Mit Selbstwirksamkeit dem Burnout entgegensteuern
Mit Selbstwirksamkeit dem Burnout entgegensteuern
01.08.2013
Resilienz - Selbstwirksamkeit
‪Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen seelische Krisen wie ‪‎Burnout, Verlust des Arbeitsplatzes… zu überstehen. Sieben Eigenschaften bzw. Haltungen werden für diese Widerstandsfähigkeit verantwortlich gemacht. Über die ersten beiden Haltungen Akzeptanz und Optimismus schrieb ich bereits. Heute geht es um eine weitere Eigenschaft: Selbstwirksamkeit.
Es ist normal und völlig in Ordnung, dass wir uns nach Verletzungen durch andere erst einmal die Wunden lecken. Je nach Stärke unseres seelischen Schmerzes brauchen wir dafür auch mal etwas länger und wir müssen uns auch nicht wie ein Stehaufmännchen sofort wieder in das Getümmel stürzen. Zur Wundheilung braucht es Zeit. Das gilt für körperliche Verletzungen ebenso wie für seelische. Kleinere Geschichten wie ein nervender Nachbar heilen schneller als größere Krisen wie der Verlust des Partners, des Jobs oder eines Burnouts.
Aber solange Sie Ihre Wunden lecken, befinden Sie sich in einer Opferrolle. In dieser Zeit sind Sie passiv und werden rumgeschubst wie eine Boje auf dem Ozean. Sie geben immer mehr Kontrolle über Ihre eigene Situation ab.
Warum neigen viele Menschen dazu in stürmischen Zeiten passiv und reglos zu verharren? Der amerikanische Psychologe Martin Seligman spricht von einer „erlernten Hilflosigkeit“: Menschen lernen schon oft wiederholt in ihrer Kindheit, dass das eigene Verhalten keine Auswirkungen auf ihr Umfeld hat. Die eigenen Eltern oder andere Erwachsene geben Umweltbedingungen vor, die oft für das Kind nicht zu ändern sind. Die Kinder lernen dies und übertragen diese Erwartung (ich kann nichts ändern) auf andere Situationen. Mitunter generalisieren sie das und entwickeln daraus eine Lebenshaltung, die sie schnell wieder in anderen Situationen in eine hilflose Opferhaltung manövriert.
Was zeichnet Menschen aus, die aus der Passivität zügig herausfinden? Albert Bandura, ein kanadischer Psychologe, prägte den Begriff der „Selbstwirksamkeitserwartung“. Eine Komponente der Selbstwirksamkeitserwartung ist die „innere Kontrollüberzeugung“, nach der Menschen davon überzeugt sind, dass sie selbst und nicht äußere Umstände ihre Geschicke verändern können. Sie vertrauen der eigenen Leistungsfähigkeit und sind überzeugt der Herausforderung gewachsen zu sein. Sie wissen, dass sie über alle Kompetenzen verfügen, um ihre Aufgaben zu meistern.
Personen mit hoher Selbstwirksamkeit sind weniger ängstlich und hoffnungsvoller. Sie vertrauen sich mehr und trauen sich auch mehr zu.
Henry Ford sagte einmal „Ob man glaubt etwas zu können oder glaubt etwas nicht zu können, man behält immer recht“. Es ist wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: der Glaube zu scheitern macht schwach und steigert die Wahrscheinlichkeit zu scheitern. Und umgekehrt funktioniert die Prophezeiung genauso: darauf zu vertrauen, dass die Aufgabe bestanden wird, macht stark und gibt Selbstvertrauen. Die Chance das Problem zu überwinden steigt.
Darauf zu bauen, dass man seine Herausforderungen meistert heißt zwar noch nicht, dass man sie überstanden hat, aber man ist schon auf einem guten Weg.
Was können Sie tun, um wieder selbst wirksam zu werden und die Opferrolle zu verlassen?
- Machen Sie sich bewusst, dass Sie sich in der Opferrolle sehen und Sie die Macht darüber haben, ob Sie in dieser Rolle bleiben wollen.
- Wer wiederholt schwierige Aufgaben gemeistert hat, traut sich dies auch zukünftig zu. Finden Sie Begebenheiten in Ihrem Leben, in denen Sie Herausforderungen erfolgreich gelöst haben. Vielleicht der erste Umzug in ein eigenes Heim, die Geburt der Kinder, Ihr Studium…
- Manchmal glauben andere mehr an Sie als Sie selbst. Sprechen Sie mit einer Freundin oder einem Freund. Der gute Zuspruch und das Vertrauen von außen wirken oft sehr bestärkend.
Werden Sie aktiv und suchen Sie sich Unterstützung durch einen erfahrenen Therapeuten oder Coach. Oft ist eine professionelle Begleitung und die Sicht aus einer anderen Perspektive die beste Chance, Ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen und nach Ihren Vorstellungen zu gestalten.
Weitere Informationen:
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Jörg Rademann, Systemischer Burnout Coach,
Coaching & Consulting Rademann, 14480 Potsdam
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