Alte Traumata loswerden - Faszien Yoga & Meditation
Alte Traumata loswerden - Faszien Yoga & Meditation
13.08.2015
Jeder von uns kennt das Gefühl einer immer wiederkehrenden Müdigkeit, einer Herabgestimmtheit und dem Gefühl von Erstarrung...man geht zum Arzt, macht alle empfohlenen Check Ups. Ohne Befund. Oftmals hört man dann: “Sie sollten etwas kürzer treten...zuviel Stress....ausspannen.”
Gute Tipps – sicherlich, aber damit wird das grundlegende Problem nicht aufgelöst:
Wir alle tragen alte Traumata auf körperlicher und mentaler Ebene mit uns herum. Stürze, Unfälle, Operationen oder auch Schockzustände und emotionaler Stress können zu Spannungen und Erstarrung auf körperlicher Ebene führen. Manchmal sind diese Traumata klar zu spüren und somit leicht behandelbar, oftmals “schlummern” sie in unserem Körper, eher als diffuse Beeinträchtigung wahrnehmbar aber im System “Körper” abgespeichert. FaszienYoga in Verbindung mit Meditation bietet ein hervorragendes Werkzeug, um diese Traumata effektiv zu bearbeiten.
Was aber sind Faszien, DER neue medizinische Begriff, den man überall liest und hört.
2007 fand unter dem Hauptinitiator Dr. Robert Schleip der erste Fascia Research Congress an der Harvard Medical School in Boston (USA) statt. Seitdem wird weltweit im Bereich der Faszien und ihrer Wirkung auf unseren Körper und unser mentales Befinden geforscht.
Die Faszien sind Bindegewebsstrukturen innerhalb unseren Körpers. Auch die Hirnhaut und unsere Organe umgebende Häute zählen zu den faszialen Gewebe. Faszien geben Struktur- sie übertragen Muskelkräfte. Ihre Wirkung auf Knochen, Ligamente, Sehnen und Muskeln kann man sich am ehesten als Tensegrity Modell visualisieren: stabile und elastische Elemente bilden im Zusammenspiel ein stabiles System. Alle Tensegrity Modelle haben eines gemeinsam: zwei stabile Elemente berühren sich nie direkt – alle elastischen Elemente stehen unter Spannung. Diese Kombination führt zu einem flexiblen und dennoch stabilen System. Wie es unser auch Körper mit seinen Knochen, Sehnen, Faszien und Gelenken ist. Heidelberger Biomediziner entdeckten, dass in den Faszien sich Nervenzellen und auch Schmerzrezeptoren befinden. Klinische Studien belegen, dass chronische Rückenschmerzen und auch Fibromyalgie mit Veränderungen im faszialen Geweben in Verbindung gebracht werden können. Die Erforschung der Faszien und der Faszientherapien soll langfristig dazu führen, Operationen am Bewegungsapparat zu vermindern.
Was aber ist das Besondere am FaszienYoga?
FaszienYoga zeichnet sich durch langsame, behutsame und statische Dehnungen aus – im Wechsel mit sanft schwingenden und wippenden Bewegungen. Durch diese Kombination werden die faszialen Strukturen elastisch gehalten, neues Bindegewebe aufgebaut . Durch behutsames und achtsames Dehnen werden anti entzündliche Botenstoffe freigesetzt, Schmerzen reduziert. Frühere Verletzungen oder auch Operationsnarben führen zu muskulären und faszialen Verspannungen, auch Stürze oder schwere Schocks können dazu führen – durch FaszienYoga können diese Traumata im Körper aufgelöst werden..
Doch nicht nur Traumata führen dazu, dass Spannungen und Blockaden im Fasziensystem entstehen: auch Stress und Anspannung führen dazu, dass Faszien sich zusammenziehen- und dann als 6. Sinnesorgan unserem Nervensystem ständig “Alarm!” melden. War ein Zusammenziehen der Körpervorderseite bei Angst und Anspannung in früheren Zeiten noch zum Schutz des empfindlichen Bauchorgane sinnvoll ( Angriff Säbelzahntiger, oder blutige Schlachten mit Nachbarclans), führt es heute zu Fehlhaltungen und einem sich ständig in latenter Alarmbereitschaft befindlichen Nervensystem.
Bringen wir unsere Faszien also dazu, sich zu entspannen ist das direkt emotional spürbar. Das Nervensystem empfängt die Meldung “Alles sicher!”. Der neudeutsche Begriff “Embodiment” - sich wieder in seinem Körper zu Hause und geschützt fühlen, beschreibt diese Wahrnehmung.
Wenn also FaszienYoga den Körper in einen grundlegend entspannten Zustand versetzen kann, auf emotionaler Ebene für Ruhe sorgt- ist die sinnvolle Ergänzung, FaszienYoga mit Elementen der Meditation zu ergänzen- um so noch nachhaltigere Effekte auf das gesamte System Mensch, dann eben auch auf hirnorganischer Ebene, zu erzielen.
Schon lange ist bekannt, dass Meditation in der Lage ist, Hirnstrukturen zu verändern. Das Buch Train your Brain, Change your Mind von Sharon Begley beschreibt diese Vorgänge. Meditation wird immer stärker, genau wie Yoga, aus der Esoterik Ecke ins Licht der Wissenschaft geholt – und beide Systeme stehen gut da.
Meditation löst alte Strukturen im Denken und Fühlen, auch traumatisch entstandene dysfunktionale Strukturen nachhaltig wirksam auf- und ersetzt sie durch neue gelassene und funktionale Denkmuster. Neue Strukturen im Hirn entstehen und werden aktiviert, wie bildgebende Verfahren beweisen.
Also: ist es mehr als sinnvoll FaszienYoga mit Elementen der Meditation zu ergänzen, um so im Bereich Traumatherapie auf körperlicher und mentaler Ebene positive Ergebnisse zu erzielen.
In der Praxis und in dem von mir erprobten Konzept werden FaszienYogaübungen mit Achtsamkeitslenkungen und Visualisierungsübungen kombiniert. Während der Körperübung und im Nachklang. Großer Fokus sollte auf den ruhigen wellenartigen Fluss des Atems gelegt werden. Im den Übungen hat es sich als hilfreich erwiesen, dem Ausatmen, dem auflösenden Element als “Mittel zum Zweck” große Beachtung zu schenken. Der Übende erfährt so, dass er Entspannung bewusst geschehen lassen kann – quasi wie Biofeedback....ohne Gerät. Am Ende der Einheit folgt eine geführte Meditation, die die Veränderungen im Körper bewusst macht, die positiven Wahrnehmungen in den Fokus des Übenden rückt – nachvollziehbar und fühlbar. Die Neurotransmitter Oxitocin, Serotonin, Dopamin und Endorphine werden nochmals aktiviert und ausgeschüttet- wie schon beim Üben der FaszienYoga Körperübungen. Der Körper und der Geist werden mit einem Glückscocktail geflutet – negativ besetzte emotionale und körperliche Wahrnehmungen lösen sich auf.
Die Rückmeldungen meiner Teilnehmer sind auch Wochen nach dem Seminaren durchweg positiv – das durch diese Art des Übens ausgelöste Wohlgefühl und die Entspannung werden als andauernder Effekt beschrieben. Die Übungen und Meditationen werden als leicht und angenhem wahrgenommen...und so auch gerne zu Hause praktiziert.
Alles in allem halte ich die Kombination von FaszienYoga & Meditation für eine sinnvolle Ergänzung der bestehenden und gängigen Therapiesysteme im Bereich Traumatherapie.
Zur Autorin:
Tina Sunita Huber ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Yogalehrerin und Autorin.
Sie verbindet Elemente der klassischen Psychotherapie mit Yoga und Meditation.
Ihre Schwerpunkte sind Burn Out Prävention, Resilienztraining und Anpassungsstörungen.
Sie lebt und arbeitet in der Nähe von Wiesbaden.
Zweimal jährlich bietet sie Regenerationsretreats in Ferragudo/ Portugal an.
Weitere Informationen www.innersmile.de oder Mail an info@innersmile.de
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Tina Sunita Huber, Heilpraktikerin für Psychotherapie,
InnerSmile, 65307 Bad Schwalbach
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