Psychologische Beratung
Psychologische Beratung
Stand: 02.04.2015
Was ist das eigentlich?
Das Berufsbild des psychologischen Beraters sorgt häufig noch für Verwirrung in der Gesellschaft. Handelt es sich dabei um Psychotherapeuten, Psychiater, Heilpraktiker, Sozialtherapeuten, Coaches oder gar um Hellseher? Nichts von all dem ist der Fall!
Psychologische Berater verstehen sich unter anderem als Lebensberater und ersetzen teilweise im 21 Jahrhundert de facto die Großfamilie und den Seelsorger des 19 und 20 Jahrhunderts. Sie schließen die Lücke, die im herkömmlichen Gesundheitsssystem durch Überlastung der Hausärzte, die früher auch teilweise als Seelsorger fungieren konnten und unterstützen durchaus präventiv die seelische Gesundheit der Klienten.
Somit kann Psychologische Beratung also im Wesentlichen als eine Lösungen suchende, klärende und unterstützende Interventionsform verstanden werden, die zeitlich begrenzt ist und keine Heilbehandlung psychischer Erkrankungen darstellt.
Generell ist das übergeordnete Ziel der psychologischen Beratung die Verbesserung der Problemlösefähigkeiten gesunder Menschen sowie die Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens.
Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung des 21 Jahrhunderts und deren Konsequenzen auf jeden Einzelnen ist ein steigender Beratungsbedarf für Menschen in schwierigen Lebenslagen zu erwarten.
Da der steigende Leistungsdruck, Arbeitslosigkeit, hohe Scheidungsraten, Informationsflut, Kontaktarmut, Kommunikationsdefizite bei parallelem Verlust der familiären und realen freundschaftlichen Umgänge den Menschen stetig mehr belasten liegt es auf der Hand , dass das Bedürfnis, belastende Lebenssituationen effizient und nachhaltig in kurzer Zeit zu lösen, wächst.
Immer mehr Menschen genossen eine hervorragende schulische bzw berufliche Ausbildung - wurden jedoch weder vom Elternhaus noch in der Schule ausreichend gelehrt, die Herausforderungen des alltäglichen Lebens oder gar Schicksalsschläge erfolgreich zu bewältigen.
Es ist in subjektiv belastenden Situationen nicht geholfen, wenn siw eine nicht ausgebildete Person als Ratgeber aufsuchen. Da in der Regel Menschen davon ausgehen, eine Lösung präsentieren zu müssen, sobald sie um Rat ersucht werden, wird die letztendliche Lösung die des Ratgebers sein und nicht die des Ratsuchenden. Was zur Folge hat dass der Ratsuchende die Lösung nicht oder nicht vollständig in sein Werte- und Glaubenssystem integrieren kann oder will.
Im Gegensatz zu freundschaftlichen Problemlösegesprächen geht es in der psychologischen Beratung um eine objektive, neutrale und wertschätzende Unterstützung des Klienten bei der Klärung seiner Problematik. Der Klient wird durch gewisse Beratungstechniken und gezielte Fragestellungen zu seinen eigenen Lösungsmöglichkeiten geführt. Es ist jedoch Voraussetzung, dass die Lösungsmöglichkeiten immer nur durch den Klienten selbst gefunden werden.
Dies impliziert Beratungsanliegen des Klienten zur Vorbeugung, Klärung oder Linderung von Lebensproblemen, Krisen jedweder Art, inter- und intrapersonelle Konflikte wie beispielsweise Entscheidungsprobleme, Fragen zur Lebensänderung, Themen zur allgemeinen, beruflichen oder familiären Neuorientierung, Belastungen mit dem Altern oder dem Eintritt ins Pensionärs Leben, Karriereplanung, Optimierung des Führungsverhaltens , Verbesserung der Kommunikation etc.
Die Motivation des Klienten, ein psychologisches Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen ist zumeist ein aktuelles Problem, das subjektiv als nur schwer lösbar empfunden wird. Der Ratsuchende fühlt sich zumeist orientierungslos, überfordert oder vor einer unüberwindbaren Hürde.
Dennoch fühlt er sich psychisch gesund und erkennt seine Situation durchaus als veränder- und lösbar auch wenn das subjektive Leidensempfinden durchaus so erheblich sein kann dass es individuellen Krankheitswert erreicht auch ohne dass eine psychische Störung vorliegt.
Langanhaltende, psychische Probleme wie z.B. nicht bearbeitete Konflikte, ständige Überlastung, langandauerde Beziehungskrisen oder mangelhafte Problemlösestrategien , können nahtlos in starke Selbstzweifel, Versagensgefühle und dauerhafte Niedergeschlagenheit übergehen und letztendlich in echte psychische Erkrankungen münden , körperliche Beschwerden fördern oder verursachen, beziehungsweise deren Genesung zu verzögern.
Das vorangestellte Ziel einer psychologischen Beratung ist, ganz allgemein gesagt, also die Verbesserung der Lebensqualität.
Sie kann als bewusste und geplante psychologische Beratung und Begleitung von gesunden Menschen jedes Lebensalters in den verschiedensten Problem- und Entscheidungssituationen sein.
Die psychologische Beratung gibt dem Klienten Anregungen, sich selbst und sein soziales Umfeld besser zu verstehen, individuelle soziale und persönlichen Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln, wieder im Einklang mit sich und dem sozialen Umfeld zu leben und vor allem wieder auf individuelle Bedürfnisse zu hören und sie umzusetzen!
Die Beratung ist immer ziel- und lösungsorientiert. Sie unterstützt professionell beim Abbau bestehender Probleme, Belastungen und Störungen im Privat-, Partner-, Familie- und Arbeitsbereich. Durch lösungsorientiertes Erarbeiten von Strategien zur Bewältigung von Problemen, Störungen und Belastungen in allen Lebensbereichen kommt es letztendlich zur Stabilisierung, Verbesserung und Aufbau der Lebensqualität des Klienten.
Sandra Neumayr
2.Vorsitzende VpB
Verfasser dieses Artikels:
Verband psychologischer Berater Rolf Neumayr
Verbandspräsident, 80995 München