Entspannungsverfahren
Entspannungsverfahren
Stand: 02.04.2015
Bei den Entspannungsverfahren handelt es sich um zahlreiche Techniken, die angewandt oder eingeübt werden zum Ziel
- des Abbaus bereits vorhandener Anspannung und Nervosität
- der Veränderung von automatisierten und krankmachenden Stressreaktionen
- des Aufbaus von Gelassenheit, Wohlbefinden und innerer Ruhe
- eines langfristig besseren Umgangs mit stressauslösenden Situationen
Zu den zahlreichen Entspannungstechniken zählen: Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Atementspannung, Fantasiereisen, Meditation, Beten, Yoga, Feldenkrais, Floating, Mantrasingen, Massage, Qi-Gong uvm.
Entspannungsverfahren finden überall dort Anwendung, wo es um Stressbewältigung und Ressourcenförderung geht, d.h dort, wo neue Kraftquellen erschlossen und wirkungsvolle Strategien im Umgang mit Stress erlernt werden sollen. Da es physiologisch unmöglich ist, im Zustand der Entspannung zugleich Angst zu fühlen (reziproke Hemmung), bilden die Ausübung und das Erlernen eines Entspannungsverfahrens (meistens ist das die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson) Bestandteil der Behandlungskonzepte fast aller Psychosomatischen Kliniken. Entspannungsverfahren sollen den Stressreaktionen des Organismus auf belastende Alltagssituationen entgegenwirken. Unter Stressreaktionen versteht man die neurobiologischen und physiologischen Reaktionen des Körpers auf eine Gefahrensituation, mit dem Ziel, das Überleben zu sichern. Dabei handelt es sich meist um Kampf, Flucht oder Erstarrung mit den dazugehörigen vegetativen Begleiterscheinungen (Adrenalinausschüttung, Beschleunigung der Herztätigkeit und der Atmung, Steigerung des Blutdrucks, Schwitzen) und Gefühlen (Angst, Ärger, Wut, Trauer). In der modernen Zivilisation können diese Stressreaktionen auch in Situationen auftreten, die zwar objektiv keine Lebensgefahr mehr darstellen, aber subjektiv (meist unbewußt) als gefährlich
eingeschätzt und bewertet werden.
Beispiele hierfür:
- schlechte Schulnoten nach Hause bringen,
- einen wichtigen Termin nicht einhalten können, weil man im Stau steckt,
- sich unsicher sein, ob man eine geforderte Leistung erbringen kann,
- um den Arbeitsplatz fürchten müssen, u.v.m.
Für das Entstehen von Stress spielt es daher keine Rolle, ob eine Situation eine reale Bedrohung darstellt oder nicht, sondern ausschließlich, ob eine Situation als bedrohlich eingeschätzt und bewertet wird. Im therapeutischen Kontext können Entspannungsverfahren helfen, im Körper gespeicherten Stress abzubauen, einer Situation gelassen entgegenzutreten und sie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und neu zu bewerten, sich an angstbesetzte oder traumatische Situationen heranzuwagen, Kräfte zu sammeln und wieder zu Ruhe und Ausgeglichenheit zurückfinden.
Dieser Artikel wurde verfasst von
Marion Weber, THERAPIE & COACHING im Center Circle® München
am Mittwoch, den 10.12.08
Verfasser dieses Artikels:
Praxis für Traumatherapie und Bindung Marion Weber
Heilpraktikerin (nur Psychotherapie), 79219 Staufen im Breisgau