Die berüchtigte Prüfung

Die berüchtigte Prüfung

Die amtliche Überprüfung zur Erlaubnis der Ausübung der Heilkunde beschränkt auf PsychotherapieJust dieser Tage ist es wieder soweit: Die AnwärterInnen für den psychotherapeutischen Heilpraktiker schreiben bald ihre Prüfung, wie alle halbe Jahre.

Leider hohe Durchfallquoten

Dann geht das Zittern los: Ist sie bestanden, steht noch die mündliche Prüfung ins Haus, was vielen Kandidaten noch mehr zu schaffen macht als die schriftliche. Und wie jedes halbe Jahr werden wieder 40 bis 60 Prozent durchfallen, trotz Besuch eines Vorbereitungskurses.

Wie kann das sein?

Zunächst einmal setzt der gebräuchliche Begriff Kleiner Heilpraktiker ganz falsche Erwartungen: "Ach, wenn der so klein ist, dann kann ich das nebenbei auch einfach mal versuchen!" Leider verkehrt! Denn in dieser Überprüfung, die in den Gesundheits- und Landratsämtern von Amtsärzten durchgeführt wird, soll ausgefiltert werden, wer eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen könnte.

  • Um nicht in diesem Filter hängen zu bleiben, sind Kenntnisse in der Psychopathologie nötig, die mit denen eines Facharztes für Psychiatrie vergleichbar sind. (Diese Anwärter haben, nebenbei bemerkt, zwei Jahre Zeit, sich diesen Stoff anzueignen und können ihr Wissen in mehreren, verteilten Prüfungen nachweisen, während viele Kandidaten für die Heilpraktikerprüfung für Psychotherapie sich gerade 4 bis 6 Monate Lernzeit erlauben!)
  • Darüber hinaus werden auch Psychosomatik, Therapie-Theorie, Gesetzeskunde, Notfall und Krisen und Zuständigkeitsgrenzen abgefragt.

Es handelt sich hier zwar um ein relativ kleines und gut eingegrenztes Wissensgebiet, das aber wirklich im Detail beherrscht werden muss, einschließlich des Fachvokabulars.

  • Letzteres ist übrigens ein weiterer Grund für die vielen vergeblichen Anläufe: Sind viele Menschen es doch immer noch gewohnt, zum "Gott in Weiß" aufzuschauen. Und sollen sie sich nun selbst die medizinischen Begriffe aneignen, haben viele Kandidaten doch ein leicht gruseliges Gefühl, zwischen Beeindrucksein und unerlaubter Anmaßung. Das nimmt dem Lernen die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit!
  • Dann der Lernstoff selbst: Die psychischen Störungen gehen einem doch näher als jedes andere Wissensgebiet, und viele AnwärterInnen kennen die unterschwellige Frage: "Habe ich das auch? Oder kennen ich jemanden, der diese Störung hat?" Da braucht es sehr gute Nerven, um innere Distanz zum anspruchsvollen Stoff zu wahren!
  • Dann ist die Unberechenbarkeit der Fragen in der Prüfung ein weiterer Unsicherheitsfaktor: Unvergesslich bleibt mir eine Prüfung, in der erstmals Verhaltenstherapie detailliert abgefragt wurde, und das gleich mit etwa sechs Fragen! Darauf war keiner der Vorbereitungs-Kursleiter gefasst, und die Ergebnisse waren dementsprechend schlecht. In den Vorbereitungskursen können natürlich nur die bisherigen Prüfungsfragen geübt werden; ganz neue Schwerpunkte sind nicht vorauszusehen.
  • Dann haben wir noch die ausgeprägte intuitive Ausprägung vieler AnwärterInnen, eine Eigenschaft, die für gute Therapeuten fast so etwas wie ein Markenzeichen ist. Die Aneignung des Lernstoffs erfordert aber ein ausgesprochen linear-abstrakt-strukturierendes Vorgehen, und das heißt für viele KandidatInnen: Umdenken lernen!

Sie sehen, diese Prüfung hat wirklich ihre Tücken.

Wie also kann man sich wirklich sinnvoll vorbereiten?

  1. Bei der Auswahl eines Kurses sollten Sie auf jeden Fall vorher einen Info-Abend oder das persönliche Gespräch mit dem Kursleiter suchen, um sich einen Eindruck zu machen, ob Sie mit seiner Art, den Stoff zu vermitteln, gut klar kommen.
  2. Bei diesem Anlass sollten Sie auch einen Blick auf das Lernskript werfen können, oder zumindest einen realistischen Eindruck davon bekommen. Denn das wird neben einigen psychiatrischen Fachbüchern für etliche Monate Ihre "Bibel" sein. Und je besser strukturiert, korrekter, vollständiger und lerntechnisch günstig dieses Skript aufgebaut ist, desto mehr nützt es Ihnen!
  3. Möglichst viele möglichst genau rekonstruierte Prüfungsfragen und Fallbesprechungen (Originale Fragen sind nicht zu bekommen) sollten im Kurs zu Trainingszwecken bereit liegen.
  4. Wenn der Unterricht dann noch mit der Unterstützung von guten, amüsanten und interessanten PowerPointPräsentationen durchgeführt wird, damit auch unsere bilderhungrige Seele mitlernen kann, dann haben Sie den richtigen Kurs belegt und sich damit selbst die beste Chance verschafft, diese vertrackte Prüfung im ersten Anlauf zu bestehen!
  5. Und: Kalkulieren Sie genügend private Lernzeit ein, denn auch der beste Kurs kann Ihnen nicht abnehmen, sich das Wissen selbst anzueignen, um es dann in der Prüfung zuverlässig parat zu haben!

Eine andere Möglichkeit ist die individualisierte Vorbereitung, einzeln oder in einer kleinen Lerngruppe.

Dabei buchen Sie ganz nach Bedarf und gezielt Ihren Vorbereitungs-Coach und übernehmen die eigentliche Lernleistung in einem noch größeren Umfang.

Die Vorteile:

  • Sie sitzen nicht in einem überfüllten Kurs und in einer stressgeprägten Atmosphäre, in dem unter Zeitdruck der Lernstoff ´durchgepeitscht´ wird.
  • Sie sparen Geld und Zeit und bekommen trotzdem mehr von dem, was Sie persönlich wirklich brauchen.
  • Sie bleiben flexibel in der Terminwahl.
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Im IN HOPE finden Sie Ihr optimales Lerncoaching, stressfrei, individuell an Sie angepasst und äußerst effizient!

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http://www.psycho-holistik.de/pruefungsvorbereitung.html

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Anne Lindenberg, Praxis und Ausbildungsinstitut für Psycho-Holistik, IN HOPE - Praxis und Ausbildungsinstitut für Psycho-Holistik, 81379 München
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Kommentare zu diesem Artikel

Sandra S. schrieb am 21.03.13 dazu:

Ich bin seit 2006 Heilpraktikerin für Psychotherapie. Die Überprüfung beim Gesundheitsamt habe ich sehr ernst genommen und meine Prüfungsvorbereitungen hatte ich bei einer Fachärztin für Psychiatrie. Die Überprüfung erfordert fachliche Kompetenz in beiden Bereichen Psychologie und Psychiatrie. Die Überprüfung findet unter Rechtsaufsicht von einer Psychologin/ Psychologe, einem Psychiater/ in und einem Jurist statt. Man kann sie nicht mit einem erste Hilfekurs vergleichen. Beim erste Hilfe Kurs übergebe ich den Patienten an die Rettungskräfte, als Heilpraktiker für Psychotherapie muss ich selber entscheiden ob ein Klient z.B.selbst- oder fremdgefährdet ist und eben beruflich klar definieren, was der Unterschied zw. mir und einem Psychologen und einem Psychiater ist.

Nadine S. schrieb am 20.06.12 dazu:

"...sind Kenntnisse in der Psychopathologie nötig, die mit denen eines Facharztes für Psychiatrie vergleichbar sind."
Das ist etwa so, als ob Sie einem Absolventen eines Erste-Hilfe-Kurses (8 Doppelstunden) sagen, seine Fähigkeiten ein Pflaster zu kleben seien mit denen eines Notarztes (10-12 Jahre Studium) vergleichbar. Bezogen auf den überschaubaren Bereich des Pflasterklebens mag das zutreffen, ansonsten sind wir uns aber, denke ich, einig, dass es ein paar Unterscheide bzgl. sonstiger Qualifikationen gibt.
(Ich bin übrigens weder Arzt noch HP).

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