Wenn wir aus der Balance geraten – Depression & Co
Wenn wir aus der Balance geraten – Depression & Co
14.06.2018
Gerade feinfühlige Menschen haben mit den aktuellen Veränderungen auf unserer Welt zu kämpfen. Manche fühlen sich hilflos, andere dem Alltag ausgeliefert. Eine große Traurigkeit und Lustlosigkeit können die Folge sein. Doch wann wird aus einer gelegentlichen trüben Stimmung eine Depression, und was ist dann zu tun?
Unsere Stimmung ist in der Regel auch ein Barometer unserer Lebensumstände. Es ist völlig normal, wenn man einmal traurig oder niedergeschlagen ist, und diese Gefühle sollten nicht verleugnet werden. Denn wie soll man reagieren, wenn ein geliebtes Familienmitglied erkrankt oder stirbt oder man vom Partner verlassen wird? Dann gehört eine Phase der Trauer einfach zur Verarbeitung dazu. Früher war es etwa normal, dass eine Witwe ein Jahr lang Schwarz trug – doch wie lange gestattet man ihr heute, traurig zu sein, ohne von ihr zu verlangen, „doch nach vorne zu schauen“?
Auch traurige und wütende Gefühle zulassen
Seit vielen Jahren wird das positive Denken in der Öffentlichkeit hochgelobt, was dazu führt, dass viele Menschen scheinbar negative Gefühle wie Wut, Trauer oder Angst zu verdrängen versuchen. Natürlich funktioniert das nicht, hat jedoch ungewollte Auswirkungen auf den Körper.
Traumatische Ereignisse und verdrängte Emotionen können sich im Körper als Blockaden manifestieren. Nicht umsonst spricht der Volksmund davon, man „habe die Wut im Bauch“ und „die Nase voll“ oder es „laufe einem eine Laus über die Leber“. Das weist deutlich darauf hin, dass seelische Befindlichkeiten und körperliche Zustände untrennbar miteinander verbunden sind.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt rund um die Vorgänge in unseren Körpern besteht darin, dass die Lebensenergie auf Energiebahnen durch den Körper läuft. Diese Meridiane, die eng mit den Chakren zusammenhängen, können durch das Verdrängen von Gefühlen quasi verstopft werden. Wird also ein Gefühl der Traurigkeit oder Wut im Körper eingeschlossen, spannt man sich an und ballt sprichwörtlich die Fäuste, aber man lässt es nicht heraus und bearbeitet es nicht. Dann verschwindet dieses Gefühl nicht einfach, sondern wird im Körper als Erinnerung gespeichert. Gleichzeitig führt sich die Seele alarmiert, denn ihr Zustand wird negiert.
Die Seele will gehört werden
Achtsam mit sich selbst zu sein bedeutet auch, die Befindlichkeiten der Seele wahrzunehmen und ernst zu nehmen. Manche Seele hungert nach Aufmerksamkeit und nach Beachtung, was sich irgendwann in Befindlichkeiten des Körpers manifestiert. Das Negieren unerwünschter Gefühle, die Einstellung, dass das Scheitern ein Grund für Scham sei und dass nur ein stetiges Wachstum das Anzeichen für „echten Erfolg“ sei, lässt die Seele hungrig und verkannt zurück. Hier eine kleine Traurigkeit, die zur Seite gewischt wird, dort eine Verstimmung, die man vor anderen verbergen will, es sammelt sich im Laufe der Zeit immer mehr an unaufgelösten schlechten Gefühlen an, die zu einer Depression führen können.
Wenn wir aus dem Gleichgewicht geraten
Normalerweise haben wir genügend innere Werkzeuge, um mit Traurigkeit und Verstimmungen umgehen zu können. Auch, wenn uns ein Schicksalsschlag widerfährt und wir ein Trauma erleiden, gibt es Hilfe – wenn wir es zulassen. Eine Depression schleicht sich jedoch meistens langsam an, wir geraten jeden Tag etwas mehr „aus den Fugen“ und aus der Balance, bis sich beinahe unmerklich aus einer Traurigkeit oder einer depressiven Verstimmung eine ausgewachsene Depression entwickelt hat. Ob man diesen Zustand schon erreicht hat, kann man durch einen Online-Test auf Mein-wahres-Ich.de erfahren.
Als Anzeichen für eine Depression gelten etwa die folgenden Symptome:
- Man grübelt ständig über Probleme nach, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Natürlich gibt es Probleme, die man einfach nicht lösen kann, dann sollte man das Gedanken-Karussell jedoch abschalten können.
- Man hat das Gefühl, seinen Lebensumständen ausgeliefert zu sein und sieht seine eigenen Handlungsspielräume nicht.
- Man kommt am Morgen kaum aus dem Bett, während man sich abends hin- und her wälzt, anstatt in den Schlaf zu finden.
- Eine große Lustlosigkeit macht sich breit. Dinge, die einem früher Spaß gemacht haben, lassen einen mittlerweile kalt.
- Die Motivationskurve sinkt gegen Null. Man kann sich nicht nur selbst nicht motivieren, auch die Versuche von anderen scheitern.
- Ständige Müdigkeit, die auch durch langes Schlafen nicht vertrieben werden kann, wird zum täglichen Begleiter.
- Entscheidungen zu treffen wird zur Unmöglichkeit. Man ist zwischen den verschiedenen Optionen hin- und hergerissen und hat solche Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen, dass man am liebsten den Kopf in den Sand stecken würde.
- Die Lust am Sex ist verschwunden.
- Man zweifelt an sich selbst und sieht seine eigenen Fehler und Schwächen überdeutlich. Man fühlt sich wertlos.
- Die Zukunft sieht schwarz und düster aus.
- Man denkt an Suizid.
Manche dieser seelischen Befindlichkeiten können ab und an auftreten, ohne dass es gleich pathologisch ist. Wenn jedoch mehrere auftreten und über längere Zeit anhalten, sollte man sich Hilfe suchen. Das gilt erst recht, wenn körperliche Symptome hinzukommen:
- starke Verdauungsbeschwerden, die lange anhalten
- ein auffälliger Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit bis hin zu Erbrechen
- chronische Schmerzen
- Herz-Kreislauf-Schwäche
- Sehstörungen
Was ist zu tun?
Bemerkt man bei sich oder einer anderen Person über einen längeren Zeitraum solche Symptome, sollte man dringend handeln. Oftmals liegt der Grund für die depressive Verstimmung auf der Hand, weil man etwa einen Schicksalsschlag erlitten hat, gekündigt wurde oder jemand aus der Familie gestorben ist. Vielleicht handelt es sich bei der Verstimmung um eine ganz natürliche Phase der Trauer, die einfach eine gewisse Zeit benötigt. Die meisten von uns haben jedoch eine Vielzahl an Blockaden und Traurigkeit in Körper und Seele angesammelt, die in der Summe irgendwann überhandnehmen und einen quasi überwältigen. Dann ist eine professionelle Unterstützung von einem erfahrenen Therapeuten der beste Weg zur Gesundung.
Bild: https://pixabay.com/de/mann-einsam-park-nacht-dunkel-1394395/
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt,
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