Endometriose und ihre psychischen Folgen
Endometriose und ihre psychischen Folgen
18.07.2010
Die Lebensgeschichte und die Endometriose sind eng miteinander verbunden und so hat sie Einfluss auf Ihr gesamtes Umfeld und Ihre Lebenssituation.
- Sie beeinträchtigt Ihre Lebensfreude.
- Sie schwächt Ihr Selbstvertrauen.
- Sie werden unsicher und ziehen sich zurück.
- Die Endometriose kostet Ihnen viel Kraft. Sie sind müde, abgespannt und erschöpft.
- Sie denken, dass sie Ihre Aufgaben trotz allem Bemühen nicht immer in einem für Sie genügenden Maße erledigen können und geraten in einen Teufelskreis aus Erschöpfung, Angst und Unsicherheit. Daraus resultieren zudem Konflikte in Ihrem gesamten Umfeld.
Müdigkeit/Erschöpfung, intensive und wiederholte Therapien sowie eine Konzentration auf die Erkrankung führen zu vielfältigen Folgeerscheinungen in Bezug auf Ausbildung/Berufstätigkeit, Körpererleben, Selbstwertgefühl, Partnerschaft/soziale Kontakte, Sexualität und psychisches Wohlbefinden.
Aufgrund der starken Schmerzen sind die betroffenen Frauen in vielfältiger Weise in ihrer beruflichen, sozialen und privaten Entfaltung eingeschränkt. In der heutigen Arbeitswelt wird permanente Leistung erwartet. Berufstätige Frauen müssen daher häufig ihre Endometriose-Erkrankung verbergen und ihre Schmerzen durch Schmerzmittel oder Selbstdisziplin unterdrücken. Da die Frauen ihren Aufgaben trotz allem Bemühen nicht immer in einem für sie befriedigenden Maß nachkommen können, geraten sie in einen Teufelskreis aus Erschöpfung, Angst und Unsicherheit.
Daraus resultieren partnerschaftliche Konflikte, die aus den sexuellen Problemen und dem häufig vergeblichen Kinderwunsch entstehen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken.
Es ist dann wichtig, sinnvolle Lebensalternativen zu suchen um aus der realen oder empfundenen gesellschaftlichen Isolation herauszufinden. Die Seele trägt zur Heftigkeit des körperlichen Unwohlseins bei und die Endometriose führt mit ihrer Symptomatik zum emotionalen Unwohlsein. Die Stärkung der Lebenszufriedenheit ist bedeutend.
Kann die Lebensberatung bei Endometriose helfen?
Ja, das kann sie! Indem sich die Patientinnen ernst genommen fühlen, wächst die Sicherheit und steigt das Selbstwertgefühl. Betrachtet man die Geschichte einer typischen Endometriose-Patientin, so wird deutlich, dass es nicht nur die durch die Endometriose bedingten Beschwerden und die damit verbundenen Behandlungen sind, die sie in ihrer Lebensfreude beeinträchtigten, sondern dass es die daraus folgenden Lebensumstände sind, die den Frauen zu schaffen machen und sie immer weiter abrutschen lassen: sie verlieren aufgrund ihrer häufigen Krankenstände den Arbeitsplatz, die Ehe droht wegen des gestörten Sexuallebens und der Kinderlosigkeit auseinander zu brechen, sie verlieren den Kontakt zu ihren Freundinnen, denen sie mit ihren dauernden Krankheiten „auf die Nerven“ gehen. Schließlich verlieren die Frauen ihr Selbstvertrauen, werden unsicher, ziehen sich zurück und reagieren gekränkt auch auf die Menschen, die ihnen eigentlich helfen wollen. Da sie oft das Vertrauen in ihre Ärzte verlieren, wechseln sie häufig den Frauenarzt auf der Suche nach einer endgültigen Lösung. Viele der Frauen stellen ihre Weiblichkeit in Frage. Wird dieser Punkt angesprochen, wird das Maß an Kränkung erkennbar, welches zu einer tief empfundenen Hilflosigkeit und Scham führte. Ihre eventuelle Kinderlosigkeit setzen sie mit Nutzlosigkeit gleich, manchmal bis zur Depression.
Die gestaltberatenden Gespräche zielen darauf ab, den Weg zu zeigen, der aus diesem Gefühl heraus leitet. Dies sind auch Lösungskonzepte, die ein frohes Leben mit der Krankheit ermöglichen. Es hat sich gezeigt, dass Frauen, die sich in einer solch ausweglosen körperlichen und seelischen Situation befinden, ihren Teufelskreis unterbrechen können, wenn sie ihren Alltag verändern. Der Beginn einer psychologischen Beratung kann hierzu ein geeigneter Schritt sein.
Manche Frauen sehen auch einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Endometriose und bestimmten Spannungen oder Problemen und möchten sich längerfristig umorientieren, um Ihren selbstbestimmten Lebensrhythmus zu finden. In der Beratung lernt die Patientin Ängste abzubauen und gewinnt wieder mehr Autonomie.
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