Was macht eigentlich eine erfüllende, glückliche Partnerschaft aus?

Was macht eigentlich eine erfüllende, glückliche Partnerschaft aus?

06.08.2015

Jeder kennt die Sätze: “Gleich und Gleich gesellt sich gern!” und “Gegensätze ziehen sich an!”

Aber was ist nun eigentlich wahr?

Ich würde sagen, das eine genauso wie das andere: Am Anfang einer Beziehung sind es eher die Gemeinsamkeiten an denen man sich erfreut und die die Anziehungskraft ausmachen. Man sucht die Sicherheit in dem was man schon zu kennen glaubt. Es gibt keine Reibungsflächen und alles erscheint im rosaroten Licht der Harmonie. Im Laufe der Beziehung erkennt man mehr und mehr die Gegensätze und es fängt an kompliziert zu werden. Man versucht sich anzupassen oder den anderen irgendwie hinzubiegen. Es entsteht eine Gratwanderung zwischen Anziehung und Abstoßung.

Nur wenige Paare schaffen den Weg in die nächste Phase, die Phase des Erkennens, des Akzeptierens und des Verstehens der Individuatität des Partners.

Basiert die Verbindung zweier Menschen auf Liebe - und nicht nur auf sexueller Anziehung, Leidenschaft, Vernunft oder Pragmatismus, wo es eher um die Befriedigung der Ich-Bedürfnisse geht - dann sind es eher die Unterschiede, welche in der Partnerschaft den Reiz ausmachen und dieser Dauer verleihen. Durch die Andersartigkeit des Partners entstehen Reibungsflächen und Konflikte, die jeden Einzelnen innerlich wachsen lassen können. Auf dem Boden der Akzeptanz können konstruktive Lösungen entwickelt werden - welche die Beziehung und das Vertrauen in diese nun noch mehr stärken und festigen. Diese Entwicklung erfordert zwei reife und bewusste Individuen, welche diese Liebe in sich tragen, sie erkennen und auch zulassen möchten. Und je länger man sich auf die Partnerschaft einlässt, desto mehr wird man erkennen können, dass es   gerade die Unterschiede sind, die den Partner so überaus anziehend machen. Und genau von diesen Unterschieden kann man profitieren - sie können die perfekte Ergänzung zum eigenen Wesen sein.  

Menschen begegnen einander niemals zufällig. Denn es gibt keine Zufälle. Es fällt einem zu, was fällig ist!

Manchmal mag es am Anfang kompliziert erscheinen. Es kommt zu kurzzeitigen Trennungen oder Rückzugsphasen. Wenn sich beide jedoch dennoch nicht aus dem Sinn gehen - dann sollte man vielleicht doch noch einmal genauer hinschauen.

Die Paartherapie oder Eheberatung bietet eine Möglichkeit die Beziehung aus einer anderen Sicht sehen zu lernen. Innere und äußere Konflikte werden analysiert, hinterfragt und angesprochen. Durch eine verbesserte Kommunikation, beginnt ein liebevoller Umgang miteinander  - eine gegenseitige Akzeptanz kann mehr und mehr aufgebaut werden.

Die Liebe zum Partner wird durch den Ausdruck der Akzeptanz gelebt. Wer den Partner in seinem Sein akzeptiert und annimmt, der findet tiefe Freude an der Andersartigkeit des Gegenübers. Liebe bedeutet, dass jeder sein darf so wie er ist. Dieses Angenommen werden baut tiefes gegenseitiges Vertrauen auf. In einem solchen Fall passt ein Puzzle-Teil zu dem anderen – die Gegenstücke greifen perfekt ineinander - die Verbindung hält.

Eine großartige Beziehung erwächst also nicht daraus, dass ein “perfektes” Paar sich findet, sondern wenn ein “unperfektes” Paar lernt, sich an den persönlichen Unterschieden zu erfreuen.

 

Weitere Informationen:
http://www.psychotherapie-feller.de/#!paartherapie/c128y

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
M.Sc., Benita Feller, Psychologin (M.Sc.), Privatpraxis für Psychotherapie - Traumatherapie - Paartherapie (HPG), 80802 München
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