Kokainsucht allein überwinden – Wie sind die Erfolgschancen?

Kokainsucht allein überwinden – Wie sind die Erfolgschancen?

Kokainsucht allein überwinden – Wie sind die Erfolgschancen?

Seit 2017 haben sich die Kokain-Rückstände im Berliner Abwasser verdoppelt – Dies zeigen aktuelle Untersuchungen im Auftrag des ARD-Magazins Kontraste. Auch in anderen Städten Deutschlands stieg der Konsum drastisch; nie zuvor wurde mehr Kokain in Europa aus dem Verkehr gezogen. Das weiße Pulver scheint also schon längst keine Elitedroge mehr zu sein. Vielmehr kann der erhöhte Konsum mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Mehrfachbelastungen und die Ängste durch die Corona-Pandemie zurückgeführt werden. Für Betroffene, die durch Homeoffice, Homeschooling oder andere Gründe eine Kokainsucht entwickelt haben, ist guter Rat oft teuer. Schließlich soll nach Möglichkeit niemand etwas von ihrem Drogenproblem erfahren, so dass viele Suchtkranke versuchen, ihre Kokainsucht allein zu überwinden. Eine Entscheidung, die zwar nachvollziehbar, aus gesundheitlicher Sicht aber keineswegs zu empfehlen ist.

Kalter Kokainentzug wird als sehr belastend erlebt

Obwohl jeder Substanzentzug mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Entzugssyndrom, Ängsten und bei vielen Patienten mit Motivationskrisen einhergeht, ist der Kokainentzug mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. So kann die Droge den Dopamin-Level um bis zu 1000 Prozent in die Höhe treiben und dadurch ein enormes Glücksgefühl hervorrufen. Um diese Hyperaktivität auszugleichen, zieht der Körper gewissermaßen die Notbremse und erhöht den Ausstoß des dämpfenden Cannabinoid-Rezeptors 1 (CB1), der auch dann noch ausgeschüttet wird, wenn die stimulierende Wirkung des Kokains nachlässt. Während der Abstinenz kommt es daher zu einer extremen Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit, welche oft nur durch einen erneuten Konsum ausgehalten werden kann. Es liegt daher auf der Hand, dass ein kalter Kokainentzug ohne ärztliche Überwachung und medikamentöse Unterstützung mit einer großen Rückfallgefahr und einer hohen Abbruchquote verbunden ist. Darüber hinaus fehlen die Auseinandersetzung mit den psychischen Suchtursachen und das Erlernen alternativer Verhaltensstrategien, die wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine stabile Abstinenz.

Qualifizierte Entzugsbehandlung als schonende Therapiealternative

Je nach Konsumlänge und -höhe kann es bis zu mehreren Wochen dauern, bis Körper und Geist bei Abstinenz wieder ins Gleichgewicht gelangen. Während dieser Zeit sollten die Betroffenen ärztlich, therapeutisch und medikamentös in einer Entzugsklinik wie der My Way Betty Ford Klinik begleitet werden. Dies gilt umso mehr, da der dreiphasige Kokainentzug mit einer starken depressiven Symptomatik verbunden sein kann. Die stationäre Behandlung besteht aus einer Entgiftung und Entwöhnung und sollte im Anschluss durch eine ambulante Nachsorge fortgesetzt werden.

Entgiftung / körperlicher Entzug

Während der Entgiftung wird die Substanz vollständig abgebaut und vom Körper ausgeschieden, was in der Regel zu Entzugserscheinungen führt, die jedoch durch Medikamente gelindert werden können. Zum Einsatz kommen u. a. Antidepressiva und niederpotente Neuroleptika. Während der Akutphase werden die Vitalfunktionen engmaschig überwacht, um möglichen Komplikationen entgegenzuwirken.

Entwöhnung / Suchtrehabilitation

Die darauffolgende Entwöhnung beschäftigt sich mit der individuellen Suchtbiografie und gibt den Kokainabhängigen Strategien an die Hand, um ihrem Verlangen nach der stimulierenden Wirkung der Droge zu widerstehen. Dies geschieht im Rahmen einer intensiven Psychotherapie, in der auch mögliche Komorbiditäten mitbehandelt werden.

Ambulante Nachsorge

Auch nach dem Entzug gilt es, sich mit der eigenen Suchtproblematik auseinanderzusetzen. Schließlich besteht diese durch das entstandene Suchtgedächtnis lebenslang. Empfohlen wird der Besuch eines ambulanten Therapeuten und die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe.

Fazit

Eine Kokainsucht allein zu überwinden, ist ein schwieriges Unterfangen und sollte daher nach Möglichkeit vermieden werden. Zu belastend sind die Entzugserscheinungen und zu demotivierend sind gescheiterte bzw. abgebrochene Entzugsversuche. Besser ist es, offen mit der eigenen Sucht umzugehen und sich vom Hausarzt, Suchtberatungsstellen oder von Suchtkliniken bzgl. qualifizierter Therapiemöglichkeiten beraten zu lassen und diese auch in Anspruch zu nehmen. Da die Kokainsucht offiziell als Krankheit anerkannt wird, ist eine Behandlung über öffentliche Kostenträger und private Suchtkliniken möglich.

Die Entgiftung und Entwöhnung in öffentlichen Kliniken und Rehakliniken wird durch die Zweiteilung in Akutbehandlung und Suchtrehabilitation über unterschiedliche Kostenträger (Krankenkasse und Rentenversicherung) abgewickelt und ist mit einer zwischenzeitlichen Wartezeit verbunden. Während dieser Zeit besteht das Risiko eines Rückfalls, da die psychische Kokainabhängigkeit noch nicht behandelt wurde und der Suchtdruck dementsprechend hoch ist. Die Entzugsbehandlung privater Suchtkliniken erfolgt ganzheitlich und zusammenhängend, so dass zum einen der Behandlungszeitraum deutlich kürzer ist und zum anderen meist eine bessere Erfolgsprognose besteht.

Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt, therapeutenfinder.com, 20354 Hamburg
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