Wissenswertes zur Homöopathie
Wissenswertes zur Homöopathie
14.10.2012
WAS IST HOMÖOPATHIE?
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DIE LEBENSKRAFT
Dr.Hahnemann hat es so ausgedrückt:"Der materielle Organismus wird von einer immateriellen (nicht materiellen) dynamischen Kraft belebt, die ihm alle Empfindungen verleiht und seine Lebensvorrichtungen bewirkt". Im gesunden Zustand wirkt diese immaterielle, geistartige Lebenskraft uneingeschränkt und hält alle Teile des Organismus (Körper, Seele und Geist) in harmonischer Beziehung zueinander."
Wenn der Mensch erkrankt, dann ist ursprünglich eine Störung der Lebensenergie eingetreten, die - je nach den individuellen Gegebenheiten - auf allen Ebenen des menschlichen Wesens durch Zeichen und Symptome zum Ausdruck kommen kann.
Zum Teil sind die Symptome als Versuch der Lebenskraft anzusehen, das Gleichgewicht wieder herzustellen oder Schlimmeres abzuwehren. Bei Fieber z.B. laufen alle biologischen Prozesse schneller ab. Alle Arten von Absonderungen (Schnupfen, Ausfluss, Durchfall, Schweiß) sind ein Versuch, Krankheitsprodukte nach außen zu befördern.
Bei schweren Störungen gelingt es der Lebenskraft oft aber nur, die Schäden von den lebenswichtigen Organen auf weniger wichtige abzuleiten. In diesem Sinne sind Hautausschläge, Warzen, Abszeßbildung, Geschwüre usw. ebenfalls als Versuche der Lebenskraft zu verstehen, den gesunden Zustand wiederherzustellen.
Die Aufgabe eines guten „Heilkünstlers“ ist es, die Lebenskraft in ihrem Bestreben zu unterstützen und nicht gegen sie anzugehen. Aus der Sicht des Homöopathen ist die Behandlung eines Hautausschlages von außen mit Salben eine Unterdrückung der Lebenskraft. Sie macht die getane Arbeit zunichte. Ist die Lebenskraft stark, dann wird bald wieder ein Ausschlag erscheinen. Ist die Lebenskraft aber nicht mehr in der Lage, die Krankheit auf die Körperoberfläche zu verlagern, dann folgen Symptome einer tieferen Ebene, zum Beispiel Bronchitis oder Asthma.
Oft zeigen sich die Veränderungen zuerst auf der geistigen, emotionalen Ebene. Traurigkeit, Reizbarkeit, Hast, Abneigung gegen bestimmte Dinge, Ängstlichkeit und so weiter sind die ersten Anzeichen einer gesundheitlichen Störung.
Die Homöopathie kann hier prophylaktisch eingesetzt werden. Kleine Veränderungen der Gewohnheiten, des Verhaltens, besondere Vorlieben und Abneigungen erlauben dem homöopathischen Therapeuten, die richtige Arznei zu finden, bevor größere Schäden der Organe entstanden sind.
Es bedeutet auch, dass zur Auffindung des heilenden Arznei nicht so sehr die körperliche Diagnose (zum Beispiel Magengeschwür oder Asthma) eine Rolle spielt, sondern viel mehr der ganze Mensch mit seinen persönlichen Krankheitszeichen.
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DAS WIRKUNGSPRINZIP
Wie kann die homöopathische Medizin die Lebenskraft umstimmen? Hier kommen wir auf das Prinzip der Wirkung, das der Therapiemethode ihren Namen gegeben hat: das Ähnlichkeitsgesetz. Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt (Simila similibus curantur). Dieses Gesetz betrifft nicht nur die Homöopathie, sondern erweist sich als allgemeines Wirkprinzip.
Zum Beispiel wird ein trauriger Mensch keine Erleichterung finden, wenn man ihn mit lauter fröhlichen Menschen umgibt. Er wird sein Leid nur um so mehr empfinden. Kann er aber mit jemandem sprechen, der ähnliches Leid erlebt hat, kann er sein eigenes Leid leichter tragen.
Ein anderes Beispiel: die Wüstenbewohner trinken trotz der Hitze heißen Tee, da sie wissen, dass er auf längere Sicht erfrischender wirkt als kalte gegensätzlich wirkende Getränke. Das kalte Getränk ruft nur im Augenblick Erleichterung hervor, lässt aber in der Nachwirkung die Hitze umso deutlicher fühlen.
So ist es auch in der Medizin. In der Schulmedizin wird meist ein entgegensetzt wirkendes Mittel gegeben, zum Beispiel bei Aufregung ein beruhigendes Mittel, bei Durchfall ein Verstopfung auslösendes Mittel u.s.w. Das hilft zwar im Moment, auf längere Sicht aber bringt es keine Heilung, weil die zu Grunde liegende Störung davon unberührt bleibt.
In der Homöopathie dagegen wird ein ähnliches Mittel gegeben, ein Mittel, das einen ähnlichen kranken Zustand erzeugen kann. Als einfaches Beispiel kann hier die Biene dienen. Ein Bienenstich erzeugt auf der Haut Röte und Schwellung mit Jucken und Stechen. Kalte Auflagen erleichtern die Beschwerden. Hat ein Mensch nun zum Beispiel einen allergischen Hautausschlag mit Schwellung, blasser Röte, Jucken und Stechen, der durch kalte Anwendungen gebessert wird (ohne von einer Biene gestochen worden zu sein), dann kann das Bienengift in homöopathischer Zubereitung diesen Zustand heilen.
Um den Prozess der Umstimmung der gestörten Lebenskraft zu verstehen, kann man sich vorstellen, dass durch die ähnliche Arznei im Menschen auf der Energieebene ein Spiegelbild der Krankheit erzeugt wird, sozusagen eine virtuelle Krankheit. Dieses Bild kann die Lebenskraft zur Löschung der ursprünglichen Krankheit veranlassen.
Der homöopathisch arbeitende Therapeut braucht genaue Kenntnis über die offensichtliche oder auch verborgene krank machende Wirkung, die in den Arzneistoffen enthalten ist (siehe Arzneimittelprüfung).
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DIE HOMÖOPATHISCHE ARZNEI
Da die Krankheitsursache eine Störung des Energiekörpers ist, kann eine wirkliche Heilung auch nur auf der dieser Ebene stattfinden - die Arznei muss eine dynamische Kraft entfalten, die positiv auf die Lebensenergie einwirken kann.
Hier hat Hahnemann eine geniale Methode gefunden. Durch schrittweise Verdünnung der Ausgangssubstanz mit gleichzeitiger Verschüttelung wird die spezifische Energie des Arzneistoffes extrahiert.
Ausgangssubstanzen für homöopathische Arzneien können alle Stoffe sein, die auf der Erde und in uns Menschen vorhanden sind. Sie können aus dem Reich der Pflanzen, Tiere, Mineralien und Metalle kommen, aber auch aus Krankheitsprodukten oder Impfstoffen gewonnen werden.
Die Substanz wird in einem Fläschchen mit alkoholischer Lösung aufgelöst. Dann wird aus diesem Fläschchen ein Tropfen entnommen und in einem nächsten Fläschchen mit 99 Tropfen alkoholischer Lösung gemischt. Dieses Fläschchen wird 10 Mal kräftig geschüttelt. Aus dem zweiten Fläschchen wird dann wieder ein Tropfen entnommen und in ein drittes Fläschchen mit 99 Tropfen Alkohol gegeben und 10 Mal geschüttelt.
Das Verschütteln nennt man auch Dynamisierung oder Potenzierung. Aus diesem Grund werden die homöopathischen Arzneien auch Potenzen genannt. Dieser Dynamisierungsprozess kann über beliebig viele Fläschchen bis zu 100 000 oder mehr gehen. Die höher potenzierten Mittel enthalten bei chemischer Analyse nur noch Alkohol und Wasser. Die heilende Kraft liegt in der sehr feinen Energie, die durch das Schütteln über eine Reihe von Gläsern in immer anderer Konzentration auf das Lösungsmittel übertragen wurde.
Manche Mittel müssen erst in Milchzucker verrieben werden, bevor man sie als Flüssigkeit verwenden kann.
Meistens werden Milchzuckerkügelchen als Trägersubstanz benützt.
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DIE ARZNEIMITTELPRÜFUNGEN
Um die Wirkungen der Arzneistoffe auf den Menschen kennenzulernen, hat Hahnemann Arzneimittelprüfungen durchgeführt. Diese Prüfungen sollen – wenn möglich - an gesunden Menschen durchgeführt werden. Sie nehmen die Arzneistoffe zu sich, meist schon in homöopathischer Dynamisierung, in häufigen Gaben, bis sich Symptome entwickeln. Diese können wiederum den ganzen Menschen betreffen, Körper, Geist und Seele. Die sich entwickelnden charakteristischen Symptome – die Prüfungssymptome - werden gewissenhaft gesammelt und für jedes Arzneimittel zusammengestellt. So entstehen die homöopathischen Arzneimittelbilder. Diese Prüfungen werden auch heute immer weiter durchgeführt, um die alten Ergebnisse zu verifizieren und neue Substanzen kennenzulernen. So ergibt sich der Schatz der homöopathische Arzneimittelbilder, die MATERIA MEDICA.
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DIE ANAMNESE
Die Anamnese ist die Voraussetzung der homöopathischen Behandlung. Der Homöopath zeichnet im Gespräch mit dem Patienten das Bild des Krankheitsverlaufs in allen Einzelheiten auf, im chronischen Fall von der Kindheit und dem familiären Hintergrund ausgehend. Es ist wichtig, dass der Patient, wenn möglich, alles berichtet, was ihn bedrückt und seien es auch noch so „unwichtige“ Dinge.
Der Schulmediziner möchte nur das Allgemeine am Patienten sehen, um eine exakte Diagnose stellen zu können. Der Homöopath aber möchte darüber hinaus die subjektiven Wahrnehmungen und Empfindungen des Patienten kennen lernen, seinen Charakter, seine Beschäftigungen, Lebensweise und Gewohnheiten und das Umfeld, aus dem heraus die Krankheit sich entwickelt hat.
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