Berater-Klienten-Verhältnis
Berater-Klienten-Verhältnis
28.08.2007
Der Mensch ist ein vielschichtiges Wesen, seine Befindlichkeit hängt von vielerlei Aspekten ab, Störungen haben meist verschiedene Ursachen, welche sich überlappen und zusammenwirken.
Die Bedürfnisse eines seelisch kranken Menschen sind genauso vielschichtig:
Er will lernen:
· seine Situation richtig einzuschätzen.
Er braucht Anleitung zur Verhaltens-Steuerung:
Er möchte eine neue Lebensweise einüben:
Und was bieten die Therapeuten? - Kursweise einseitige Angebote.
Welcher Leidende hat schon Zeit und Lust, geschweige denn Geduld, ein Dutzend Massenveranstaltungen zu besuchen, um hier und dort mal was mitzunehmen, das nix halbes und nix Ganzes ist?
Ein seelisch angeknackster Mensch braucht eine Vertrauensperson, die ...
· ihm zuhört, wenn er etwas loswerden will,
· ihm spiegelt, was er nicht bemerkt, ihm erklärt, was er nicht versteht
· ihm speziell die Informationen gibt, die seinen Horizont sinnvoll erweitern
· ihm Aufgaben stellt, die der Erkenntnis-Kontrolle dienen
· ihn seelisch aufbaut, wenn er tief unten ist
· ihn bremst, wenn er über die Stränge schlägt
· ihn zu Kreativ-Spielen animiert, die der Analyse dienen
· ihn ermuntert, wenn er sich nicht traut
· ihn provoziert, wenn er sich ins Schneckenhaus verzieht
· ihn beruhigt, wenn er sich aufregt
· ihm Wege aufzeigt, wenn er nicht weiter weiß
...kurz, ihn aktiv begleitet und ihm nach und nach alles vermittelt, um sein Leben selbst zu meistern.
Eine solche Begleitung kann man nicht endlos in wöchentliche Therapiestunden zerstückeln. Es ist besser, der Berater ist für einen kurzen Zeitraum intensiv für den Klienten da, bietet gezielt sachliche Information, ausgiebige Telefongespräche und schließlich ein persönliches Coaching über 3-10 Tage.
Bei solch einer ganzheitlichen Beratung und Betreuung muss der Therapeut erspüren, was sein Klient gerade braucht und wie viel er gerade verträgt. Der Klient bestimmt das Tempo. Neues muss verdaut werden, ehe der Kopf für weiteres frei ist. Es sind meditative Ruhepausen und körperliche Bewegung vonnöten, Anregungen im richtigen Moment in abwechslungsreichen Häppchen servieren, flexibel in der Planung sein ? etwas verschieben, wenn dem Klienten gerade das Herz voll ist und das Reden im Moment wichtig.
Am Ende ?war es anstrengend, hat sich aber gelohnt?, der Klient ?fühlt sich wie ein neuer Mensch, blickt durch, weiß, wo?s lang geht.? Herzlicher Abschied, Nachsorge wird angeboten: Der Klient weiß, er ist nicht allein, wenn im realen Leben irgendwas schief läuft. Das Erfolgs-Echo: ?Ich kann?s selber, mach neue Erfahrungen, läuft alles bestens, ich brauch Dich nicht mehr.? Der beste Pädagoge macht sich selber überflüssig...
Weitere Informationen:
http://www.psychotraining-mit-system.de
, , http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/.html |