TOD und TRAUER
TOD und TRAUER
04.11.2024
Der Umgang mit Tod und Trauer ist immer ein individueller.
Vom Wesen der Trauer, der Trauerkultur und der Trauertherapie.
Trauer wird in unserer modernen und schnelllebigen Gesellschaft oft verdrängt, obwohl sie wichtig für die Verarbeitung von Verlusten ist. Trauer hilft, den Tod zu akzeptieren und erfordert Zeit, Rückzug und Geduld. 3)
3)https://www.familienhandbuch.de/familie-leben/schwierige-zeiten/tod-trauer/trauerkulturinderfamilie.php
Was ist der richtige der Umgang mit Trauer, die das Leben verändert hat ? Eine Frage der wir uns hier in diesem Artikel ein wenig nähern wollen.
Immer wenn man einen geliebten Menschen verliert, bricht die Welt zusammen. Das ist für jeden von uns so. Damit umzugehen, fällt vielen schwer. Lange Zeit wollte man der Trauer mit Phasenmodellen begegnen. Doch mittlerweile gelten sie als überholt.
Phasenmodelle wie das von Elisabeth Kübler-Ross, die Trauer in bestimmte Stadien einteilen, gelten heute oftmals als überholt. Experten betonen, dass Trauer individuell ist und kein festes Ende hat, sie hat nicht grundsätzlich ein Ablaufdatum. Stattdessen sei Trauer eine natürliche Reaktion auf den Verlust geliebter Menschen. Neue Ansätze, wie der von Robert Neimeyer ( Uni Memphis ), sprechen von "continuing bonds", also einer fortlaufenden Verbindung zu Verstorbenen. Wichtig sei es, Trauer zuzulassen und Menschen in ihrer Trauer zu begleiten. Trauern ist immer individuell und lässt sich nicht in Phasenmodelle einsortieren. Unterstützend hierbei kann auch das Aufsuchen von Betroffenengruppen im Rahmen der Selbsthilfe sein. Das gemeinsame Gespräch kann etwas Heilendes in sich tragen.
“Ich will immer noch den Namen meines Kindes aussprechen können. Ich will immer noch die Geschichten von meiner Mutter, meinem Vater oder meinem verstorbenen Partner, meines Bruders oder meiner Schwester erzählen dürfen. Sie sind nicht einfach verschwunden. Sie haben einen Platz. Und der Platz ist in meinem Herzen und in meinem sozialen Umfeld, in meiner Familie. Ihre Fotos hängen immer noch an der Wand. Und das aus gutem Grund." ( Zitat Neimeyer ) 1)
1) https://www.ardalpha.de/wissen/psychologie/tod-trauer-liebe-begleitung-verlust-beziehung-100.html
Im Rahmen der Trauertherapie gibt es eine Therapieform die sich Regrief-Therapie nennt und die sich darauf konzentriert, unausgesprochene Emotionen und ungelöste Konflikte im Zusammenhang mit einem Verlust zu bearbeiten. Sie unterstützt und hilft Trauernden, schmerzhafte Gefühle zu identifizieren und zu verarbeiten, indem sie eine aktive Auseinandersetzung mit der Trauer fördert. Ziel ist es, den emotionalen Schmerz zu lindern und eine gesunde Verbindung zu den Erinnerungen an den Verstorbenen zu schaffen. Die Methode ermutigt, den Verlust als Teil des Lebens zu akzeptieren und den Heilungsprozess zu unterstützen. Traditionelle Rituale, wie gemeinsame Erinnerungen, helfen, den Verlust zu verarbeiten.
Die Regrief-Therapy ( Trauertherapie ) nutzt sogenannte Brückenobjekte, die eine Verbindung zum Verstorbenen darstellen, wie persönliche Gegenstände. Diese Objekte helfen Trauernden, Erinnerungen zu verarbeiten. Beispiele sind Schmuck oder Stofftiere, die emotionale Bindungen symbolisieren. Mit der Zeit verlieren diese Objekte ihre Bedeutung, wenn der Trauerprozess fortschreitet. Zudem werden, wie bereits oben erwähnt, Rituale eingesetzt, wie symbolische Abschiedsbesuche an bedeutungsvollen Orten, um den Verlust bewusst zu verarbeiten und Abschied zu nehmen 2)
2) https://www.therapie.de/psyche/info/ratgeber/lebenshilfe-artikel/trauer/therapie-fuer-trauernde/
Der humanistische Ansatz von Carl Rogers, dem Begründer der Gesprächspsychotherapie im Rahmen der Trauertherapie:
Bei der Trauertherapie spielt die emotionale Beteiligung des Therapeuten im Rahmen einer echten Beziehung zwischen Betroffenen und Therapeuten die entscheidende Rolle. Entsprechend dem Ansatz von Carl Rogers, dem Begründer und Entwickler der Gesprächspsychotherapie sind hier die Therapeutenqualitäten Akzeptanz ( bedingungslose Annahme ), Empathie und Echtheit die tragenden Säulen der Gespräche. Hier wird versucht das Erleben des Trauernden mit all seinen Haltungen, Wünschen und Befürchtungen zu verstehen. Für den Betroffenen ist es daher von großer Bedeutung seine Gedanken und Emotionen offenzulegen und preiszugeben.
Aus der Erfahrung heraus ist bekannt, das Trauernde oftmals keine gut gemeinten Ratschläge bezüglich bestimmter Verhaltensweisen benötigen, sondern eher dass ihnen zugehört wird und sie über den Verlust und Tod des geliebten Menschen sowie den Umgang damit reden möchten.
Seit einiger Zeit ist erkennbar, dass die Beerdigungsform "Trees of Life" immer mehr Fürsprache erlangt, weil sie eine nachhaltige und symbolische Verbindung zwischen Tod und Natur schafft.
Diese Methode ermöglicht es, die Erinnerung an den Verstorbenen mit einem lebenden, wachsenden Baum zu verbinden, der für viele ein Zeichen von Leben und Kontinuität ist
Statt klassischer Gräber wird die Asche der Verstorbenen in eine Baumwurzel gegeben, wodurch ein neuer Baum wächst. Das darin vermittelte Bild vom Ende und Neuanfang des Lebens ist wohl der Grund für die immer weiter und ständig wachsende Beliebtheit dieser Form der Beisetzung. Allerdings gibt es in Deutschland hierzu immer noch sehr strenge Auflagen .
In Deutschland sind Waldbestattungen in sogenannten Friedwäldern oder Ruheforsten erlaubt, wo die Asche eines Verstorbenen unter einem Baum beigesetzt wird. Hierbei gibt es aber derzeit noch strenge Regelungen im deutschen Bestattungsgesetz, so dass eine Urnenbeisetzung nur auf speziell dafür ausgewiesenen Friedhöfen oder Waldgebieten stattfinden darf. 4)
4) https://www.deutschlandfunk.de/tod-trauer-sterben-umgang-100.html
Trauernde trösten, aber wie ?
Beim Gespräch mit Trauernden sollte man Floskeln vermeiden und stattdessen ehrlich Unsicherheiten zugeben. Es ist wichtig, aktive Unterstützung anzubieten, wie regelmäßige Hilfe im Alltag der Betroffenen sowie emotionale Präsenz. Persönliche Gesten, wie das Überreichen von Trost-Boxen oder Care-Paketen, können den Trauerprozess erleichtern. Herzensaktionen zeigen Mitgefühl und helfen, den Kontakt aufrechtzuerhalten. Auch Literatur, wie „Notes on Grief“ ( Notizen zum Thema Trauer ) von Chimamanda Ngozi Adichie, kann dabei helfen, sich mit Trauer zu beschäftigen und Empathie zu entwickeln.
Trauerkultur:
Wie ich in mehreren Gesprächen mit einigen ortsansässigen Hospizen feststellen konnte, gibt es heute in Seniorenzentren und Krankenhäusern anscheinend einen sensibilisierteren Umgang mit dem Thema Tod, Trauer und Abschied als es früher der Fall war. Es wird sogar, wie mir berichtet wird, auf einigen Stationen eine Trauerkultur etabliert, bei der die Bewohner und Patienten miteingebunden werden. Hier werden dann Erinnerungen und Momente die man mit dem Verstorbenen geteilt hat in den Mittelpunkt gerückt.
In der bundesweiten Woche der seelischen Gesundheit vom 10.10. bis 20.10.2024 bot meine Praxis von Montag 14.10.24 bis Freitag 18.10.24 jeweils von 15 bis 18 Uhr online per Videokonferenz die Möglichkeit zu einem Austausch zum Umgang mit Trauer und Schmerz am Arbeitsplatz an. Hier kamen Betroffene und auch grundsätzlich Interessierte zu diesem Thema zu Wort.
Zu meiner Person:
Ich bin seit 20 Jahren im Bereich des Bildungswesens i.R.d. pädagogischen und erzieherischen Arbeit tätig ( Oberstudienrat ), hatte über viele Jahre hinweg Leitungsfunktionen in der freien Wirtschaft inkl. Mitarbeiterverantwortung in der Projektarbeit auf dem Gebiet der Informationstechnologie. Ursprünglich komme ich aus dem Bereich der Naturwissenschaften Physik und Mathematik und bin Diplom Physik-Ingenieur. Seit einem Jahr habe ich eine Praxis für Psychotherapie und psychologische Beratung nach dem Heilpraktikergesetz. Ich bin Heilpraktiker für Psychotherapie und biete die Verfahren der Gesprächstherapie nach Carl Rogers an, sowie die Kognitive Verhaltenstherapie.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit ist das Thema Stressresilienz und Burnoutprophylaxe i.V.m. Entspannungstechniken.
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Markus Heuser, Heilpraktiker für Psychotherapie - Gesprächspsychotherapie und Verhaltenstherapie,
Praxis DAS LEBEN IN WORTEN, 42551 Velbert
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