Die Familienmanagerin kehrt zurück
Die Familienmanagerin kehrt zurück
07.02.2007
So klappt der Start nach dem Erziehungsurlaub Der Wiedereinstieg einer Arzthelferin nach längerer Pause birgt Konfliktpotential, das Sie als Praxischef entschärfen können. MANAGEMENT Die Rückkehr einer Mitarbeiterin will vorbereitet sein. Gemeinsam im Team sollte ihre künftige Rolle festgelegt werden. reichend Zeit einzuplanen ist. Dabei stellt jede Mitarbeiterin ihre Ziele, Empfindungen und Eindrücke offen dar. Auch Praxischef oder -chefin äußern sich. Gemeinsame Ziele und Probleme werden herausgearbeitet, etwa wo man gegen-statt miteinander arbeitet. Dann wird überlegt, in welcher Weise welche Änderungen stattfinden sollen und wer was bis wann umsetzt. Eine gute Hilfe bei verhärteten Standpunkten ist der Perspektivenwechsel. Dazu tauschen zwei Mitarbeiterinnen mit Verständnisproblemen ihren Stuhl. In einem Moment der Stille versetzen sie sich innerlich vollständig in die Lage der Kontrahentin: Wie würde ich als Kollegin X reagieren? Mit ihrem familiären Hintergrund, in ihrem Alter, mit ihrer Erziehung, ihrer finanziellen, gesundheitlichen Lage? Mit ihrem Bildungs-/Fortbildungs-/Ausbildungsstand? So kann Verständnis für die Denkund Verhaltensweise des anderen entstehen. Hiervon ausgehend versuchen die beiden Streiterinnen dann, sich zu einigen. Eventuell ist professionelle Hilfe nötig, zum Beispiel durch einen Kommunikationstrainer. Das hängt vom Verhärtungsgrad des Konfliktes ab und davon, wie lange alle davor die Augen verschlossen haben. Ute Jürgens BUCH-TIPP: Organisatorische Anregungen für das (Wieder-)Einarbeiten einer Mitarbeiterin sowie Tipps fürs Lösen von Konflikten im Teilzeit-Team bietet das Buch: ?Vollzeit, Teilzeit ? Kommunikation mit Kollegin Phantom? der Kommunikationstrainerin Ute Jürgens. Es kostet 23 Euro plus Porto und kann nur über die Autorin bezogen werden, Tel.: (0 42 98) 46 99 77, E-Mail: KomMed[at]freenet.de als Entlastung oder als Bedrohung und Konkurrenz? Am besten ist es, wenn sich alle Beteiligten vorher auf eine klare Arbeitsplatzeinteilung einigen. Zu berücksichtigen ist, dass die ?Neue? Zeit braucht, sich zurechtzufinden. Einkalkulieren sollten Praxischefs auch eine Schulung über zwischenzeitlich eingetretene Änderungen des Computerprogramms. Sind die Neuerungen umfangreich, bietet sich ein Training in der Softwarefirma an, eventuell schon vor dem Arbeitsbeginn. Von Chefseite sollte zudem sichergestellt sein, dass die Wiedereinsteigerin von ihren Kolleginnen informiert wird, was sich noch während ihrer Abwesenheit verändert hat. Am besten klärt der Arzt beziehungsweise die Ärztin mit dem Team, wer einen Praxisrundgang mit der Kollegin macht und ihr alle Neuerungen zeigt. Schwelt der Konfliktherd bereits, bietet sich eine Teamsitzung an, für die aus- HINTERGRUND Zurück mit neuen Qualitäten : Die ?Familienmanagerin? Kehrt eine Mitarbeiterin aus dem Erzie- hungsurlaub zurück, ergibt sich daraus ei- ne Zwittersituation. Zwar kennt sich die neue Kraft bereits gut aus, muss aber trotzdem eingearbeitet werden. Das erfor- dert von allen Beteiligten Geduld und Tole- ranz. Niemand weiß vorher, wie lange es dauert, bis ?Kollegin Mutter? so effektiv ar- beitet wie die anderen Teammitglieder. Sie ist zeitlich abhängig von Kindergarten oder Schule. Wenn das Kind krank ist, bleibt sie eventuell kurzfristig zuhause. Ebenso klar liegt der Gewinn durch die zurückgekehrte ?Familienmanagerin? auf der Hand: Bei entsprechender Vorbereitung kann sie sich schnell ins Team eingliedern, kennt dessen Arbeitsweise, hat als Mutter gelernt, zu or- ganisieren und zeiteffektiv zu arbeiten. Sie ist vertraut mit den Patienten und kann auf diese eingehen. Keine Frage ? die ?Fa- milienmanagerin? kann mit alten und neu- en Kompetenzen zum reibungslosen Ar- beitsablauf in der Praxis bestens beitragen. Ute Jürgens Foto: Archiv/Rose Das gut eingespielte Praxisteam vergrößert sich: Eine ehemalige Mitarbeiterin kommt aus dem Erziehungsurlaub zurück. Schön, wenn alle heilfroh über die Verstärkung sind und die Wiedereingliederung reibungslos klappt. Häufiger ist allerdings eine andere Variante: Das Team hat sich nach Weggang der werdenden Mutter neu formiert, die Rollen sind anders besetzt. Will die ?neue? Kollegin nun zurück auf ihren alten Platz, stößt sie auf heftigen Widerstand. Die Mitarbeiterin, die ihre Arbeit übernommen hat, möchte ihre Aufgaben im Team behalten und fühlt sich bedroht von der Rückkehrerin. Möglicherweise wird sie die Zurückgekehrte bewusst oder unbewusst sabotieren, indem sie diese ausgrenzt, Informationen vorenthält und Verbündete unter den anderen Kolleginnen sucht. So entsteht im Nu ein Konflikt, der schließlich das ganze Team arbeits- und aktionsunfähig macht. Der Arzt als Teamchef tut deshalb gut daran, den Wiedereinstieg einer Mitarbeiterin ausreichend vorzubereiten. Dazu sollte er sich mit allen Beteiligten in folgenden Fragen abstimmen: ? Welche Stellung, welche Aufgaben hatte die Erziehungsurlauberin vor ihrem Weggang im Team? ? Welcher Arbeitsbereich für die Wiedereinsteigerin ist von Arztseite, von ihrer zwischenzeitlichen Nachfolgerin und den anderen Mitarbeiterinnen angedacht? ? Stimmen diese ?Planungen? überein oder erwartet jeder etwas anderes? ? Kann die Zurückkehrende jetzt mehr oder weniger und wenn ja, in jeweils welcher Beziehung? ? Was halten die anderen Kräfte von der Wiedereinsteigerin? Empfinden sie diese ÄP Urologie 4/2006 53Weitere Informationen:
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