Meditation/Achtsamkeitstraining
Meditation/Achtsamkeitstraining
18.01.2013
Meditation wird aus dem lateinischen abgeleitet und bedeutet einfach nur nachdenken, nachsinnen, überlegen.
Wer schon einmal probiert hat, 10 Minuten still da zu sitzen und nichts zu tun bemerkt ziemlich schnell, wie ihm ganz viele Gedanken in den Sinn kommen. Dinge auf der Vergangenheit, die besonders gut gelaufen sind oder nicht, Dinge die die Zukunft bringen, vielleicht verbunden mit Unsicherheiten und Ängsten. Kaum zieht der eine Gedanke weiter, kommt der nächste.
Da kann man sich wirklich fragen, was daran erholsam oder gar bewusstseinserweiternd sein soll.
Doch wenn man es durchhält und alle Gedanken kommen und ziehen lässt, wenn man sich immer wieder zurückholt aus dem jeweiligen Gedanken in das Hier und Jetzt, bleiben irgendwann einmal die Gedanken aus, weil sie alle vorbei geflossen sind. Dann kann die große Leere oder auch Stille eintreten, wie es in den östlichen Kulturen beschrieben wird. Jetzt ist der Zustand erreicht, in dem sich der Geist beruhigen und sammeln kann.
Heutzutage wird die Meditation immer populärer, wenn es um Entspannung, Entstressung des Körpers und Gehirns geht. So kann man auf wikipedia über viele verschiedenen Formen der Meditation nachlesen, die alle das gleiche Ziel haben: Stille des Geistes.
"Meditieren heißt, in einer Idee aufgehen und sich darin verlieren, während Denken heißt, von einer Idee zur anderen hupfen, sich in der Quantität tummeln, Nichtigkeiten anhäufen, Begriff auf Begriff, Ziel auf Ziel verfolgen. Meditieren und Denken, das sind zwei divergierende, unvereinbare Tätigkeiten."- Emile Cioran
Meditationsforschung
Während der Meditation kann man eine Veränderung der Gehirnwellen messen. Der Herzschlag verlangsamt sich, die Atmung wird tiefer und die Muskulatur entspannt sich. Wenn man diese Resultate betrachtet, ist es nur logisch, dass die Meditation zur Entstressung eingesetzt wird, wenn der Arousal-Level ein Niveau erreicht hat, bei dem oftmals nur noch ein Impuls zum sogenannten ‚burnout' fehlt.
Achtsamkeit in der Meditation
Achtsamkeit ist eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit und bezieht sich i.d.R. auf einen Zustand im Hier und Jetzt, also die momentane Gegenwart.
Lt. dem Neurowissenschaftler Philippe Goldin bewirkt die Achtsamkeits-Meditation
- eine Verringerung von emotionaler Reaktion bei negativen Gedanken Bsp. weniger Anspannung bei Ängsten
- eine Zunahme der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu verlagern bsp. die Umlenkung der Aufmerksamkeit von ängstlichen Gedanken zum Atem
- die Selbsteinschätzung wird fließender bsp. anstelle von "So war ich schon immer" - "In diesem Moment bin ich so..."
- verschiedene Gehirnregionen synchronisieren leichter miteinander , dadurch können Bsp. kreative intellektuelle Leistungen vollbracht werden
Techniken der Achtsamkeits-Meditation
Bei vielen Techniken arbeitet man mit dem Atem. Er kommt und geht - Einatmen und Ausatmen - von ganz alleine. Man kann sich wunderbar darauf konzentrieren, denn Konzentration ist ein wichtiger Bestandteil der Achtsamkeit.
Versuchen Sie einfach einmal, Ihren Atem über 20 Atemzüge wahrzunehmen:
- wie es sich anfühlt, wenn Sie einatmen
- welchen Temperaturunterschied Sie bemerken beim Ausatmen im Vergleich zum Einatmen
- wie viel Luft Sie einatmen, ist die Menge immer gleich oder gibt es Unterschiede
- wie tief in den Körper atmen Sie die Luft ein - erreicht der Atem nur den Brustkorb oder gar den Bauch, haben Sie schon einmal versucht, bis zu den Füßen zu atmen
Sie sehen, das Nachdenken über den eigenen Atem ist vielfältig und anspruchsvoll. Dabei lernen Sie eine Menge über sich selbst kennen und erfahren vielleicht Gefühle, die Ihnen bisher fremd und unzugänglich waren.
Und wenn es gelingt, einfach nur das Ein- und Ausfließen des Atems wahrzunehmen, seinen Körper wahrzunehmen, der von dem Atem durchströmt wird, bekommt man einen gewissen Abstand zu sich und seinen immerwährenden Gedanken und Gefühlen.
Wahrnehmungen in der Achtsamkeit
Jeder Augenblick enthält eine Vielfalt an Wahrnehmungsmöglichkeiten:
Visuell - was sehe ich
Auditiv - was höre ich
Kinästhetisch - was spüre ich
Olfaktorisch - was rieche ich
Gustatorisch - was schmecke ich
Um alle diese Aspekte eines Augenblicks wahrzunehmen bedarf es allergrößter Konzentration. Dabei helfen die nachfolgenden 7 Faktoren der Achtsamkeit
Den Augenblick einfach nur wahrnehmen wie er ist, ohne ihm eine Bedeutung zuzumessen
Jedes Ding hat seine eigene Zeit um sich zu entfalten
Diese Haltung beinhaltet eine innere Einstellung der Offenheit, alles so zu sehen, als wäre es das erste Mal.
Sie haben alle notwendigen Fähigkeiten in sich, die Sie brauchen und werden sie mit Sicherheit zur richtigen Zeit am richtigen Ort einsetzen.
Achtsamkeit ist aktives Nichts-Tun. Man ist einfach so wie man ist.
Bevor sich ein Problem verändern lässt, will es angenommen werden (z.B. Übergewicht). Akzeptanz eine Situation wertfrei zu betrachten
Etwas loszulassen, bedeutet, Bewertungen im negativen wie im positiven Sinne aufzugeben.
Ziele der Achtsamkeitsmeditation
Jeder Mensch, hat eine ganz eigene Motivation, ganz eigene Ziele, die er mit der Meditation erreichen will.
- Dies kann sein, dass Sie sich näher kennen lernen/erforschen möchten
- lernen möchte, geduldig zu sein, Ihr Leben zu entschleunigen
- den Umgang mit den negativen Gedanken verändern wollen
- einen liebevolleren Umgang mit sich und seinen Mitmenschen finden wollen
- lernen möchten, mit Ihren Ängsten umzugehen
Welches ist Ihre Motivation zur Achtsamkeits-Meditation?
Weitere Informationen:
http://www.psychotherapie-erbe.de/info/meditation.php
, , http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/.html |