Traumatherapie der Peripherie
Traumatherapie der Peripherie
09.10.2013
Nicht selten ereignet sich in der manuellen Praxis das Phänomen von therapeutischer Resistenz beim behandelten Patienten. Die sonst angewandten manuellen Techniken, die Bewegungsdysfunktionen im Normalfall gut beheben können, versagen hier plötzlich ihren Dienst. Den häufigsten Grund bilden ältere darunterliegende Traumatisierungsereignisse in den betroffenen Körperbereichen. Am problematischsten sind hier Regionen der unteren Extremitäten, vor allem im Knie- und Fußgelenkbereich. Für den Kenner eröffnet sich dies bereits bei der Untersuchung des Gehens bzw. des Ganges seines Patienten. Hier wird erkennbar, wie sich aufgrund eines zurückliegenden Traumatisierungsereignisses ein sekundärer Schongang und eine Schonhaltung gebildet haben. Im Allgemeinen bedeutet eine Bewegungsasymmetrie eine ernsthafte Störung, wohingegen die Asymmetrie beim Stand im Lot auch einen bisher unbekannten physiologischen Sinn erfüllt, der von Seiten des Therapeuten häufig unbedacht eliminiert wird. Hier gilt es aber unbedingt diagnostisch zu unterscheiden, was gutartig und was schädlich ist. Bei einem vorliegenden älteren oder frischen Trauma ergibt es wenig Sinn, mit der Behandlung vom zentralen Achsenorgan, sprich von der Wirbelsäule zu beginnen. Es empfiehlt sich hier mit der Behandlung der geschädigten Peripherie, also mit der Bewegungsläsion oder Fehlpositionierung der betroffenen Extremität anzufangen.
Für die Behandlung von der traumatisierten peripheren Gelenk- bzw. Myofaszialstrktur (meistens sind beide Strukturen gleichzeitig betroffen) gilt ein anderes behandlungstechnisches Procedere als im Normalfall, wie z.B beim stummen, unspezifischen bzw. klinisch ungeklärten Fall. Hier entsteht der Knie-, Fuß- oder der Hand- und Schulterschmerz ohne jeglichen traumatischen Hintergrund. Eine solche stumme Ätiologie deutet mit Sicherheit auf eine Dysfunktion vom Alignment, von der vertikalen Lotausrichtung der Wirbelsäule hin, wobei ein unpassendes räumliches Stellungsverhältnis zwischen Kopf, Rumpf und Becken besteht. Aus diesem Grund wird es hier besser sein, als Erstes die Wirbelsäule in Ordnung zu bringen. Oft zeigt sich danach ein relativ rasches Abklingen der peripheren Beschwerden, was immer wieder für ein ungläubiges Staunen sowohl beim Patienten wie auch beim Therapeuten sorgt.
Beim Trauma-Fall sollten vorwiegend sog. indirekte Techniken verwendet werden. Indirekt bedeutet eben nicht invasiv direkt gegen die Barriere, sondern zunächst nur in die freie Bewegungsrichtung zu mobilisieren. Dies gleicht dem Prinzip der feststehenden Schraube, deren Widerstand nur durch einen Druckimpuls in ihre Sperrrichtung aufgehoben werden kann.
Durch dieses Prinzip geht der Therapeut zusammen mit seinem Patienten dem Unfallgeschehen aus der Sicht vom betroffenen Gelenk nach. Der traumatische Unfall wird langsam rekapituliert und somit dem inneren Arzt bewusst gemacht. Ohne Erfahrung und Feingefühl stellt dies ein äußerst delikates und schwieriges Unterfangen dar, das viel Geduld, Empathie und Achtsamkeit von beiden Seiten abverlangt. Mit zunehmender Erfahrung wird der Therapeut aber immer mehr in diesen Bereich hineinwachsen, was letztlich dazu führt, solche Probleme bereits in wenigen Behandlungssitzungen sehr gründlich und effizient anzugehen.
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