DIE SEEROSE
DIE SEEROSE
05.12.2016
SEELEN-JUWELEN
DIE SEEROSE
Es war mal eine Seerose,
elegant und graziös.
Jeden Morgen ließ sie sich erwachen
von der Sonne und ihre Strahlen.
Sie streckte dann ihre Blütenblätter
und freute sich auf den neuen Tag.
Abends faltete sie ihre Blütenblätter wieder zusammen
um sich zu schützen vor der Nacht.
Eines Tages vernahm sie eine Stimme,
die sie fragte: „Was lässt du dich so treiben?“
Ãœberrascht schaute sie sich um. Es war keiner da.
„Was meinst du damit?“, fragte sie vorsichtig.
„Siehst du den See auf den du treibst?“, sagte die Stimme.
„Es ist der See deiner Tränen.“
Ein Schaudern durchlief die Seerose und sie spürte in ihre Wurzeln hinein.
Dort war es kalt, dort war es dunkel.
Ihr Seerosenherz überschlug sich,
in einem Moment des neuen Gewahrseins.
„Warum ist es dort so dunkel und kalt?“, fragte sie.
„Und warum ist es dort so anders?“
„Erwärme dein Seerosenherz,“ sagte die Stimme.
„Oh, so tief mag ich die Sonnenstrahlen nicht empfangen,“ erwiderte sie.
„Wovor hast du Angst?“, fragte die Stimme.
„Ich habe Angst, dass ich dort nicht so schön bin,“ sagte sie.
Am selben Moment verspürte sie ein Kribbeln.
Ein Frosch hatte sich unter ihre Blätter gesetzt.
„Spürst du den Frosch?“, fragte die Stimme.
„Er kam zu dir, um deinen Schutz zu suchen.“
Die Seerose merkte, wie angenehm sich dies anfühlte.
Ihr Herz verspürte, wie gerne sie dies macht.
„Meinst du, dass der Frosch genauso über dein Herz denkt, wie du?“
Jetzt war die Seerose wirklich durcheinander.
Sie fing an zu weinen. Das Weinen wurde zum Schluchzen.
Der See füllte sich mit ihren Tränen.
„Oh, was habe ich lange nicht geweint“, sagte sie.
„Ich fühle mich so erleichtert.“
Sie merkte ein angenehmes Gefühl in ihrem Herzen.
Es hatte sich ausgedehnt und befreit.
Eine Libelle kam vorbei.
„Wie wunderschön du heute aussiehst!“, sagte sie der Seerose.
„Wirklich?“, fragte die Seerose.
„Ich dachte immer, dass meine Schönheit nur äußerlich ist?“
„Du strahlst eine neue, sanfte Schönheit aus,“ sagte die Libelle.
„Und darum traue ich mich dich endlich anzusprechen.“
Die Seerose merkte, dass das Wasser sich bewegte.
Ihre Tränen hatten den ganzen See berührt.
Ihre Wurzeln lösten sich sanft,
und sie trieb an das andere Ufer.
„Oh, wie schön es hier ist!“, leuchtete sie.
„Oh, hier sind meine Brüder und Schwestern!“ jauchzte sie.
„Willkommen!“, sang die Seerosenschar,
und lächelten sie an.
„Auch wir haben geweint und unser Herz geöffnet“,
„auch wir sind ans neue Ufer gelangt. Willkommen!“
Berührt weinte die Seerose noch einige Tränen,
denn jetzt war es aus Berührung und nicht aus Schmerz.
Die anderen Seerosen weinten mit,
denn alle fühlten sich so glücklich und vereint.
„Lasst uns ein Lied zusammen singen,“ wurde vorgeschlagen.
„Ein Lied, das auch andere bewegen soll, wenn sie uns sehen.“
Und so entstand das Seerosenlied,
um uns Menschen zu entzücken und zu bezaubern:
¯¯¯
„Und wenn dein kleines Herz erwacht,
Dann ist's vorbei, das Grauen der Nacht.“
„And when thy little heart doth wake,
Then the dreadful night shall break.“
William Blake
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Rosemary Sherin Donovan
5. Dezember 2016
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Rosemary Sherin van Kuijzen, Geistheiler,
PRAXIS FÃœR GEISTIGES HEILEN, 53797 Lohmar
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