Ein Dank an die Physiotherapie
Ein Dank an die Physiotherapie
27.06.2014
Erfahrungen verändern den Blick
Als meine Tochter vor neun Jahren viel zu früh und viel zu leicht auf die Welt kam, brach eine Welt für mich zusammen. Alles, was ich mir für mich und mein Kind gewünscht habe, alle Hoffnungen, Vorstellungen und Erwartungen zersprangen in viele tausend Stücke und lagen als ein Scherbenhaufen vor mir. An meiner Seite, mit Angst und Unwissenheit vor dem Inkubator stehend, waren von Anfang an Ärzte, Psychologen und – eine Physiotherapeutin! Ich muss zugeben, ich war verwundert, dass sie sich nun jeden Tag mit diesem kleinen, nicht mal 1000g schweren Wesen beschäftigte, habe dem aber auch keine besondere Bedeutung beigemessen. Mein Kopf war einfach mit zu vielen Dingen gefüllt.
Heute weiß ich, wie wichtig schon die frühzeitige physiotherapeutische Betreuung gewesen ist!
Seit dem begleitet uns die Physiotherapie jede Woche. Die Diagnosen nach der den ersten tagen der Geburt waren niederschmetternd. Zwei schweren Hirnblutungen folgte ein Hydrocephalus (mir damals nur als Wasserkopf bekannt), verschieden Frühchen typische Begleiterscheinungen und eine Halbseiten-Spastik. Was mein Kind irgendwann mal können würde, wie ihre Entwicklung verlaufen würde, konnte mir damals niemand sagen. Nur eines war klar – es würde ein langer, von Therapien und Krankenhausaufenthalten begleiteter Weg werden. Und diesen Weg gehen wir mit großer Dankbarkeit für die Unterstützung, die bis heute so viel geleistet hat!
„Früher“ war mir die Physiotherapie selbst bekannt als etwas „lästiges“. Das musste man halt machen wenn es mal hier zwickte oder eine Hand nach einer langen Zeit im Gips mal wieder etwas Bewegung brauchte. Mit meinem heutigen Wissen und meinen Erfahrungen kann ich sagen, dass es viel mehr ist als das!
Meiner Tochter hat die ständige Begleitung durch die Physiotherapie wahnsinnige Sprünge ermöglicht. Nicht nur, dass sie laufen kann, wofür ich sehr dankbar bin. Sie erlernt immer wieder aufs Neue, sich wahrzunehmen, sich und ihren Fähigkeiten zu vertrauen. Sie hat Spaß an der Therapie und lernt Schritt für Schritt mit ihrer Behinderung zu recht zu kommen.
Auch nach Operationen, die in ihrem Lebenslauf immer eine Rolle spielen werden, war es die Leistung der Physiotherapeuten, dass sie schnell, schmerzlos und mit Freude wieder auf die Beine kam. Es ist eben mehr als ein bisschen „Turnen“ was dort geleistet wird.
Gerade die therapeutische Arbeit mit Kindern erfordert sicherlich viel Aufmerksamkeit und Hingabe, denn – anders als die Erwachsenen – haben die Kinder kein „Ziel“ vor Augen. Sie lassen sich leiten, arbeiten mit wenn es ihnen Freude macht, nicht aber in dem Bewusstsein, eine Besserung zu erzielen. Umso mehr weiß ich inzwischen die Arbeit der Physiotherapeuten zu schätzen und hoffe, dass auch andere diese Meinung teilen.
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