Deine Beziehung ist immer die richtige!
Deine Beziehung ist immer die richtige!
28.12.2010
...ein Kurs in Sachen Partnerschaft.
"Wenn mein Partner nur endlich ..."
"So halte ich es nicht aus...!"
"Du musst endlich..."
"Du bist..."
Viele Beziehungen sind prall voll mit Vorwürfen, Verurteilungen und Bewertungen. Die Idee ist fast immer die gleiche: Der Partner soll sich ändern! Damit es besser läuft, es mir besser geht, usw.
Doch die Erfahrung zeigt uns, dass diese Vorstellung niemals zu einer Partnerschaft in Liebe und Wachstum beitragen kann. Der Grund dafür ist sehr einfach und doch oft schwer zu verstehen, geschweige denn anzunehmen. Allerdings können wir ihn nur erfahren, indem wir uns auf folgendes einlassen:
Der Partner ist immer genau richtig. Denn wenn er nicht richtig wäre, hätte sich das Leben in dieser Begegnung geirrt! Glaubst Du wirklich, Du würdest es besser wissen?
In der Regel sind wir wenig bereit, die volle Verantwortung für unsere Resonanz zu übernehmen. Im Klartext: Das, was uns gerade geschieht, ist nichts anderes, als unsere eigene und ganz persönliche Kreation! Dieser selbst gestaltete Schöpfungsprozess geschieht zwar meist unbewusst, ist aber dennoch sinnvoll.
Der verborgene Sinn daran ist, dass Gefühle endlich ans Licht kommen dürfen, die bisher in uns verdrängt wurden. Oft sind genau das die Gefühle, die in der Kindheit als sehr schmerzvoll und unangenehm auftauchten und aus diesem Grund nicht mehr gefühlt werden wollten. Wir selber haben uns also als Kind entschieden "NEIN" zu einer Empfindung zu sagen, damit sie uns in dieser eher hilflosen Zeit nicht überfordert. Im Laufe des Lebens versucht die Seele nun, diese Gefühle wieder "einzusammeln" und zu integrieren, d. h. also, sie anzunehmen und zu bejahen. Dieser Prozess kann aber nur vollzogen werden, wenn all diese Gefühle in ihrem Schattendasein wieder ans Licht kommen dürfen, und ganz real, mit allem, was dazugehört, gefühlt werden. Da wir uns aber durch unseren eigenen Beschluss darauf konditioniert haben, diese Gefühle nicht mehr zu fühlen, bedarf es einer universell geregelten Hilfestellung: Wir begegnen Menschen und kommen in Situationen, die den alten Schmerz wieder an das Tageslicht bringen.
Dieses oft sehr unangenehme "Wachrütteln" sorgt so lange für allerlei Kummer und Schmerz, bis wir begreifen, dass es uns dient. Ich behaupte sogar, dass die Menschen oder Umstände, die in der Lage sind, diese Gefühle wieder in uns zu aktivieren, unsere größten Geschenke sind (auch wenn wir es meist völlig anders erleben..!). Der Mensch, der sich dessen nicht bewusst ist, versucht aber, mit aller Kraft dagegen anzukämpfen und projiziert sein eigenes Thema auf den anderen, immer in der Versuchung, den anderen verändern zu wollen.
Es ist sicherlich völlig nachvollziehbar, dass wir uns alle im Augenblick des Schmerzes etwas ganz anderes wünschen. Doch ist das, was wir uns wünschen, auch das, was uns wirklich weiter bringt, heilt und erfüllt?
Vor einigen Jahren sah ich in einer Suchtklinik in Bad Herrenalb folgendes Zitat, das mich sehr zum nachdenken anregte: "Hier bekommst du nicht was du willst, hier bekommst du das, was du brauchst."
Wenn wir unserem Leben einen höheren Sinn geben wollen, der vielleicht sogar daraus besteht, so viele Erfahrungen wie möglich zu machen, um so vieles wie irgend möglich zu fühlen, dann führt genau dies zum Wachstum und zur Erweiterung unseres Bewusstseins. Dann ist es ein wunderbares Geschenk des Universums, mit dem konfrontiert zu werden, was uns wieder zurück zu uns selber bringt. Denn eines ist klar: Die Gefühle, die in uns entstehen, egal ob Wut, Hass, Ärger, Trauer, oder auch Freude, Mut und Liebe, sind ausschließlich in uns selber. Der andere "triggert sie nur an".
Der, der uns wütend oder glücklich macht, zeigt somit nur, was vorher schon da war, und zwar in uns selber da war. Das Gegenüber gibt uns ausschließlich die Möglichkeit, uns selber zu spüren. Mehr nicht. Das was uns trifft, betrifft uns! Wären wir mit uns selber im Frieden und würden uns selber lieben, so wie wir jetzt gerade sind, dann würden wir auf mögliche Angriffe und Bewertungen seitens Anderer mit einem selbst erfüllten Lächeln reagieren.
Wir könnten in uns ruhen!
Somit ist folgendes klar: Jede Begegnung und jede Beziehung ist ausschließlich dafür da, uns selber zu spüren! Jeder Streit, jeder Angriff ist die eigene und ganz persönliche Schöpfung, oder Kreation, weil unsere Seele weiß: Dort ist noch ein wunder Punkt, der an das Licht kommen möchte, um geheilt zu werden.
Die Lösung von Beziehungsproblemen liegt also in der achtsamen Wahrnehmung, wo wir selber stehen, um das, was durch den anderen bei uns in Wallungen kommt, anzunehmen. Unser Job ist es, bei uns selber hinzuschauen, und uns immer wieder die Frage zu stellen: Was macht genau das jetzt das mit mir? Welche Gefühle löst der andere in mir aus?
Wir müssen nicht alles analysieren und erklären können! Ich weiß, dass unser Verstand das gerne tut. Doch das wunderbare ist, Heilung und Wachstum enstehen dort, wo die Bereitschaft dafür da ist, endlich wieder zu fühlen, d. h.: Alle Gefühle sind Willkommen! Diese Hingabe ist eine Hingabe an sich selber, ja, fast eine Liebeserklärung an sich selbst, denn was zeugt von mehr Liebe, als die bedingungslose Annahme dessen, was es in uns fühlt!? Das ist es, was wieder in Heilung kommen möchte! Unsere tiefste Suche, die nicht selten zur Sucht wird, besteht darin, jemanden zu finden, der uns endlich bedingungslos annimmt, mit all unseren Schwächen und Fehlern. Deshalb und ausschließlich deshalb, gibt es so viele Streitigkeiten, Dramen und Diskussionen in Beziehungen. Jeder will von dem anderen gesehen und angenommen werden. Im Alltag nennen wir das: Recht haben (wollen)! Doch in Wirklichkeit hat jeder aus seinem ganz persönlichen Lebensblickwinkel recht.
Es geht gar nicht darum, vom Gegenüber bestätigt zu werden. Der Partner ist nur dafür da, dass wir uns selber sehen, lieben und annehmen, wie wir sind und zwar mit allem(!), was da ist! Der Partner ist das ganz große Geschenk, denn er hilft uns Stück für Stück, mit dem in Frieden zu kommen, was in uns schmerzt. Bestätige Dich selbst!
Wenn wir genau hinschauen, erkennen wir, dass es meist die Dinge sind, die wir unserem Partner vorwerfen. Das, was wir an ihm ablehnen, ist nämlich genau das, was wir an uns selber ablehnen. In meinen Paartherapien gehört es fast zum Standardprogramm von beiden Klienten eine Vorwurfsliste zu erstellen. Jeder notiert als Hausaufgabe all seine Vorwürfe an den anderen. Das sind oft Listen über zwei bis drei Seiten! Da fragt man sich doch: Wie soll bei solch unausgesprochenen Spannungen die Liebe leben? Doch die Spannung besteht nicht zwischen den Paaren, sondern in jedem selber. Das wird dann wenige Tage später in einer Einzelstunde mit jedem einzelnen deutlich. Denn das ist der Moment der Wahrheit. Die Aufgabenstellung war, dass jeder Vorwurf mit einem "Du bist..." beginnen sollte. In der Sitzung beginnen wir nun, jeden Vorwurf in der Form zu verändern, das heißt, aus dem "Du bist..." wird ein "Ich bin...". Punkt für Punkt schauen wir uns die Vorwürfe an den Partner an, als wären es an sich selbst gerichtete Vorwürfe. Das Ergebnis dieser Arbeit ist zutiefst transformierend, denn nicht selten ist das Bewusstsein der Person durch diese Übung so erweitert worden, dass sie klar und deutlich spürt, dass jeder einzelne Vorwurf ein Selbstvorwurf war, der auf den anderen projiziert wurde.
Demnach war der andere nötig, um genau dies zu erkennen! Er war wie ein helfender Engel, oder, wie Robert Betz gerne sagt: Ein Arschengel!
Nicht selten gehen Mann und Frau mit Demut und Dankbarkeit nach Hause und sehen ihre Beziehung mit völlig neuen Augen. Der Partner ist immer der richtige, er ist immer ein Geschenk! Wann immer wir damit im Unfrieden sind, zeigt dies nur, wie sehr wir im Unfrieden mit uns selber sind. Jeder Vorwurf an den anderen richtet sich gegen uns selber! In jedem Streit, streiten sich nur die verletzten inneren Kinder in uns, die nach Annahme, Bestätigung und Nähe schreien. Doch es ist nicht der Job des Partners, dieses Kind zu nähren. Der Partner ist da, um uns den Weg zu zeigen, wie wir lernen, uns selber nähren und lieben lernen zu können.
Es ist wie ein Spiel, bei dem wir immer genau das vorgesetzt bekommen, das den Finger am tiefsten in unsere eigenen Wunden legt, damit wir uns wieder spüren und uns auf den Weg machen, uns selber zu heilen. Das bedeutet uns gut zu fühlen, Erfolg zu haben, glücklich und erfüllt zu sein. Bei jedem Misserfolg, jeder Pleite, allen Pannen, jedem Mobbing, jedem Missbrauch, jedem Streit und jeder Schwäche, geht es ausschließlich darum, wieder in das Fühlen zu kommen und sich dabei immer noch annehmen und lieben zu lernen. Das, was wir uns von anderen und am liebsten von der ganzen Welt so sehr wünschen, nämlich LIEBE für das, was und wer wir sind, müssen, oder besser gesagt dürfen wir auf diesem Weg selber in uns entdecken. Dieser ganze Weg dient nur einem:
Lerne Dich selber zu lieben und erkenne, dass Du der ganz persönliche Schöpfer Deines eigenen Lebens bist!"
Weitere Informationen:
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Die Glückschule, Christian Rieken, Heilpraktiker f. Psy., Coach,
Christian Rieken, 79312 Emmendingen
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