentlich sind. Der Mann, der ehrlich und direkt nach Sex fragt, handelt sich im ungeschützten Rahmen genauso eine Abfuhr ein wie die Frau, die bedingungslos geliebt werden will. Wir haben alle den Affentanz gelernt, den wir aufführen, bevor wir uns unsere wahren Bedürfnisse und Wünsche offenbaren.
Heilung braucht einen Schutzraum, in dem die Vorzeichen umgekehrt werden, in dem Ehrlichkeit unterstützt wird und Manipulation ins Leere läuft; einen Raum, in dem wir uns erlauben können, zunächst einmal wirklich zu fühlen, was wir fühlen. Unser Körper bringt uns mit unserer Wahrheit in Kontakt, denn er lügt nicht. Unsere Gefühle werden eindeutiger je intensiver wir sie spüren. Trauer ist einfach Trauer, Wut ist Wut, Angst ist Angst. Lust ist Lust. Heilung setzt ein, wenn wir beginnen, die Verletzungen und den Schmerz wieder wahrzunehmen. Wir entdecken unsere Vision von befreiter, unschuldiger Liebe. Sowohl der Schmerz als auch unsere gewagtesten Träume sind wichtige Triebkräfte, die uns auf den Weg der Heilung schicken. Betäubung tut das Gegenteil, sie hält uns im status quo gefangen.
Die Verletzung unserer Sexualität hat sich tief in den Körper eingegraben. Der Zwang zu ejakulieren, die unterbrochene Verbindung mit sexueller Lust oder die Fixierung auf ganz bestimmte Formen der Stimulation sind Ausdruck davon, daß unser Körper nur noch eingeschränkt lustfähig ist. Körperarbeit und bestimmte Übungen und Techniken können sehr hilfreich sein, das Empfindungsvermögen zu erweitern. Vielleicht erfahren wir, daß wir zu mehr Lust fähig sind als wir es uns je vorstellen konnten. Der Heilungsprozeß beschleunigt sich enorm, sobald wir zu unserer spontanen Lust- und Liebesfähigkeit wieder Zugang gefunden haben, denn dann wollen wir mehr davon. Das kann zugleich auch eine starke Prüfung sein, denn die Diskrepanz zwischen aktueller Realität und dem, was wir leben wollen und zeitweise sogar erleben (z.B. in einer Gruppe), kann schwer auszuhalten sein. Wenn die Amplitude unserer Erlebnisse stärker ausschlägt, wenn wir meinen Achterbahn zu fahren, zeigt das an, daß wir lebendiger werden.
Der Prozeß geschieht sowohl auf der körperlichen, der emotionalen wie auch auf der geistigen und spirituellen Ebene. Heilung in Erotik und Sexualität beinhaltet verschiedene Aspekte auf den verschiedenen Ebenen.
Im Körper beinhaltet die Heilung
- die Schulung der Körperwahrnehmung als Basis aller weitere Prozesse
- das Erforschen der individuellen Lustfähigkeit und der lustbegabten Körperzonen
- die Auflösung von Muskelpanzerungen, die den Energiefluß behindern
- das Annehmen der individuellen Eigenheiten der sexuellen Reaktion:
- für Frauen z.B. die Art & Weise, wie sie zum Orgasmus kommen,
- für Männer z.B. sexuelle Phantasien als Stimulans
- das Ausdehnen und Erweitern der sexuellen Empfindungsfähigkeit durch
- lernen, sich Berührung ohne Kontrolle hinzugeben
- lernen, den Atem durch den Körper zu lenken
- lernen, sexuelle Lust durch den Körper zu kanalisieren
- Loslassen des Ejakulationszwanges beim Mann
- lernen, in sehr erregten Zuständen zu entspannen
- die Wahrnehmung unserer feinstofflichen Körper (Aura)
auf der emotionalen Ebene lernen wir
- uns selbst zu lieben wie wir sind
- die eigene Weiblichkeit bzw. Männlichkeit sowie auch die Gegengeschlechtlichkeit in uns anzunehmen
- Sex und Herz wieder miteinander zu vereinbaren
- sexuelle Lust und tiefe Nähe mit einem Partner verbinden zu können
- alle Gefühle zu erlauben und damit auch die sexuelle Empfindungsfähigkeit zu erhöhen
- unsere Bedürfnisse und unsere aktuellen Grenzen genau wahrzunehmen
- mit Lust zu spielen
Die Heilung unserer Gefühlswelt stößt nicht zuletzt dort an Grenzen, wo wir alten Glaubenssätzen und Urteilen über Sex, Liebe oder unser Selbstbild und Ichideal aufsitzen.
Heilung beinhaltet auf der geistigen Ebene u.a.:
- die "Sollte" und "Müßte" in Bezug auf uns und unsere Mitmenschen loszulassen
- die Fähigkeit zu direkter und unvoreingenommener Erfahrung zu entwickeln
- die Rücknahme von Projektionen
- die Bereitschaft, die volle Verantwortung für sich zu übernehmen
- die Fähigkeit zu erweitern, Nähe und Distanz, Bindung und Freiheit in bewußt gewählten Beziehungen individuell zu gestalten, d.h. erfüllende Liebesbeziehungen einzugehen und auch dauerhaft zu leben
Der Heilungsprozess führt früher oder später auch in den spirituellen Bereich.
Auf der spirituellen Ebene geht es um
- Aufhebung der Spaltung zwischen gut und böse, zwischen Sex und dem "Göttlichen"
- Entwicklung der Fähigkeit zu ekstatischen Zuständen ohne Drogen
- die Möglichkeit, sexuelle Energie für den Prozeß des Erwachens zu nutzen
- sich in jede Erfahrung voll einlassen zu können und gleichzeitig den Scheinwerfer des inneren Beobachters eingeschaltet zu lassen.
- Leben, Lieben und Bewußtsein miteinander zu verweben
Für alle Ebenen gibt es kraftvolle Übungen und Techniken, die uns unterstützen können. Mit diesen arbeiten wir in unseren Einzelsitzungen, Gruppen und Workshops. Sie machen aus dem Heilungsprozeß ein lebendiges und intensives Abenteuer, das allein schon eine Reise wert wäre. Sie führen uns in Erlebnisräume, von denen wir vielleicht noch nicht einmal zu träumen wagten. Sie bewirken den Unterschied von Theorie und Praxis und können nicht im Rahmen eines solchen Artikels vermittelt werden.
Heilung und Wachstum brauchen mehr als Techniken und Übungen! Heilung braucht im Kern einen Raum, in dem wir so sein können wie wir sind. Viele Menschen scheuen vor Tantragruppen zurück, weil sie auch dort befürchten, anders sein zu müssen als sie sind: attraktiver, lustvoller, selbstbewußter, männlicher, weiblicher. Wir haben es ja auch selten erlebt, daß unsere einzigartige Schönheit gesehen wird, wenn wir uns zeigen wie wir sind. Es braucht Mut, diese Erfahrung möglich zu machen, denn wir müssen dafür unseren Schutz durchlässig machen.
Heilung braucht einen Rahmen, in dem jeder für sich selbst anwesend ist, in dem jeder für sich selbst die Verantwortung übernimmt. Das beinhaltet die Bereitschaft, niemand anderes zu beschuldigen oder zu bestrafen für das, was er tut oder nicht gibt oder was meine Wunden berührt. Das beinhaltet die Bereitschaft, sich selbst wirklich und echt kennenlernen zu wollen und sich schrittweise - im eigenen Tempo - auch so zu zeigen. Das beinhaltet die Bereitschaft, sich selbst und die anderen so sein zu lassen, wie wir sind. Daraus entsteht Liebe. Lieben ist Sein lassen.
Ein Raum, in dem wir mit all dem sein können, was wir sind, mit allen *ngsten, Gelüsten und Verlangen, Gefühlen und Gedanken ..., ein solcher Raum entwickelt eine eigene Magie. Je mehr wir uns erlauben, authentisch zu sein in unserem Ja und unserem Nein, können wir das auch anderen zugestehen. Energien kommen zum Fließen, einfach weil wir sie lassen und weil es ihre Natur ist zu fließen. Tiefe Bindungen und Verbindungen entstehen, weil es unsere Natur ist, uns zu verbinden. Heiße Erotik und lustvolle Sexualität erwachen, einfach weil wir sexuelle Wesen sind. Liebe geschieht, weil es unserem tiefsten Sein entspringt, zu lieben. Meditation stellt sich von allein ein, wenn wir all das austauschen, was wir einander zu geben haben, und wir mit uns und miteinander eins werden. Ein solcher Raum ist heilig, und er kann von jedem kreiert werden, der die schützenden Regeln einhält. Das erfordert allerdings ein großes Maß an Bewußtheit. Es kann in einer Liebesbeziehung geschehen, es kann mit einer Gruppe sein.
Der größte Feind in diesem heiligen Raum ist die Mißachtung der eigenen Grenzen. Wann immer Du Deine Grenzen mißachtest und etwas tust oder mit Dir geschehen läßt, wofür Du nicht wirklich bereit bist, wirst Du wahrscheinlich später einen Schuldigen suchen, Dich selbst mit eingeschlossen. Du wirst Dich erst dann für den Heilungsprozeß wieder öffnen können, wenn Du entdeckt hast, wann und wie Du Deine Grenzen mißachtest hast. Der zweitgrößte Feind sind die Urteile. Du solltest sie wann immer möglich in Urlaub schicken, denn sie fussen fast immer auf alten Glaubenssätzen, die die Offentheit für neue Erfahrungen begrenzen. Wenn Dein Urteil jedoch zu stark ist, drücke es aus, aber kennzeichne es als Dein Urteil und nicht als die Wahrheit. Erwarte nicht, daß andere sich entsprechend Deinem Urteil verändern. Sei bereit zu fühlen, was in Dir geschieht, wenn andere tun, was Du verurteilst. Diese beiden und noch andere Feinde werden sich immer wieder einschleichen. Behandle sie als Deine Lehrer, erfahre was geschieht, wenn Du Ihnen folgst, und lerne mehr und mehr, Deiner eigenen Wahrheit zu vertrauen.
Dieser heilige Raum, den Alan Lowen "The Art of Being" genannt hat, wird in unserer Kultur dringend benötigt. Solange wir uns nicht vorbehaltlos unserer Wahrheit stellen, haben wir nicht die Kraft, Liebe zu erschaffen. Wir bekämpfen im anderen, was wir in uns nicht sehen und annehmen wollen. Wir werden manipuliert, egal ob wir uns anpassen oder in Opposition stehen."Art of Being"- Räume oder entsprechende Zusammenkünfte können Keimzellen einer Kultur werden, die unserem wahren Wesen entspricht. Wir lernen darin, unsere Liebe sein zu lassen, uns in allem wiederzuerkennen. Wir werden uns dann ganz spontan um alles kümmern, was wir selbst, unsere Freunde und Nachbarn, unsere Umwelt, unsere Natur und unser Planet brauchen.
Unsere Betonung von Erotik und Sexualität ist nicht zufällig. Sexuelle Energie ist nicht nur schöpferische Energie, sie ist zugleich auch die am meisten pervertierte, bis zur Unkenntlichkeit in düstere Verliese verdrängte Kraft, ohne die keine wirkliche Transformation geschehen kann. Spirituelle Praxis und Disziplin, die Sex verleugnet oder oberflächlich "überwindet", erzeugt weitere Schattenbereiche in unserer Psyche und wird auf die Dauer blutleer und lustlos. Die Heilung von Erotik und Sexualität ist eine Basis für die Heilung unseres Seins.
Ritual zur Heilung des erotischen Selbstbildes
Du brauchst einen Partner und mindestens eine Stunde Zeit, in der Du ungestört bist. Du richtest einen schönen, warmen Raum ein und schaffst eine angenehme Umgebung. Dann stellst Du Dich vor Deinen Partner und erzählst ihm alles über Dein erotisches Selbstbild: was Du magst, was Du nicht magst, wie Du erregbar bist, wo Du wenig empfindest usw. Achte besonders darauf, zu atmen und während Du sprichst mit Deinen Gefühlen verbunden zu sein. Wenn Du willst kannst Du Dich vor Deinem Partner ausziehen und zeigen, wovon Du gerade sprichst: Deinen wohlgeformten Po, Deine hängenden Brüste, Deinen kleinen Penis, Deine breiten Schultern, die sensible Haut Deiner Schenkel, das Muttermal am Rücken ...
Wenn Du gesagt hast, was Du sagen möchtest, gibt Dein Partner Dir liebevolles Feedback, indem er alles sagt, was ihm an Dir gefällt. Er soll nicht grundlos schmeicheln, sondern das sagen, was für ihn stimmt. Du nimmst es einfach nur auf, ohne zu widersprechen oder zu kommentieren. Wenn alles gesagt ist, legst Du Dich hin und Dein Partner streichelt Dich am ganzen Körper. Geht nicht in gegenseitige Berührung oder sexuelle Begegnung! Diese Zeit ist ganz für Dich!
Weitere Informationen:
http://www.art-of-being.de
, , http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/.html |