Pflege täglich Deine Gedanken, denn sie werden Deinen Weg bestimmen!
Pflege täglich Deine Gedanken, denn sie werden Deinen Weg bestimmen!
22.04.2015
Dieser Satz drückt eine für mich unschätzbar wichtige Lehre unseres Lebens aus, aber ich wurde erst vor einigen Tagen auf eine sehr bewegende Art und Weise daran erinnert, wie man ihn sich tatsächlich zu eigen machen kann.
Lasst mich Euch davon erzählen:
Ich kenne einen älteren Herren, um die siebzig. Wir sind nicht familiär verbunden, keine engen Freunde, die sich regelmäßig besuchen, aber auch mehr als einfache nur Bekannte.
Sagen wir so – wir haben eine Verbindung.
Ich möchte ihm für diesen Artikel den Namen Peter geben, weil ich bei ihm manchmal an den Jungen denke, der nie erwachsen wird – Peter Pan.
Er ist kein verrückter Kindskopf, aber er hat es geschafft sich sein Nimmerland zu erhalten.
Ihr wisst was es mit dem Nimmerland auf sich hat? An diesem magischen Ort kann man sich die Dinge, die Realität werden sollen, wünschen.
Peter ist ein großer Abenteuer und so hat er sich bis zum letzten Jahr immer neue Herausforderungen gewünscht und jede auch angenommen.
Um Peter zu beschreiben braucht es einige Worte.
Er ist ein Weltreisender. Zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit alten Segelschiffen oder Eisenbahnen hat er die Welt umkreist und durchquert.
Er ist ein Helfender.
In in Afrika hat er eine Hilfsorganisation aufgebaut und betreut diese bis heute.
Er ist ein Suchender, der Zeit seines Lebens an den verstecktesten Orten Antworten fand.
Er ist ein Lehrender, der alles, was er verstanden hatte, mit der Welt teilen wollte, und er ist ein Liebender, der seiner Frau ein guter Ehemann, seinen Kindern ein guter Vater und seinen Geschwistern ein loyaler Bruder sein wollte.
Ende letzten Jahres wurde bei Peter zweierlei Krebs diagnostiziert.
Die Abenteuer mussten eine Pause einlegen.
Letzte Woche bekamen wir Freunde eine E-Mail von ihm, denn er wollte uns über seine letzten Monate auf dem Laufenden halten.
Natürlich ging es um Operationen, Reha Maßnahmen und Anschlusstherapien.
Peter begann seine Nachricht an uns Geschockte und schlimmes Erwartende mit einem Zitat von Voltaire:
„Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“
Er berichtete mit viel Gefühl, Humor und auch ein bisschen Ironie, von seinem Krankenhausalltag, den OPs, der Reha, und wie er es dennoch schaffte, all dies um das ein oder andere kleine Abenteuer herum zu bauen, das er sich nicht nehmen lassen wollte.
Peter fuhr zu einer Jubiläumsklassenfahrt mit seiner Frau, genoss ein riesiges Familienfest mit all seinen Geschwistern und Enkeln und hielt noch eine Sitzung seiner Hilfsorganisation für Afrika ab.
Diverse Operateure mussten sich diesem Zeitplan fügen – und taten es auch.
Seine Nachricht an uns schloss mit:
„Viel habe ich in Klinik und Reha gelernt, dabei auch:
Pflege täglich Deine Gedanken, denn sie werden Deinen Weg bestimmen“
Den Krebs kann man behandeln, aber doch die Gedanken nicht…
Richtig oder falsch?
Keiner schreibt uns vor, wie wir die Welt zu sehen haben.
Nimmerland ist vielleicht mitten unter uns, aber nur wenige Menschen können es sehen.
Peter, die verlorenen Jungs und Glöckchen haben die Magie des Ortes wahrgenommen und konnten ihn finden.
Für andere war er unerreichbar.
Oder haben sie Nimmerland erst magisch gemacht, weil sie einen besonderen Blick auf dieses Plätzchen hatten?
Vielleicht ist die Welt nicht das, was wir glauben in ihr zu sehen? Wir machen uns ein Bild von ihr und bestimmen dann, dass sie so zu sein hat.
Vielleicht kann die Welt aber ALLES sein, was wir sie sein lassen?
Wir sind was wir über uns denken und was wir denken strahlen wir aus.
Und das was wir ausstrahlen prägt das Umfeld oder die Welt in der wir leben.
Was wäre, wenn wir einfach unsere Gedanken ändern würden. Wenn wir der traurigen Vergangenheit den Boden entziehen, indem wir unsere Gedanken über sie ändern.
Kann sie dann überhaupt traurig bleiben?
Was wäre, wenn wir der Angst vor der Zukunft den Nährboden rauben, indem wir unsere Gedanken über die Zukunft ändern. Hat die Angst dann noch einen Platz?
Eine positive Lebenseinstellung zu haben, ist nicht eine einfache Idee, die man sich umlegen kann, wie einen hübschen Schal oder ein schickes Mäntelchen.
Sind wir mal ehrlich, uns gelingt das am ehesten in den Situationen, in denen es uns ohnehin gut geht, oder maximal ein leichtes Lüftchen in unsere Richtung weht.
Wer aber ist noch dieser in sich ruhende, das Schicksaal akzeptierende, sich auf Morgen freuende und allseits zuversichtliche Hobby-Yogi, wenn es wirklich eng wird.
Wenn uns unsere Gesundheit zu verlassen droht oder es bereits getan hat, wenn Geld und Sicherheit sich abwenden, wenn Menschen uns verlassen oder sterben, wenn der Tod bei uns selbst anklopft, kurz wenn Dinge passieren, mit denen wir uns nicht einverstanden erklären können, weil sie uns etwas Elementares zu entreißen drohen.
Plötzlich merkt man, dass die positive Lebenseinstellung weniger ein hübscher Schal, als vielmehr eine echte Herausforderung sein kann, der man gewachsen sein muss oder sagen wir, in die man hineinwachsen muss.
Wo findet man den Sinn in einem Geschehnis, wenn es eigentlich nur Kummer mit sich bringt? Was kann positiv daran sein, wenn jemand stirbt? Wo hin verdrückt sich die „es hat alles seinen Sinn – Einstellung“, wenn man seine Frau mit dem besten Freund erwischt?
Ich glaube, „es hat alles einen Sinn“ ist eine viel zu pauschale Aussage, die nicht für jeden nachvollziehbar ist.
Es mag sicherlich sein, dass in einer übergeordneten Sphäre alles einen Sinn hat, aber da wir nicht immer in der Lage sein werden, in diese Sphären vorzudringen, um diesen Sinn zu erkennen, brauchen wir eigentlich auch nicht zu versuchen, uns immer damit über Wasser zu halten.
Hinzu kommt, dass wir nicht immer altruistisch genug sein können, um zu akzeptieren, dass es auch um den Sinn für einen anderen Menschen und nicht nur für uns gehen könnte.
Wir sind ja alle nicht Gandhi und unser Glaube, unsere Demut und unsere Schicksalsergebenheit finden im Alltag schnell natürliche Grenzen!
So ist es zumindest bei mir oft gewesen, aber dann kam Peters Mail und hat mich mal wieder daran erinnert, wie ein Schuh draus werden könnte.
Nicht die Akzeptanz allen Unglücks macht uns wieder zu glücklichen Menschen, sondern die Art wie wir über Dinge denken.
Das ist unsere größte Freiheit, denn wir können zu jeder Zeit selbst entscheiden, von welcher Seite her wir eine Angelegenheit betrachten.
Unsere Gedanken sind es, die aus einem Umstand eine Tragödie machen.
Uns sind (oder werden) in unseren Leben traurige und furchtbare Dinge passieren, und es ist kein Zeichen von besonderer Stärke nicht traurig zu sein.
Wir dürfen traurig sein, aber wir haben auch die Chance zu erkennen, dass unsere Gedanken uns gehören. Wir haben die wundervolle Möglichkeit die Dinge so zu sehen, wie wir wollen, denn nirgendwo steht geschrieben, wie etwas wirklich zu sein hat oder was ich zu erkennen habe, wenn ich auf etwas blicke.
Es gibt keine absolute Beurteilung einer Situation, immer nur eine Subjektive.
Und alles was subjektiv ist, kann von uns aktiv beeinflusst werden.
Aus einer subjektiven Katastrophe können wir mit der Kraft unserer Gedanken auch etwas Anderes machen.
WAS kann ich Euch nicht vorhersagen, aber ich kann versprechen, dass ihr ohne die katastrophalen Gedanken plötzlich in einer weniger katastrophalen Situation ankommen könnt.
Habt ihr euch schon einmal gefragt, was ihr ohne bedrückende Gedanken wie Angst, Wut, Enttäuschung, Trauer oder Verunsicherung wärt?
Vielleicht frei?
Und soll euer Weg aus eben jenen bedrückenden Gedanken gebaut sein, oder läuft es sich auf Anderen vielleicht besser?
Probiert es doch mal aus…
Danke Peter für:
„Pflege täglich Deine Gedanken, denn sie werden Deinen Weg bestimmen“*
Und sei so gut, Dir für 2015 wieder neue Abenteuer auszudenken, von denen Du uns Faulpelzen dann berichten kannst!
Mindestens eine Fahrradtour durch Sibirien würde ich schon von Dir erwarten!
* Eine Quellenangabe für diese Zitat konnte ich nicht finden. Wer es für sich beansprucht kann sich gerne melden, um genannt zu werden.
** Die Frage: “Was wärst Du ohne diesen Gedanken” stammt u.a. aus der Lehre von Byron Katie,
auf die ich auch schon in dem Artikel:
Die verzwickte Sache mit dem Loslassen hingewiesen habe.
Weitere Informationen:
http://talkabout-blog.eu/?p=606
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Susanne Henkel, systemischer Coach,
Talk about! Coaching / eine Marke der ASCB GmbH, 63263 Neu-Isenburg
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