Medienverhalten: Erkenne den wahren Charakter deiner Mitmenschen!
Medienverhalten: Erkenne den wahren Charakter deiner Mitmenschen!
10.10.2012
Medienverhalten: Erkenne den wahren Charakter deiner Mitmenschen!
Viele Menschen in unserem privaten oder beruflichen Umfeld geben sich anders, als sie tatsächlich sind. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Ihren wahren Charakter zu erkennen, indem wir uns Ihr Medienverhalten genauer ansehen. Durch das Medienverhalten Ihrer Mitmenschen können Sie Rückschlüsse auf seinen Charakter ziehen.
Die meiste Zeit unseres Lebens sind wir nicht in der "realen Welt“ unterwegs. Wir befinden uns in einem Kosmos, der für uns künstlich kreiert wurde. Wir lesen ein Buch, sehen einen Film, eine Sendung im Fernsehen, surfen im Internet, hören Musik oder spielen ein Spiel auf einer Spielekonsole oder dem Computer.
Laut einer 4-Jahresstudie in Deutschland verbringt die Durchschnittsbevölkerung 55 Prozent ihrer "Nichtschlafenszeit" in Medienwelten. Doch wir unterscheiden uns in unseren Vorlieben und Geschmäckern, welche in fünf medienübergreifenden "Geschmacksrichtungen" eingeteilt werden können.
- Zwischenmenschlich
- Ästhetisch
- Düster-Dämmrig
- Spannend
- Intellektuell
Welche dieser Gattungen wir bevorzugen hängt in systematischer Weise von unserer Persönlichkeit ab.
In der oben erwähnten Untersuchung haben die Forscher 22 Musik-, 34 Print-, 18 Film- und 34 TV- Genres ermittelt, von Folkmusik über Biografien und Mystery bis zu Sportsendungen. Die Datenanalyse ergab nach der Befragung der Teilnehmer, dass sich die oben genannten Genres in fünf große, medienübergreifende Gruppen einteilen lassen. Wer zum Beispiel auf eine ganz spezifische Art von Filmen steht liest mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch Bücher dieses Genres und hört die passende Musik.
Die Genres
Die fünf "Geschmacksrichtungen" im Detail:
Zwischenmenschlich: Diese Darstellungen bedienen ein empathisches Interesse an Menschen und Beziehungen. Darunter fallen zum Beispiel Liebesfilme und Liebesromane, Boulevardtalkshows, Familiensendungen, Soaps, Comedy in Wort und Bild sowie beschwingte Pop- und Showmusik.
Ästhetisch: Hier versammelt sich Anspruchsvolles für Gebildete und Kulturinteressierte. Die Inhalte sind kreativ, künstlerisch, manchmal abstrakt. Typisch sind etwa klassische Musik und/oder Opern, aber auch Jazz, Kunst- und Gedichtbände, Filmklassiker und Independent-Filme, Sachbücher und Artikel wie zum Beispiel über Philosophie und Wissenschaft.
Düster-Dämmrig: Diese Art von Medieninhalten zielt auf Kundschaft, die es heftig und anstößig mag und daraus aber oft auch kein Geheimnis macht. Charakteristische Genres dieser Kategorie sind Punk- und Heavy-Metal-Musik, Horrorfilme und -bücher sowie erotische Eindeutigkeiten, quer durch alle Medien.
Spannend: In dieser Gattung sind Action, Abenteuer und Fantasie gefragt. Da tummeln sich Thriller, Spionageromane und -filme, Science Fiction und Fantasy oder Mystery, also alles, was mitreißt, die Angstlust weckt und den Alltag für eine Weile ausblendet.
Intellektuell: Hier wird der Verstand angesprochen. Die Sendungen und Texte vermitteln Informationen, Fakten, Wissen. Darunter fallen zum Beispiel Wissenschaftssendungen, Nachrichten, Hintergrundberichte und Dokumentationen. Musikgenres sind in dieser Kategorie nicht vertreten.
Es wurde bei der Untersuchung auch geprüft, welche Gemeinsamkeiten es in Bezug auf die einzelnen Merkmale der Versuchspersonen gibt und auch da wurden viele Gemeinsamkeiten herausgefunden. Zum Beispiel hatte ein Großteil der weiblichen Probanden ein Faible für die Gattung "Zwischenmenschliches".
Die am meisten gebildete und intelligenteste Gruppe hatte eine Schwäche für "ästhetisches". Düstere und "schlüpfrige" Stoffe waren fast durchgehend bei den Männern angesiedelt, die wenigen Frauen, die sich dafür interessierten, waren in der jüngeren Altersgruppe zu finden. Die Wissensbeiträge hingegen wurden in erster Linie von älteren Männern bevorzugt.
Zuordnung Persönlichkeitseigenschaften - Genre
Vor allem aber stellten die Forscher folgendes fest: Die fünf großen Medieninhaltsgenres haben jeweils mit einer ganz bestimmten Konstellation von Persönlichkeitseigenschaften zu tun:
Das zwischenmenschliche Genre versammelt Menschen von verträglichem und ausgleichendem Temperament mit all seinen Facetten: Liebenswürdigkeit, Wärme, Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft. Hinzu kommt eine Spur Nachdenklichkeit und Pflichtgefühl.
Von ästhetischen Inhalten fühlen sich Personen mit folgenden Persönlichkeitszügen angesprochen: Intellekt, Kreativität, Aufgewecktheit, Selbstbeobachtung, Einfallsreichtum, Kompetenz, Einfühlungsvermögen, aber auch Führungswille und Gelassenheit. Es sind dies oft Leute, die in steter Tuchfühlung zu ihrem Verstand und ihren Empfindungen stehen.
Das Dunkle in Film, Buch und Musik suchen – dem Klischee entsprechend – Gemüter von oft wenig ausgeprägter Verträglichkeit und Liebenswürdigkeit, denen aber doch nicht selten eine intellektuelle Note eigen ist. Sie fahren nicht besonders auf Pflichten ab, ebenso wenig auf Umsicht, Rücksichtnahme, Moral und Einfühlung in andere. Sie sind aber oft überdurchschnittlich kreativ, einfallsreich, widerspruchsfreudig, extrovertiert und selbstdarstellerisch, wie beispielsweise Musiker oder Künstler.
Intellektuelle Medieninhalte sprechen erwartungsgemäß Menschen von hoher Intelligenz an. Sie sind oft introvertiert, einfallsreich, detailorientiert, unternehmungsfreudig, selbstsicher und durchsetzungsfähig – allerdings unterdurchschnittlich kooperativ.
Einzig beim Genre "Spannend" fanden die Forscher keine überzeugende Verbindung zu typischen Persönlichkeitsmerkmalen. Wahrscheinlich haben eben Leute von ganz unterschiedlicher Wesensart eine Schwäche für Abenteuer und Spannung. Jedenfalls solange das Abenteuerliche hübsch in seiner Roman- oder Filmwelt bleibt und sich aus dem realen Lebensalltag fern hält.
Fazit
Aus alldem ergab sich: Menschen wählen sich Unterhaltung aus, die Aspekte ihrer Persönlichkeit widerspiegeln und verstärken. Wir sind also keineswegs die passiven Konsumenten einer über uns hereinbrechenden Medienberieselung, als die wir gerne dargestellt werden!
Der Manipulation durch Medien sind allein dadurch Grenzen gesetzt, dass jeder Mensch sich nach seinen persönlichen Vorlieben und seinem Naturell gezielt aussucht, von welchen Medieninhalten er sich anregen und "manipulieren" lässt.
Wir alle leben eben nur bedingt in derselben Umwelt: Jeder Mensch richtet sich eine Lebensnische ein, die seinen Interessen und Neigungen entspricht – auch, und gerade beim Medienkonsum. Was wir lesen, gucken und hören ist also ein Ausdruck unserer Persönlichkeit.
Sie können also, wenn Sie das Medienverhalten Ihrer Freunde, Verwandten oder Familie kennen, darauf schließen, welche Charaktereigenschaften diese Personen aufweisen und so sehen, wie ein Mensch wirklich ist.
Weitere Informationen:
http://www.ihreveraenderung.de
, , http://www.therapeutenfinder.com/therapeuten/.html |