Major Depression: Was Sie wissen müssen
Major Depression: Was Sie wissen müssen
16.03.2022
Depressionen gehören heute leider immer noch zu den Tabu-Themen, weshalb sich die Gesellschaft kaum damit beschäftigt. Schnell werden jegliche Formen von Depression in einen Topf geworfen, wobei diese nicht alle gleich sind. Es gibt massive Unterschiede, welche sich darüber hinaus von Person zu Person unterscheiden. Einer der selteneren Depressions-Typen ist die sogenannte "Major Depression". Es handelt sich um eine schwere Form der Depression, welche schnellstmöglich behandelt werden sollte. Wir zeigen Ihnen, woran Sie erkennen, ob Sie oder jemand in Ihrem Umfeld an einer Major Depression leidet.
Definition: Major Depression
Wissenschaftler und Ärzte differenzieren Depressionen anhand der Symptome. Das bedeutet, je mehr Symptome vorliegen, desto schlimmer ist die Depression. Die Major Depression ist die höchste Form und bezeichnet somit eine schwere Depression. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass bei Betroffenen drei Hauptsymptome sowie fünf oder mehr Zusatzsymptome vorliegen. Zum Beispiel werden zwei Hauptsymptome sowie drei bis vier Nebensymptome als mittelschwere Depression bezeichnet. Bei einer leichten Depression liegen zwei Hauptsymptome sowie zwei Zusatzsymptome vor. Was der Unterschied zwischen Haupt- und Zusatzsymptomen ist, zeigen wir Ihnen.
Welche Symptome hat eine Major Depression?
Die Krankheitszeichen werden in Haupt- und Zusatzsymptome unterschieden. Unter die Hauptsymptome fallen depressive Stimmung, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit, schnelle Ermüdbarkeit sowie der Verlust des Interesses. Im Gespräch mit den Patienten können sich weitere Zusatzsymptome herauskristallisieren, wie beispielsweise Pessimismus, Selbstverletzung, Suizid-Gedanken, niedriges Selbstvertrauen, vermindertes Selbstwertgefühl, schlechte Konzentrationsfähigkeit oder eine Veränderung des Appetits. Treten bei einer Person drei Hauptsymptome sowie fünf oder mehr Nebensymptome auf, wird von einer Major Depression gesprochen.
Unipolare und bipolare Depression: Eine weitere Abgrenzung
Wurde im Gespräch mit einem Arzt festgestellt, dass es sich um eine Major Depression handelt, muss noch zwischen einer unipolaren sowie bipolaren Depression unterschieden werden. Eine unipolare Depression zeichnet sich dadurch aus, dass Patienten dauerhaft an Niedergeschlagenheit, gedrückter Stimmung und vergleichbaren Beschwerden leiden. Wechseln sich diese Symptome aber wiederum mit beschwerdefreien Phasen ab, wird von einer bipolaren Depression gesprochen. Wichtig: Bei vielen Patienten kann sich die unipolare Depression mit der Zeit in eine bipolare Störung umwandeln. Jetzt könnten Laien schnell den Fehler machen und glauben, die Depression sei überstanden.
Was sind die Ursachen?
Wieso sich eine Major Depression entwickelt, konnte bisher noch nicht genau geklärt werden. Selbstverständlich arbeiten Wissenschaftler daran, die genauen Ursachen festzustellen, doch oftmals ist es eine Kombination von verschiedenen Risikofaktoren. So wurde bereits herausgefunden, dass Stoffwechselerkrankungen im Gehirn zu Depressionen führen. Bei vielen Personen sind die Ursachen aber auf Ereignisse in ihrem Leben zurückzuführen. Zum Beispiel den Verlust des Partners/der Partnerin oder Angehöriger, ein Trauma oder negative Kindheitserfahrungen. Da die Ursachen so vielfältig sind, ist es nicht überraschend, dass immer mehr Menschen unter Depressionen leiden.
Die Diagnose
Natürlich können Sie selbst den Verdacht haben, dass Sie unter einer Depression leiden, oder Sie kennen jemanden, bei dem Sie es vermuten. Der erste Schritt ist immer die Diagnose, denn nicht jeder Mensch leidet unter einer Depression, nur, weil dieser gerade eine schwierige Phase hat. Das gehört zum Leben dazu und jeder hat einmal schlechte Laune, ein Gefühl von Niedergeschlagenheit oder Vergleichbares. Oftmals gehen diese Gefühle nach wenigen Tagen oder Wochen vorüber. Sollte aber der Verdacht bestehen, muss ein Arzt oder Psychotherapeut aufgesucht werden. Die Diagnose einer Depression ist nicht einfach, denn depressive Menschen verschließen sich häufig und möchten nicht über ihr Gefühlsleben sprechen. Deshalb beginnt die Diagnose mit dem "Zwei-Fragen-Test". Die erste Frage lautet, ob Sie sich im letzten Monat häufig traurig, bedrückt, hoffnungslos oder niedergeschlagen gefühlt haben. Die zweite Frage geklärt hingegen, ob Sie die Lust an Dingen verloren haben, welche Sie im letzten Monat gerne taten. Lautet die Antwort auf beide Fragen "ja", könnte dies auf eine Depression hinweisen. Der Arzt oder Psychotherapeut muss nun weitere Test für die Diagnose durchführen, worunter auch ein ausführliches Gespräch fällt. Sollte es dessen Fachmeinung sein, dass Sie unter einer Major Depression leiden, kann die Therapie begonnen werden.
Die unterschiedlichen Therapieansätze
Nach der Diagnose folgt die Therapie, wobei es keinen allgemeingültigen Ansatz gibt. Die Therapie muss genaustens auf die Person und ihre Symptome zugeschnitten werden. In Falle einer Major Depression findet eine Akuttherapie statt. Das bedeutet, die Symptome sind so schwerwiegend, dass nicht mit der Therapie gewartet werden kann. In der Regel dauert diese Therapie zunächst sechs bis acht Wochen an. Das Ziel ist, die Beschwerden zu lindern und einen möglichst normalen Alltag zu ermöglichen. Außerdem sollen die Symptome verkürzt werden, um weitere Einschränkungen im Alltag zu verhindern. Nach der Akuttherapie folgt die Erhaltungstherapie. Jene zieht sich über vier bis neun Monate hin, um die Symptome weiter einzudämmen und den Therapieerfolg zu erhalten. Wie die Therapie genau ausfällt, ist natürlich von der Person abhängig. Zum Beispiel gibt es die kognitive Verhaltenstherapie, um negative Denkmuster zu durchbrechen. Je nach Stärke der Symptome könnte auch die Einnahme von Medikamenten sinnvoll sein. Deren Ziel ist die Stimmung zu heben und den Antrieb zu steigern. Das muss aber alles mit dem behandelten Arzt oder Psychotherapeut besprochen werden.
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt,
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