Herbstdepression-Tips für die dunkle Jahreszeit
Herbstdepression-Tips für die dunkle Jahreszeit
29.09.2007
TOP Magazin Berlin / Magazinartikel: Herbstdepression Herbstdepression
Gegen die Traurigkeit
"Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben ?" (aus "Herbsttag" von Rainer Maria Rilke)
Die heiteren Sonnentage in der Provence liegen schon Wochen zurück.
Ich fahre durch die graue Stadt, der Regen prasselt auf die Windschutzscheibe, im Radio laufen kubanische Klänge, die meine trübe Stimmung aber nicht aufhellen. Der Moderator hatte sie eingeleitet mit den Worten: "Buena Vista Social Club gegen Ihre Herbstdepression! Hab ich eine? Und was ist das überhaupt? Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Depression, etwa jeder Zwanzigste also. Gehöre ich dazu, weil mich die karibischen Rhythmen nicht aufheitern" Licht ins Dunkel bringt Therapeut Florian Klampfer.
Was ist eine Depression überhaupt?
Wie kann sie sich äußern und woran erkennt man sie? Depression ist eine weit verbreitete psychische Erkrankung. Rund fünf Prozent der Weltbevölkerung leiden an dieser Krankheit, etwa 25 Prozent verspüren saisonale Stimmungsschwankungen. Gekennzeichnet sind Depressionen durch Bedrücktheit, Pessimismus und Freudlosigkeit. Ebenso können sich Energiemangel, innere Unruhe oder Verlangsamung, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Appetitstörungen zeigen.
Warum kommt es besonders im Herbst und Winter zu depressiver Bedrücktheit?
Bei der Herbstdepression spricht man von sogenannten saisonalen Depressionen. Verursacht werden sie durch die kürzer werdenden Tage, durch die verringerte Lichtintensität und die abnehmende Sonneneinstrahlung, wodurch weniger körpereigene Botenstoffe wie Melatonin produziert werden. Folge davon sind besagte Herbst- oder Winterdepressionen.
Kann man vorbeugend etwas dagegen tun, kann man früh entgegensteuern?
In dieser Jahreszeit ist es wichtig, sehr viel Licht aufzunehmen. Zum Beispiel bei einem täglichen Spaziergang. Wir sollten mehr Obst, Gemüse und Vitamine zu uns nehmen, um den Stoffwechsel auf Trab zu bringen. Sportliche Aktivitäten ermöglichen, dass unser Körper Endorphine ausschüttet, die man auch Glückshormone nennt. Weiterhin ist oft die Einnahme von pflanzlichen Mitteln, wie z. B. Johanniskraut, hilfreich.
Zuletzt kann eine prinzipielle Einstellungsänderung helfen: den Herbst nicht als traurig und trist, sondern eher als Zeit der warmen Farben sehen und zur inneren Besinnung nutzen.
Was aber, wenn es einen schon "erwischt" hat?
Am besten sollte man sich eine Art "Notfallprogramm" zurechtlegen, welches dann bei Bedarf hervorgeholt werden kann. Dinge, die mir persönlich gut tun, sind z. B. ein heißes Bad nehmen, auf den Markt (Foto) oder ins Lieblingscafé gehen, Lieblingsmusik hören oder -film sehen, drei Freunde, die ich anrufen kann. Wenn sich die depressive Phase allerdings über längere Zeit erstreckt, würde ich auf jeden Fall empfehlen, einen Arzt aufzusuchen!
Und was sollte man unternehmen, wenn man nicht selbst leidet, wenn aber Partner, Familienangehörige oder Freunde Anzeichen einer Depression aufweisen?
Sie sollten auf die eigenen Grenzen achten, sich also nicht überfordern. Bleiben Sie zurückhaltend mit gut gemeinten Ratschlägen und trotzdem gesprächsbereit. Vermeiden Sie appellatives Verhalten, also Aufforderungen wie "Geh doch mal an die frische Luft". Nehmen Sie bestimmte Verhaltensweisen nicht persönlich, und achten Sie auf tägliche Routine, regelmäßige Mahlzeiten etc.
www.beratungspraxis-klampfer.de
Zur Person:
Florian Klampfer. Der 39-Jährige kommt aus Franken. Er hat Sozialpädagogik in Hannover studiert und mehrjährige Ausbildungen zum Familientherapeuten und Coach absolviert. Seine Schwerpunkte sind Einzelberatung, Coaching und Paartherapie. Als freier Mitarbeiter ist er für den Berliner Krisendienst und die Telefonseelsorge tätig. Er bietet Fort- und Weiterbildungen zu unterschiedlichen Themen an. Seit 2005 hat er sich mit einer eigenen Praxis für Einzel- und Paartherapie in Berlin-Prenzlauer Berg niedergelassen. Er arbeitet nach dem systemischen Ansatz, was bedeutet, dass die Lösungen und nicht das Problem im Mittelpunkt der Beratung und Therapie stehen.
Weitere Informationen:
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Florian Klampfer, Dipl.Soz.Päd; Systemischer Familientherapeut,
Florian Klampfer Paartherapie Berlin und Leipzig, 10407 Berlin
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