Mit einem sozialen Netz dem Burnout entgegensteuern
Mit einem sozialen Netz dem Burnout entgegensteuern
21.08.2013
Eine weitere wichtige Säule zur Stärkung Ihrer Resilienz ist die Netzwerkorientierung. „Netzwerken? Um Gottes Willen, das ist nichts für mich“ denken jetzt bestimmt einige. Keine Sorge, Netzwerken muss nicht unbedingt etwas mit „Rampensau-Mentalität“ und „Extrovertiertheit“ zu tun haben. Sie brauchen nicht in eine vollkommen andere Rolle zu schlüpfen.
Wir alle haben mehr oder weniger große Netzwerke mit unterschiedlich starkem Zusammenhalt. Das kann die Familie ebenso sein wie Freunde, Bekannte, Kollegen am Arbeitsplatz oder Mitglieder im Sportverein. Möglicherweise haben Sie auch schon ein professionelles Netzwerk aus Unterstützern im Rahmen einer Krisenmaßnahme wie Hausarzt, Psychotherapeut, Coach oder Selbsthilfegruppe. Denken Sie auch an elektronische Netzwerke wie Facebook, Xing oder LinkedIn, die reale Kontakte nicht ersetzen aber vielleicht ergänzen können.
Ein gut funktionierendes Netzwerk bietet Ihnen viele Vorteile: Sie erfahren Geborgenheit und Schutz, moralische, informationelle und materielle Unterstützung. Sie können gemeinsam lachen und weinen. Sie können neue Impulse, Gedanken und Auswege für Ihre aktuelle Situation bekommen.
Ob gewünscht oder nicht: Beziehungen verändern sich mit der Zeit. Sicher hatten auch Sie zu Ihrer Schul- oder Studienzeit Kontakte zu anderen Menschen als heute. Das ist eine Folge der modernen Zeit. Die Mobilität stieg, die Freunde wählten andere Lebenswege und auch der soziale Kontakt zu Familie, Nachbarn und Dorfgemeinschaft verringerte sich. Viele Kontakte sind abgebrochen und wenige wurden aufgebaut oder intensiviert.
Damit Sie sich im Notfall darauf verlassen können, sollten Sie schon frühzeitig in die Pflege Ihres Netzwerkes investieren. Das ist wie bei einem Gärtner, der die Saat ausbringt und lange seine Keimlinge wässert und hegt bis er sich nach einiger Zeit an den Blüten und dem Obst freuen kann.
Ihr Netzwerk gedeiht durch Aufmerksamkeit, gemeinsame Zeit und Zuwendung. Auf diese Weise entstehen belastbare Bindungen, doch helfen Ihnen diese nicht, wenn Sie sie nicht auch nutzen.
Ich kenne Menschen mit großem Freundes- und Bekanntenkreis, die sich in ihrer persönlichen Krise nicht offenbaren wollten: Wenn Sie das Bedürfnis nach Unterstützung haben, denken Sie bitte daran, dass Sie Unterstützung erbitten und annehmen müssen.
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Im Rahmen einer Krise ist die Kontaktfähigkeit nicht immer gleichmäßig vorhanden. Als Folge meines Burnouts hatte ich anfangs kein Interesse unter Menschen zu kommen. Auf andere zuzugehen und sie kennenzulernen war mir unbehaglich.
Vielleicht sind Sie auch noch nicht bereit alte Kontakte zu reaktivieren oder neue Kontakte aufzubauen. Haben Sie Geduld! Auch Ihre Kontaktfähigkeit wird wiederkommen.
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Nehmen Sie sich zwanzig Minuten Zeit und überlegen Sie bei wem Sie sich wohlfühlen und bei wem eher unwohl. Wer gibt Ihnen Energie und wer raubt Ihnen Energie und Kraft? Zu welchem Menschen suchen Sie mehr Nähe und zu wem möchten Sie mehr auf Distanz gehen? Gestalten Sie aktiv Ihr ganz persönliches Netzwerk auch wenn es heißt einige Menschen loszulassen und andere intensiver kennenzulernen.
Weitere Informationen:
http://www.burnout-burnon.de/blog/index.php?id=eqe2k61u
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Jörg Rademann, Systemischer Burnout Coach,
Coaching & Consulting Rademann, 14480 Potsdam
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