Stressbewältigung - Mit Stress wieder normal Leben können
Stressbewältigung - Mit Stress wieder normal Leben können
14.09.2014
"Stress ist kein gesellschaftliches Phänomen der heutigen Zeit, die hohe Menge der Stressoren, die heutzutage auf den Menschen wirken, schon.
Stress begegnet uns in allen Bereichen des Lebens. Er ist für Menschen zu einer regelmäßigen negativen Alltagserscheinung geworden und wird nicht mehr als normale Lebensreaktion betrachtet. Die Komplexität des Lebens hat ein Maß erreicht, dem viele Menschen nicht mehr gewachsen sind. Maßgeblich verantwortlich sind dafür die hohen Anforderungen, die an den einzelnen Menschen in jeden Lebensbereich gestellt werden. Überall zählen nur noch Höchstleistungen. Das beginnt schon im Kindesalter.
Dabei gehört Stress zum Leben wie das Atmen. Jede Aktion im Leben kann Stress auslösen und fordert eine Reaktion des Menschen heraus.
Die Frage ist, wie jeder einzelne Mensch damit umgeht. Wie gut sind seine im Leben erlernten Strategien, ob nun bewusst oder unbewusst, um diese Situationen und somit sein Leben zu meistern...
Belastend für den Menschen wird es dann, wenn sich chronische Missempfindungen, psychische bzw. physische Befindlichkeitsstörungen einstellen und es im weiteren Verlauf zu unterschiedlichsten Schweregraden von Störungen bzw. Erkrankungen kommt. Die vielschichtigen Leistungsanforderungen, sowohl im Beruf wie auch im Privatleben, zwingen den Menschen in seinem Alltag zu einer Lebensweise, die dazu führt, dass er an die Grenzen seiner mentalen und körperlichen Kräfte kommt. Neuste Studien der Krankenkassen zeigen, dass die Anzahl der Fehltage wegen stressbedingten Krankheiten enorm gestiegen sind.
Durch den Anspruch ständig mithalten zu müssen und immer präsent zu sein, werden die Phasen der Entspannung immer kürzer bzw. die vorhandenen Reserven immer geringer, es beginnt ein Teufelskreis.
Entwicklungsgeschichtlich betrachtet, gehört das Stresserleben schon immer zum menschlichen Erfahrungsschatz und ist deshalb so fest in uns verankert, da dieser biologische Mechanismus wichtig zur Sicherung des Überlebens war und ist. Bereits die Menschen der Urzeit waren Stress ausgesetzt, da sie ständig von wilden Tieren und Konkurrenten bedroht waren. Hier erfüllte der Stress eine Schutzfunktion.
Um diese Gefahrensituationen in Bruchteilen von Sekunden adäquat einzuschätzen und zu meistern, wurden im Organismus automatisch ablaufende Reaktionen ausgelöst, die immense Kräfte mobilisierten. Dabei gab es zwei Handlungsmöglichkeiten, den Gegner angreifen und töten oder die Flucht zu ergreifen...
Stressmechanismen sind somit wichtige und grundlegende Funktionen des Menschen, wie Hunger, soziales Verhalten, Aggressionen oder Schlafbedürfnis. Das was entscheidet, ob Stress für den Menschen positiv oder negativ ist, sind die Bedingungen, die Bewertung, die Häufigkeit, die Verhältnisse und Relationen unter denen Stress ausgelöst und empfunden wird.
Da der gleiche Mechanismus heute noch im menschlichen Körper abläuft, die Stressauslöser (Stressoren) sich aber grundlegend verändert haben und meistens nicht mehr lebensbedrohlich sind, richten sich die Auswirkungen gegen den Menschen dann selbst.
Die akute Stressreaktion findet tagtäglich mehrmals statt, der Adrenalinstoß beim Rasen zur Arbeit, weil man verschlafen hat, Ärger im Büro, ständiges Arbeiten unter Zeitdruck, ständiger Konkurrenzdruck von den Kollegen, Ärger mit dem Chef, des Weiteren essen unter Zeitdruck, Jagd nach einem Parkplatz beim Supermarkt, Ärger mit den Nachbarn, bei einer Polizeikontrolle angehalten werden, Ärger mit dem Ehepartner u.s.w.. Das sind nur einige Beispiele für mögliche Stressoren der heutigen Zeit.
Im Gegensatz zum Urzeitmenschen, der gerade durch das Weglaufen sein Leben gerettet hat, läuft heute die körperliche Reaktion mehrmals täglich ins Leere. Der Körper befindet sich dadurch ständig im Alarmzustand, die Stressreize folgen im kurzen Zeitabstand aufeinander, Erholungsphasen finden nicht mehr statt, letztendlich kann man nicht mehr entspannen.
Das bedeutet, dass die Stressabläufe und deren Verarbeitung vielschichtiger und komplexer geworden sind und somit auch die Auswirkungen auf den Menschen selbst...."
In Gesprächen sehe ich immer wieder, dass Klienten meinen, ihre Stresssituation müsste bloß „weg sein“, dann wäre alles wieder gut (z.B. Wechsel der Arbeitsstelle). Die Flucht nach Vorn ist eine typische Reaktion. Sie fühlen sich wie in einer Ausnahmesituation und denken durch Änderung der äußeren Umstände dem Problem zu entrinnen (passives Coping). Um so grösser ist die Enttäuschung, wenn es nach dem alten Schema wieder abläuft. Der Aufbau einer individuellen Stressbewältigung und Integration in das tägliche Leben ist das Ziel, mit der Erkenntnis Stress ist grundsätzlich nicht negativ und gehört zum täglichen Leben dazu.
Um dauerhaft Stress zu bewältigen und sein persönliches Stressverhalten zu ändern, muss die spezielle Wirkung von äußeren Stressoren und inneren Stressverstärkern geklärt und bearbeitet werden. Dabei ist zu differenzieren, ob der Stress von außen kommt und in wieweit man sich selbst unter Stress setzt. Die Auseinandersetzung mit den stressverstärkenden Verhalten und Ansichten muss einfühlsam bearbeitet werden.
" "Auszug aus meiner Publikation "Stressbewältigung im Beruf"
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Uta Bölsch,
Psychologische Praxis für Prävention - Individualpsychologie, Paartherapie, Organisationspsychologische Beratung Magdeburg, 39110 Magdeburg
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