Just the tissues know - Nur die Gewebe wissen
Just the tissues know - Nur die Gewebe wissen
10.11.2014
 “just the tissues know“ (Nur die Gewebe wissen)
R.Becker
Folgt man diesem Ausspruch Beckers, des berühmten Osteopathen in letzter Konsequenz, bedeutet dies, dass es für uns manuelle Körpertherapeuten die Fähigkeit zum “Abhören“ der Gewebe, zum sog. “Listening“ den Schlüssel zum Heilungserfolg geben kann. Diese Fähigkeit des palpierenden Hineinhorchens in das zu behandelnde Gewebe setzt sehr viele empathische Energie frei, wenn in uns die richtige liebende und dienende Einstellung zum Patienten vorhanden ist. Erst durch sie gelangen wir in den Bereich, den Paracelsus, der große Arzt seinerzeit, als die “Licht der Natur“ bezeichnete. Dort empfangen wir nun die Weisheit vom lebendigen Gewebe. Nun fehlt aber laut Paracelsus noch etwas sehr Wesentliches um unsere Heilkunst zu vervollständigen, nämlich das, was wir hörend empfangen, auch zur Vollendung zu bringen. Hierfür gilt es nun genaue Richtungen einzuschlagen, also mobilisierende Bewegungsrichtungen, die durch ziehende oder drückende Kräfte am erkrankten Gewebe ausgeübt ihm neues Leben zu verleihen wissen. Als Körpertherapeuten haben wir ständig damit zu tun, nur wissen wir oft nicht wie der genaue Richtungsweg verlaufen soll, ob nach links oder nach rechts, nach oben oder nach unten, nach vorn oder nach hinten. Hinter der Weisung die ich, als Therapeut mit meinen fühlenden Händen vom Gewebe meines Patienten lauschend empfange, soll von meiner Seite aus das Heilbestreben des inneren Arztes - Paracelsus nannte ihn den “Archaeus“ - meines Patienten quasi in die richtigen Bahnen fortgeführt werden. Diese Lenkung ist mein eigentlicher Auftrag als Behandler. Nicht die Heilung selbst, denn diese entsteht nur beim Patienten. Lenken kann aber nur jener, der die Ordnunsprinzipien kennt, die die naturgemäße Heilung in den Geweben ermöglichen. Demzufolge genügt also nicht als Behandler bloß seinem Patienten die Hand aufzulegen und in passiver Weise den Geweben zu folgen, wo bereits ihre Regullation und damit auch ihre Funktion gestört ist:- Ein Garten kann auch leicht verwildern, wenn man ihm ganz der Natur überlässt. So können manche Wege nicht ihr Ziel genau aus diesem Grund erreichen. Der Gärtner liebt die Natur und er kennt sie grundlegend. Er weiß um den Unterschied zwischen den Rosen und den Nelken, er kennt die Wirkung von Sonne und Mond. So gut, dass er die Natur durch sein Tun veredeln und vollenden kann.
Jeder Prozeß therapeutischer Lenkung braucht das Wissen um diese ursprüngliche Ordnung. Paracelsus konnte sie in dem von ihm bezeichneten “Corpus sidereum“, also im sog. “Sternenkörper“ des Menschen direkt ablesen. Damit meinte er aber etwa nicht explizit einen “Astralleib“ theosophischer Prägung, sondern eher der sehr subtil erfahrbare Resonanzkörper zwischen den Körpergeweben und dem großen Fixsterne- und planetarischen Gewebe des Kosmos. Das ist ja eine ganz andere Schau wie die, die sich rein auf die Betrachtung von isoliertem anatomischen funktionalen Wissen beruft. Sie trennt nicht um zu verstehen, sie geht nicht vom Kleinsten (Zellen) auf das Ganze (Körper), sondern die Einheit suchend, ordnet sie das Größte dem Kleinsten zu bzw. sie gliedert den Makrokosmos in den Mikrokosmos Mensch ein und erklärt hierdurch den ursprünglichen Zusammenhang. Einzig durch dieses Wissen lerne ich dann als Behandler die unbekannten Fährten der Gewebe im pulsierenden Ozean des Lebens zu folgen. Hieraus konstelliert sich ein andersartiges Navigationssytem, das zu neuen Bereichen manueller Heilkunst und therapeutischer Interventionsmöglichkeit führen kann. In unserem Quaternio-Kurs am 13./14./ und 15.11.2014 werden wir uns weiter mit diesen Themen eingehend befassen. Als Ziel des Kurses gilt unter anderem eine verfeinerte Wahrnehmung und Sensibilität für diesen im Grunde noch weitgehend unerschlossenen Bereich bei den Kursteilnehmern zu erwecken.
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Heikpraktiker, Victor Robert, Heilpraktiker,
Osteopathische Praxis Victor Robert, 80802 München
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