Das können Sie auch
Das können Sie auch
27.01.2008
Das können Sie auch Julia bat mich kurz vor ihrem Tod, über ihr Leben zu schreiben. Kurz und knapp, eben nur das Wesentliche, sozusagen die Essenz ihres Lebens. Ich habe lange überlegt, was ich schreiben könnte. Über zehn Anläufe, jeder anders und mit jedem war ich nicht zufrieden. Als ich alles zusammengekürzt hatte, blieb nur ein Satz: Sie hatte ein pralles, rundes Leben. Und - Wesentlicheres gibt es eigentlich nicht mehr zu sagen. Es ist damit alles gesagt. Alles gedacht. Alles gefühlt. Ein ganzes großes aufregendes, buntes Leben ist in diesen Satz gebettet. Meine Geschichte sollte hier enden. Punkt und fertig. Das reicht überhaupt nicht, das ist viel zu kurz, nahezu unmöglich, sagt meine Tochter. Sie will mehr wissen. Das ?wie alles war? interessiert sie. Ich soll jetzt beschreiben, wie dieses runde, pralle Leben war. Wie sie geliebt hat und wie sie glücklich war. Und warum sie überhaupt starb. Warum willst Du das alles wissen, will ich von meiner Tochter wissen. Neugierde natürlich, was denn sonst. Diese Fragen stellt wunderbare unbändige Neugierde, die größte Neugierde, die in uns lebt: nämlich die Lust auf das Leben schlechthin, und damit vor allem unser eigenes Leben. Wie ist Ihr persönliches Leben im Moment? Wie würden Sie es anderen Menschen beschreiben, wenn Sie Lust hätten, ehrlich zu sein? Wie viel Glück und wie viel Pech ist in der Waagschale rechts und links? Und mit welchen Gewichten messen Sie? Denen Ihres Lebenspartners, Ihrer Chefin/Ihres Chefs, Ihres Vaters oder Ihrer Mutter? Gefällt Ihnen die Maßeinheit? Wie wäre es, wenn Sie mit der wesentlichsten aller Maßeinheiten messen würden, nämlich Ihrer eigenen? Julia jedenfalls hat das immer getan. Nach ihren eigenen Maßstäben gelebt. Sie liebte viele Menschen. Sie hatte ein großes Haus und einen sehr großen Garten mit alten duftenden Obstbäumen und wildwachsenden Rosenstämmen. Ihre Kinder waren schon aus dem Haus und ihr Geschäft hatte sie vor sieben Jahren verkauft. Als ich sie fragte, warum sie ihr gut gehendes Geschäft verkauft habe, wo sie doch in ihrem Beruf so glücklich sei, erklärte sie mir, dass alles in ihrem Leben eine bestimmte Zeit hätte. Sie hätte ein gutes Gespür für Anfänge und ein ebenso gutes Gespür für den richtigen Zeitpunkt des Abschiednehmens. Wie viel Zeit haben Sie für die jeweiligen Dinge Ihres Lebens? Wem oder was haben Sie bisher gestattet, viel von Ihrer Zeit in Anspruch zu nehmen? Hat Ihnen Ihre Wahl gut getan? Wie viel Raum hatten bisher Freude, Ausgelassenheit, Freundschaft und Liebe? Womit möchten Sie aufhören oder neu anfangen? Fangen Sie an, genau den Menschen, Situationen und Dingen Lebenszeit einzuräumen, die Ihnen wirklich am Herzen liegen. Und ? trauen Sie sich noch etwas: nämlich, Abschiede zu feiern! Bestimmen Sie den richtigen Zeitpunkt, sich von einengenden Gedanken und lieblosen Glaubenssätzen zu verabschieden. Dazu brauchen wir manchmal unser ganzes Herz, viel Mut und Unterstützung. Aber es ist machbar und es gibt keinen guten Grund, Gedanken, die irgendwann einmal sinnvoll gewesen sind, heute noch zu denken, wenn sie uns gar nichts mehr nützen, sondern im Gegenteil nur noch schaden. Werfen Sie Ballast von Bord und atmen Sie tief durch. Spüren Sie die frische Brise ? und wie leicht und angenehm Ihr Leben sein kann? Julia hatte eine faszinierende Eigenschaft: Je älter sie wurde, desto strahlender und glücklicher wurde sie auch. Sie strahlte von innen heraus! Als ich sie einmal bat, mir zu erklären, wie sie es hinbekäme so glücklich zu sein, erzählte sie mir, dass sie schon immer irgendwie verliebt gewesen sei, in Menschen, in die Natur, in das Leben als solches. Und später fing sie immer mehr an, vor allem auch sich selbst zu lieben. Wie ist das bei Ihnen? Wer wird von Ihnen am meisten geliebt? Ist es nur eine Person? Wie viel Platz ist noch frei in Ihrem Herzen? Ist Ihr Herz warm ausgefüllt und hüpft es mindestens einmal täglich vor Freude? Oder knurrt sein leerer Magen? Wann kochen Sie sich mal wieder Seelennahrung? Julia liebte zum Schluss besonders ihre Gewissheit, das Richtige zu tun. Kurz vor ihrem Tod rief sie ihre Freunde zu sich und verabschiedete sich von uns allen. Sie erklärte uns, dass heute ein guter Tag zum Sterben sei, und gab jedem gute Wünsche und eine Aufgabe mit auf den Weg. Sie sagte uns, ihr müsst erst in eurem eigenen Leben angekommen sein, um den Tod wirklich zu schätzen. Julia ist sehr clever, sie weiß genau, was sie tut. Ich bin mir ganz sicher, sie ist glücklich, und zwar für immer. Das können Sie auch! Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihr eigenes Herz deutlich spüren und den Mut haben, das Richtige für sich selbst zu tun! Was kann schon Schlimmes passieren, außer, dass Sie glücklich werden?Weitere Informationen:
http://www.praxis-ronnenberg.de
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Verena Ronnenberg, Heilpraktikerin für Psychotherapie,
Praxis Ronnenberg, 52146 Aachen - Würselen
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