Was verstehen wir unter systemischer Therapie und Beratung
Was verstehen wir unter systemischer Therapie und Beratung
15.04.2015
Die systemische Therapie hat wie alle therapeutischen Ansätze viele Schulen und Methoden.
Methoden und Ansätze kann man erlernen. Entscheidend ist eine innere Haltung und Selbsterfahrung für die therapeutische Arbeit mit Menschen!
Unsere Haltung ist geprägt von Wertschätzung und Allparteilichkeit. Kein Problem gleicht dem anderen, noch kann man eigene Lösungen auf Andere übertragen. Das erfordert eine Haltung des Nichtwissens und der Neugierde sowie eine gute Beobachtung der eigenen Position im therapeutischen Setting.
Für uns ist das „Problemverständnis“ der Systemik der signifikante Unterschied zu anderen therapeutischen Schulen: Probleme werden im Kontext, in der Wechselwirkung der beteiligten Familien und Menschen betrachtet UND wir sehen Probleme als einen Lösungsversuch, der nicht das gewünschte Ergebnis bewirkt bzw. noch nicht passend ist. Daraus entsteht möglicherweise ein Teufelskreis aus dem ein Ausstieg unmöglich erscheint, weil keine_r der Beteiligten versteht was eigentlich gerade passiert.
„Warum versteht er mich nicht?“,
„Warum tut sie es schon wieder?“,
„Warum kann ich nicht anders sein?“
Es entstehen Zuschreibungen, „immer machst DU....“, „DU hast schon wieder...“
Kommunikation besteht nicht nur aus Worten (aus dem Gesagten), sondern auch aus dem nicht Gesagten, Schweigen, einem Blick, einer Körperhaltung. Jeder Mensch verarbeitet diese Information auf seine einzigartige Weise und konstruiert seine eigene Wirklichkeit, die ggf. als Problem erlebt wird. Das „Erleben“ dieser Situation erzeugt Gefühle wie Angst, Wut, Trauer oder Verzweiflung. Aus der Not heraus entstehen Fremd- oder Selbstzuschreibungen von „verrücktem“ oder „krankem“ Verhalten. Gerade bei auffälligen Kindern greifen auch Fachkräfte, wie Erzieher_innen, Lehrer_innen und Ärzt_innen, zu klassischen Diagnosen, die das Symptom erklären sollen.
Wir verzichten bewusst auf klassische Diagnostik und Zuschreibung von Krankheitsbildern, da sie unserer Meinung nach stigmatisierend wirken, Lösungsmöglichkeiten einschränken oder die Probleme gar verstärken. Sie als Klient_in sind als Expert_innen Ihrer Lebenswelt die Einzigen, die die passende Lösung für sich finden können!
Unsere Erfahrung nach ist der erste Schritt die Bereitschaft etwas zu ändern, angefangen bei sich selbst. Veränderung entsteht automatisch und (ganz) unwillkürlich, wenn sich jemand im System verändert. Nur heißt das nicht, dass automatisch das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
An diesem Prozess arbeiten wir. Ihnen zu ermöglichen zu verstehen und (viel wichtiger) zu erfahren, wie Ihre Lösungsversuche funktionieren, was sie bewirken und wie Sie zu einer erwünschten Veränderung gelangen können! Dabei ist es aus unserer Sicht, neben der verbalen Kommunikation, dem rationalen Verstehen, wichtig auf einer emotionalen, gefühlten Ebene neue Erfahrungen zu machen. Auf dieser Ebene gelingt „Verstehen“ schneller und nachhaltiger oder wird oft überhaupt erst möglich. Muster die Sie in ihrer Kindheit erlernt haben und welche immer noch wirken, werden deutlich und können verändert werden. Aus diesem Grund arbeiten wir neben Gesprächstechniken auch gerne mit Methoden, die Sie in Bewegung und/ oder ins Fühlen bringen.
Jeder Mensch, jedes Paar und jede Familie hat eigene Ressourcen und Lösungen, (d. h. es gibt kein Handbuch, keine guten Ratschläge) und wir bieten Ihnen einen Raum sich Ihrer Ressourcen bewusst zu werden und Lösungsstrategien zu entwickeln. Dabei unterstützen wir Sie gern!
Weitere Informationen:
http://www.family-first.de
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Rene Daubern, systemischer Einzel-, Paar- und Familientherapeut (DGSF),
family-first Paartherapie, Supervision, Coach, 13187 Berlin
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