Heilsame Kraft des Klangs - Heilarbeit in Trance
Heilsame Kraft des Klangs - Heilarbeit in Trance
07.05.2019
Heilsame Kraft des Klangs
Es ist, als würde ein altes Wissen gerade wiederentdeckt, welches heißt: Klang kann heilen.
So finden sich derzeit allgemein anmutende Artikel hierzu bis in die Mitgliederhefte der Krankenversicherungen. Und natürlich ist das Internet voller Information zum weit gefassten Thema mit klangvollen Namen wie etwa Soundhealing, Gongbad, Klangheilung, Gongtherapie, Klangschalentherapie, White Sound Gong, Sound Therapie oder auch Naad Yoga.
Wie man sieht, ein weites Feld, in dem sich Wissen, Halbwissen und Unwissen gleichermaßen tummeln. Die folgenden Zeilen mögen dazu einen bescheidenen Beitrag leisten, dies ein wenig zu beleuchten.
Klangheilung hat eine Dimension, die viele bislang völlig unterschätzen; Schwingungen, die tief in unserer Psyche bis hin zu allen Körperebenen wirken.
Wie kann das sein, das unsere Stimme, Musik, oder allgemeiner Klang heilsam sind?
Schauen wir uns dazu ein Beispiel von Klangheilung durch Gongs mit langer, ja mehrtausendjähriger Tradition des Yoga an.
Gong Yoga - Verbindung von Körper-Geist & Seele
Die Jahrtausend alten Lehren des Yoga verstehen sich nicht auf bloße Körperertüchtigung. Wer Yoga bislang so verstanden hat, hat es nicht verstanden. Der Begriff „Yoga“ bedeutet Verbindung und meint den harmonischen Ausgleich von Körper, Geist und Seele.
Hier müssen wir vielleicht erst einmal kurz die Erkenntnisse der Physik einschieben, die heute sagt, es gibt gar keinen Körper. Ja, Sie haben mit den Augen Ihres Körpers richtig gelesen, aber die Erkenntnisse der Quantenphysik zeigen heute auf, dass sich in seiner letztendlichen Auflösung alles - auch Ihr scheinbar so fester Körper - durch Leere, Energie und Schwingung definieren lässt.
Wenn Du die die Geheimnisse dieses Universums erkunden willst, dann denke in Form von Energie, Frequenz und Schwingung (Nikola Tesla)
Unsere Welt erscheint hier als ineinander verschränktes elektromagnetisches Ensemble, das sich lediglich durch unterschiedliche Frequenzen unterscheidet. Und zu dieser Welt gehört eben alles, auch Ihr Körper, Ihre Gedanken, Gefühle und das Bewusstsein – eben jene Instanz unseres Seins, die all dies wahrnimmt. Könnte das etwas mit der Wirkungsweise von Klang auf jede Person – weil ebenfalls Schwingung – zu tun haben?
Ach, ich vergaß bislang zu erwähnen:
Der Begriff „Person“ aus dem Lateinischen „per sonare“, bedeutet „durch den Klang“ entstehend.
Gongbad, White Sound & Gongtherapie
Spannend und oft in tiefer Trance des Klienten, geht es in der Behandlung mit großen Gongs zu.
Ich habe variable Formen des Gongspieles als Bestandteil der Kundalini Yogalehre - hier insbesondere durch meinen geschätzten und viel zu früh verstorbenen Lehrer Nanak Dev Singh Khalsa - als Form im Sat Nam Rasayan®, aber auch des Schamanismus kennen, schätzen und in vielen Jahren intensiver Auseinandersetzung mit dem Klangphänomenen großer Gongs anzuwenden gelernt.
Heute Gong-Ausbilder ( ausbildung-gong.de ) und zugleich als Heilpraktiker für Psychotherapie ( therapie-dieburg.info ) haben in meiner Praxis differenzierte Gongspiel Techniken als mögliches therapeutisches Element gleichberechtigt neben psychotherapeutischen Methoden erfolgreich Einzug gehalten.
Während viele Methoden, insbesondere die Verhaltenstherapie rein im kognitiven Bereich arbeiten, vermag es rein der Klang, die emotional beteiligten Muster der Klienten auszugleichen. Das ist in dieser Verbindung neu, einzigartig und weiterführend für den therapeutischen Prozess.
Wer nun glaubt, Klangtherapie z.B. durch Klangschalen bereits zu kennen und die Anwendung auf Gongs übertragen zu können, der irrt.
Zwar arbeiten sowohl der Klangschalentherapeut, wie auch der Gongspieler mit dem physikalischen Phänomen der Resonanz, das besagt, das Dinge mit gleicher oder ähnlicher (z.B. um Oktaven versetzter) Schwingung sich gegenseitig zum Mitschwingen beeinflussen, eben in Resonanz gehen.
Aber während die Klangschale einen Grundton und ein paar wenige Obertöne unveränderlich aufweist und damit festgelegt ist, lassen sich die Klangspektren großer Symphonic Gongs faszinierend modellieren. Dadurch ist es dem gelernten Gongspieler möglich, die stets differenten Resonanzfelder, die sich in der Arbeit mit seinem Klienten ergeben, am Verhalten des Gongs analytisch zu erkennen und zu bedienen.
Bestimmter Gongsound wirkt bei Schlafstörungen
Mit meditativen Gongspieltechniken und Gongbädern kann es schnell möglich sein, unser vegetatives Nervensystem zu beruhigen, mit bestimmten Gongs und Spieltechniken z.B. oft nach wenigen Minuten ganz medikamentenfrei selbst bei schmerzbedingten Schlafstörungen erholsamen Schlaf zu induzieren.
Gleichsam kann der ungelernte Umgang mit dem größten selbstklingenden Instrument, dem Gong, aber auch große Gefahren bergen, wie z.B. die der (Re-)Traumatisierung. Dies nämlich immer dann, wenn unbedarfte und unausgebildete Spieler ungestüm auf das feinsinnige Instrument einschlagen, ohne ihre fatale Wirkung beim Teilnehmer zu spüren: Angst.
Fazit: Nie Gongspiel ohne geeignete Ausbildung
Dennoch gibt es sogar gezielte Methoden, wie etwa die stets auch körperlich mit Yogaübungen vorbereitete „White Sound Gongmeditation“, die im Gongspiel eine wirklich extreme Schwingungsvielfalt erreicht:
„Ich empfand, hier fliegt ein Starfighter durch den Raum“, kommentierte dies (wohlgemerkt freudestrahlend) einmal eine Teilnehmerin.
Dies ist immer dann – und nur dann – als befreiende Methodik möglich, wenn das gekonnte Gongspiel zuvor die Teilnehmer in einen tranceartigen und darin angstfreien Bewusstseinszustand führt. In dieser Schwingungsdichte verstummen sogar unsere stets plappernden Denkimpulse. Im langsamen Rückführungsprozess des Gongspiels erscheint es vielen wie ein Neubooten des Systems.
Dieser Vorgang ist vergleichbar der hypnotherapeutischen Tranceinduktion - hier durch Gongklänge induziert.
Fragmente dessen was in der Gongmeditation erfahrbar war, reichen vom starken Durchbluten und Erwärmen typischer Schmerzregionen bis zur Schmerzfreiheit, vom Glockenklang bis zu Lichtphänomenen, von szenenhaften Träumen gar bis zu „out of body“ Erfahrungen. Dies ist bereits die hohe, vielleicht gar höchste Schule des Gongspiels, wenn man die Komplexität dessen, was man dazu beherrschen muss, als Maß nimmt.
Gefühle sind Klang
Ganz anders geht es dann in der therapeutischen Methodik mit einzelnen Klienten zu. Hier dienen wiederum ganz andere Spieltechniken dem Gleichen. Es geht um das Ausgleichen von Emotionen, die vielleicht wie eine eigene „Klangstruktur“ in uns abgespeichert sind.
„Ähnlich wie unser Geruchssinn mit dem Geschmackssinn verknüpft ist, scheinen Gefühle mit dem Klang verbunden, so dass wir von unseren Stimmungen‘ sprechen.“
Wird der Gong hier wie ein Trigger gespielt, werden die im therapeutischen Gespräch stets und mühsam umschifften Themen mitunter endlich zugänglich und bearbeitbar.
War der Trigger die Gesprächstherapie, ist es umgekehrt möglich, bei Klienten die entfachten, verknüpften Emotionen zu besänftigen und so einen heilenden Ausklang der Stunde zu ermöglichen.
In allen Fällen des Gongspiels und der dabei angewandten Spieltechniken ist es jedoch wichtig, die gleiche Empathie zu halten, wie Sie schon der Psychologe Carl Rogers zur therapeutischen Grundhaltung beschreibt.
Hier geht es nie um den Gong-Solisten sondern immer und nur um den Teilnehmer, Klienten oder Patienten.
Die bestenfalls sogar eigen-meditative Spielhaltung des Gongspielers ist der Schlüssel zum Erfolg und auch ein Grund, weshalb man sein Handwerk Gongspiel sehr vielfältig, gar interdisziplinär lernen muss.
Die therapeutische Neutralität hat hier Ihre Entsprechung in der meditativen Leere (Shuniya) des Gongspielers.
Worin liegt die heilsame Kraft des Gongklangs?
Die einzigartige Stärke des Gongs auf dem Gebiet „Soundhealing“ liegt zuvorderst in zwei seiner Eigenheiten, der variabel erzeugbaren Frequenzstrukturen und seiner parallel möglichen, enormen Energieentfachung. Das Wort „möglich“ macht hierbei deutlich, dass dies nicht sein muss.
Dies kann bei der Frequenzvarianz von der Bauart des verwendeten Gongs abhängen, vielmehr hängt diese aber vom Können seines Spielers ab.
The gong is not sound, the gong is resound (Yogi Bhajan)
Genau die extreme Varianz an Tönen und Obertönen muss als Angebot dem Teilnehmer „beschwingen“, so dass er seine Resonanzen darunter „von selbst findet“. Ein guter Gongspieler erkennt dabei – wie der Jazzspieler in der Improvisation – die angesagte Schwingung.
Das, was wir oft als Krankheit bezeichnen, kann man so vielleicht als veränderte (Mit-)- Schwingungsfähigkeit verstehen; wie eine fehlende Empathie bestimmter Bereiche unseres Wesens.
Die extremen Schwingungsdichten großen Gongs sind aber prinzipiell in der Lage, auch schwierige, weil manifeste Blockaden ob somatisch wie psychisch zu durchdringen und zum Mitschwingen anregen. Wenn dieser passend resonierende Klangstrom den Körper durchflutet, geben sich Blockaden der Schwingung hin, ein emphatisch-mitschwingender Fluss entsteht.
Heilung mittels Klang hat eine lange Tradition
Wenn der Optiker im Ultraschallbad unsere Brille wie von Wunderhand vom Schmutz befreit, arbeitet er nur mit Klang. Ob der Mediziner mittels Ultraschall Nierensteine diagnostiziert, oder gepulst zertrümmernd auf sie einwirkt, er arbeitet wiederum mit Klang.
Beides sind recht zeitgemäße Beispiele der elektromagnetischen Wellen, sprich Klanganwendung, die wohl niemand in Frage stellen will.
Suchen wir nach der heilsamen Kraft des Klanges, müssen wir aber anerkennen, dass dies nicht von hochtechnischen Geräten abhängt und auch nicht erst in der Neuzeit entdeckt wurde.
Wir müssen anerkennen, dass es sich zumindest mit den hier andiskutierten Beispiel von Klangtherapie als Gongtherapie nicht um neue marketingwirksame Erfindungen und Wortschöpfungen, sondern um sehr alte überlieferte Traditionen und Kenntnisse zur heilsamen Anwendung von Klang handelt.
Traditionen, deren Wirkung mannigfach über viele Jahrhunderte erfahren und deren Anwendung stets detailliert von Lehrer zu Schüler weitergegeben wurde und weiterhin wird.
Doch das lässt sich schreibend kaum transportieren, dies ist vielmehr eine Erfahrung, der man sich hingeben sollte und gleichzeitig eine fachlich qualifizierten Fortbildung ( ausbildung-gang.de ) die man als Therapeut hilfreich zu anderen therapeutischen Methoden hinzuziehen kann.
Weitere Informationen:
http://www.ausbildung-gong.de
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Richard Mecke-Schrod, Heilpraktiker für Psychotherapie,
Lebenshilfe & Therapie Praxis Mecke-Schrod ., 64807 Dieburg
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Kommentare zu diesem Artikel
Ortwin Meier schrieb am 07.05.19 dazu:
Sehr spannend. "per sonare" = "Person", ...auf die mächtiger Gongklang als Schwingung auf Körper und Denken verändernd wirken kann...