Mit viel Theater gegen Burnout – die Theatertherapie
Mit viel Theater gegen Burnout – die Theatertherapie
18.09.2013
Lachen heilt. Das wussten schon die Griechen als sie das Theater als wichtigen Teil der Therapie in den Heilstätten mit aufnahmen. Es weckt Hoffnung und Lebensfreude und durch das Zuschauen können eigene Konflikte aufgelöst werden.
„Erkenne Dich Selbst und du bist geheilt“
Eine weitere Dimension eröffnet jedoch das Theaterspielen. Sich selbst zu beobachten und zu spielen ist eine wirksame Methode der Reflexion, frei nach dem Motto „erkenne Dich Selbst und du bist geheilt“. Außerdem erlaubt das Theaterspielen auch das Ausprobieren von neuen Typen und Handlungsmustern. Denn neben der Heilung des aktuellen Erschöpfungszustands gehört zur Burnout-Behandlung das Erkennen und Ändern krankmachender Strukturen und Einstellungen. „Den Patienten sieht man an ihrer Körpersprache an, dass sie sich nachhaltig verändert haben, denn der Körper kann nicht lügen. Sie wirken lebendiger, facettenreicher, authentischer und zeigen wieder mehr Lebensfreude.“ so die Theatertherapeutin Christiane Beyer.
Theatertherapie nach der Galli Methode – die Kellerkinder
Seit 2011 haben die NaturaMed-Kliniken die Theatertherapie nach der Galli-Methode insbesondere für rationale und perfektionistische Burnout-Patienten fest im Programm. Diese basiert auf einem 7-Typen Modell – den Kellerkindern. Sie geht davon aus, dass wir alle bestimmte Prägungen oder Charaktereigenschaften haben, die mehr oder weniger ausgeprägt sind. So leben im Keller unseres Unterbewusstseins sieben Kellerkinder (in Anlehnung an die sieben Todsünden), die wenn wir sie nicht kennen oder erziehen Ursachen unseres Scheiterns sind. Jedes Kellerkind gibt es zwischen zwei Extremen, z.B. die Tranfunzel als Trägheit, in positiver Ausprägung jedoch als Intuition oder das Lästermaul, das sich zwischen Gier und Menschenkenntnis bewegt.
Körper, Geist und Seele
Die Theatertherapie ist eine ganzheitliche Herangehensweise, die alle Ebenen Körper, Seele und Geist integriert. So werden verdrängte Gefühlswelten aufgedeckt, alte Muster gesprengt und neue Körperbewegungsformen erprobt.„Die Teilnehmer spüren plötzlich Ressourcen, von denen sie gar nicht wussten, dass sie die haben bzw. lagen sie durch Arbeit, Verantwortungsübernahme durch Elternschaft u.v.m. über Jahre brach. Viele entdecken die männliche oder weibliche Seite in sich, das innere Kind, das geschützt werden möchte und vieles mehr.“ betont die die Diplom-Psychotherapeutin Beyer.
Scheitern ja, aber mit Humor und Leichtigkeit
Gerade der Umgang mit Misserfolgen müssen die Burnout-Patienten neu Lernen. „Das Scheitern mit Humor und mehr Leichtigkeit zu nehmen, wieder aufzustehen und weiterzumachen, das lernen die Patienten in den Kellerkindern immer wieder.“ so Beyer
Gerade für die Zeit nach der Therapie und die Reintegration ins normale Leben gibt diese Therapie das nötige Handwerkszeugs mit.„Die häufigste Rückmeldung von ehemaligen Teilnehmern ist: “Kellerkind forever”….sie schreiben uns, dass sie das innere Team der 7 Kellerkinder immer wieder nutzbringend einsetzen können, wenn sie sich angespannt fühlen…bei Vorträgen, in neuen angstmachenden Situationen die nötigen Persönlichkeitsanteile aktivieren können, um Ängste (z.B. immer wenn ich meinen Chef sehe) zu verhindern. “Welches Kellerkind brauche ich jetzt an meiner Seite um mich stärker zu fühlen?”. Die Therapie ist immer dynamisch, aber auch teilweise meditativ, emotional und schöpferisch was die Problemlösungen angeht und dadurch nie langweilig…ich fühle mich nach den Kellerkindern immer besser als vorher, da es Körper, Geist und Seele für mich in Einklang bringt.“
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