Wechseljahrsbeschwerden aus ganzheitlicher Sicht
Wechseljahrsbeschwerden aus ganzheitlicher Sicht
17.11.2009
Was viele mitteleuropäische Frauen in den Wechseljahren am meisten beschäftigt, ist der vermeintliche Verlust an körperlicher Attraktivität. In einer Kultur, in der vermittelt wird, dass es vorrangig wichtig ist jung, schön und körperlich attraktiv zu sein, hat der Wandel, den eine Frau ab dem 40. Lebensjahr durchläuft, wenig Bedeutung. Es geht hier um einen Wandel, der von außen nach innen in die Tiefe führt und der keineswegs mit dem Verlust von Schönheit zu tun hat, sondern damit, dass man sich selbst erkennt, sich in seinen Tiefen erforscht, versteht und annimmt und damit zu einer Gelassenheit kommt, die eine ganz eigene Schönheit ausstrahlt, die nicht mehr an die Jugend gebunden ist.
Die Wechseljahre beeinhalten das Thema "Loslassen von der Jugend" und "Annehmen der Reife", es ist bereits eine Vorbereitung auf die Weitergabe dessen, was die alte Frau später einmal zu lehren hat. Der Wechsel zwischen der jungen und der alten Frau vollzieht sich in längeren Etappen und ist etwas, das langsam und behutsam von sich gehen sollte. Sich selber annehmen bedeutet, durch manchen Schmerz hindurch zu gehen, bedeutet aber auch, manchen Schmerz loslassen zu dürfen, weil man ihn als eine Illusion der früheren Jahre erkennen kann. Die körperlichen Veränderungen und Beschwerden, die Müdigkeit und die Gemütsschwankungen mögen bisweilen sehr unangenehm sein, es hat jedoch nur wenig Sinn, sich dagegen aufzulehnen. In Kulturen, in denen die Entwicklung zur "weisen Frau" noch von der Gesellschaft gefördert wird, wirken sich die körperlichen Veränderungen dieser Phase viel weniger belastend aus als bei uns. Der Verlust von Leistungsfähigkeit und Spannkraft und von jugendlichem Aussehen wird hier Stück für Stück eingetauscht gegen innere Wahrheit und inneres Wissen.
Wer es vermag, die Beschwerden dieser Jahre zu akzeptieren, wer in Ruhe und Gelassenheit sagen kann „Trotzdem geht es mir gut..!" und mit einem langen Spaziergang, gesunder Ernährung und Ruhephasen dieser Zeit und ihren Beschwerden gegen hält, reagiert klug auf eine Entwicklung, die durch unsere innere Uhr vorgegeben wird und unabhängig bleibt von unserem Jahrtausend, in dem Lifting und Fitnesstraining bis zur Erschöpfung üblich geworden sind. Abschied nehmen zu dürfen von der jungen Frau in sich, bedeutet zugleich "JA!" zu sagen zu einem wunderschönen Neubeginn und in einen neuen Zyklus einzutreten. Das sich langsame Lösen von der Mutterrolle, verbunden mit dem sich selbst zuwenden, beinhaltet auch von Verantwortung nach und nach loslassen zu dürfen.
Die Zeit der jungen Frau, die sich im AUßEN darstellte und fand und die Zeit der Frau, die sich ihrer kleinen Kinder wegen zurückstellen musste, sind vorbei, es folgt eine Periode, in der es nun darum geht, den Blick mehr und mehr auf die Frage zu richten: „Wer bin ich?“, „Wohin führte mich mein Weg bisher und wo liegt die Zukunft?“.
In dieser Ruhe und Kraft zu bleiben und sich zu ENT - WICKELN mag bereichender sein als der Versuch, zu halten, was physiologisch doch enden muss.
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