Therapie und Beratung nach sexuellen Übergriffen
Therapie und Beratung nach sexuellen Übergriffen
28.07.2014
Was ist wichtig? Und was ist an Tonfeldtherapie so außergewöhnlich?
Teil 1
Kinder, Frauen und auch Männer, die sexuelle Übergriffe erlebt haben, können sehr unterschiedliche Hintergründe haben; gemeinsame Themen sind die Suche nach Schutz, nach einem guten Umgang mit dem überfordernden Lebenseinschnitt und häufig der Wunsch danach, gesehen und verstanden zu werden, ohne sprechen zu müssen.
Gewalt, Verwahrlosung, große Schrecken oder unerlöste Konflikte kommen hinzu und bedeuten einschneidende Beeinträchtigungen für ein ganzes Leben. Hilfreich dagegen sind Faktoren wie Zeit, Selbstbestimmung, Kontakt, System und Therapie.
In manchen Beratungsstellen wird zur Bewältigung schlimmer Erlebnisse die nonverbale Methode Arbeit am Tonfeld angeboten. Sie ist ein kreatives Angebot, das Sicherheit, Orientierung und Halt vermittelt.
Zugleich werden hier neue Handlungs- und Beziehungsmuster gefunden und eingeübt. Emotionen wie Wut oder Angst können ausgedrückt werden und in Ausgleich kommen, während der feste Rahmen und das Material gleichzeitig standhalten. Unerfüllte Beziehungsbedürfnisse werden nachgenährt und Blockaden abgebaut.
Durchführung und Ergebisse
Am Tonfeld wird in ergebnisoffenen Einzelsitzungen gearbeitet. Zur Verfügung stehen: eine flache Holzkiste mit Tonerde, eine Schüssel Wasser und das qualitative Beziehungsangebot des fachlich ausgebildeten Begleiters.
Der Zugang zum Angebot ist spielerisch leicht und der Vertrauensaufbau zuverlässig und stetig. Der therapeutische Gewinn kann durch weitere Therapien, durch pädagogische Angebote oder die systemisch erweiterte Atmosphäre gegenseitiger Unterstützung und wechselseitigen Lernens verstärkt werden. Die Erfahrungen von Sicherheit, Nähe, Geborgenheit, Freude und Spiel, Vertrauen und Beelterung kommen auf diese Weise „doppelt“ positiv im Familiensystem an.
Kinder nutzen das Angebot gerne und gehen voller Freude an die Arbeit. Sie verwirklichen nach dem meist unkomplizierten Start verschiedene positive Entwicklungen. Was dabei an Beziehungsqualität erworben wird, geht nicht wieder verloren.
Das Bewältigen psychischer Ansteckung, zum Beispiel, kann ein Thema sein. Sowie die Einhaltung der Generationengrenze, aber auch das Erweitern der eigenen Möglichkeiten über die Möglichkeiten der Eltern hinaus. An diesen Punkten scheuen sich die meisten Kinder vor dem Konflikt, ihre Eltern scheinbar „im Stich“ zu lassen, wenn sie sich um ihre eigene, gute Entwicklung kümmern. Es erfordert Fingerspitzengefühl und Zeit, um diese Angst berechtigt da sein zu lassen und die Möglichkeit zu eröffnen, sich davon zu lösen.
Es geht um das „wahre Selbst“ im Gegensatz zum „falschen (angepassten) Selbst“. Damit wachsen das Selbstvertrauen und der Selbstwert eines Kindes. Und dies führt dazu, dass es durch innere Stärke geschützt ist. Für Erwachsene gilt diese letzte Tatsache gleichermaßen. Wie in jeder Traumatherapie folgen Stabilisierung, Exploration und Integration aufeinander, gehen hier aber als "Standhalten" "Erfassen" und "Einordnen" im Bewältigungsprozess bisweilen unzertrennlich Hand in Hand.
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