Die richtige Geburtsmethode finden
Die richtige Geburtsmethode finden
28.11.2014
Mutter zu werden, ist ein Prozess, der schon lange vor der Geburt des Kindes beginnt und dennoch ist die Geburt für die meisten Frauen einer der intensivsten Momente in ihrem Leben.
Eine Geburt ist immer ein sehr persönlicher, emotionaler und intimer Vorgang. Monatelang ist in der Mutter ein neues Leben herangewachsen und sie hatte Zeit, sich mit diesem Gedanken auseinanderzusetzen. Das Kinderzimmer ist eingerichtet und alle warten gespannt auf die Ankunft des neuen Erdenbürgers. Nun fehlt nur noch Wahl der richtigen Geburtsmethode.
Grundsätzlich liegt die Wahl des Geburtsortes und der -methode bei den Eltern, beziehungsweise der werdenden Mutter, sofern keine besonderen gesundheitlichen Umstände von Mutter oder Kind unbedingt eine Klinikgeburt oder einen Kaiserschnitt vorgeben.
Gebärende Frauen können heute aus vielen verschiedenen Methoden wählen und bei der Wahl spielen viele Faktoren eine Rolle. Wer soll bei der Geburt dabei sein? Soll das Kind lieber im Stillen und möglichst privat geboren werden oder sollen lieber Ärzte und Fachpersonal verfügbar sein? Welche Umgebung bietet den größten Komfort und die meiste Sicherheit? Alle Fragen sollten vorab mit Gynäkologe und Hebamme geklärt werden, diese helfen bei der Entscheidungsfindung und stehen mit ihrem Erfahrungsschatz und ihrer Fachkenntnis zur Seite. Am Ende zählt, womit sich die Mutter am besten aufgehoben, wohl und sicher fühlt.
Klinikgeburt
Etwa 97 Prozent aller Kinder werden heutzutage im Krankenhaus geboren.
UNICEF und WHO haben in einer Initiative gemeinsam zehn Punkte ausgearbeitet, die ein kinderfreundliches Krankenhaus auszeichnen. Diese Punkte sind besonders interessant für Mütter, die ihr Kind stillen wollen. Die zehn Punkte lauten:
- Das Personal wird regelmäßig zu Still-Richtlinien geschult
- Das Personal kann diese Richtlinien auch umsetzen
- Schwangere werden über die Vorteile des Stillens aufgeklärt
- Spätestens eine halbe Stunde nach der Geburt wird der Mutter gegebenenfalls geholfen, das Kind zum ersten Mal anzulegen
- Die Mutter wird darüber aufgeklärt, wie sie stillen und den Milchfluss aufrecht erhalten kann
- Das Baby bekommt ausschließlich Muttermilch, keine Ersatznahrung oder Zusätze, sofern nicht medizinisch notwendig
- Mutter und Kind können 24 Stunden am Tag zusammen sein
- Gefördert wird das Stillen nach Bedarf
- Das Baby bekommt keine Schnuller oder Sauger
- Die Mutter wird über Stillgruppen informiert und selbige werden gefördert
Auf babyfreundlich.org findet sich eine Auflistung der Krankenhäuser, die die Plakette babyfreundlich erworben haben.
Am besten wird die entsprechende Klinik vorher besucht, damit sich die Mutter vor Ort selbst ein Bild machen kann. Wie sind die Räumlichkeiten gestaltet? Ist der Geburtsraum freundlich gestaltet, ruhig gelegen und ist Privatsphäre gegeben?
Bei einer Geburt in einer Klinik bietet sich auch die Möglichkeit, Nabelschnurblut vom Neugeborenen zu bekommen. Der Vorgang ist völlig schmerzfrei für Mutter und Kind. Das Blut kann bei Stammzellbanken wie Seracell für viele Jahre eingelagert werden und ist bei Bedarf schnell verfügbar. Nabelschnurblut ist gerade im Kindesalter gut geeignet, um Krankheiten wie Leukämie zu therapieren. Dadurch, dass Stammzellen so jung sind, erfolgen beim Einsatz weniger Abstoßungsreaktionen, da die Zellen noch recht anpassungsfähig sind.
Hausgeburt
Eine sogenannte Alleingeburt, also eine Geburt ohne Anwesenheit einer Hebamme, ist in Deutschland zwar rechtlich nicht verboten, allerdings macht sich die Mutter der fahrlässigen Körperverletzung schuldig, falls das Kind bei der Geburt Schaden nimmt.
Hausgeburten sind trotz vieler Befürchtungen letztlich genau so sicher wie eine Klinikgeburt und haben für die werdende Mutter viele Vorteile. Das Kind kann in einer ruhigen Umgebung geboren werden, wo sich die Mutter geborgen fühlt. Viele Mütter, die eine Hausgeburt erlebt haben, beschreiben den Vorgang als einen sehr kraftvollen und selbstbestimmten Akt, bei dem sie sich stark und wohl gefühlt haben. Für sie war es wichtig, eine selbstbestimmte Geburt zu erleben.
Geburtshaus
Geburtshäuser sind eine gern genutzte Alternative zu Klinikgeburten. Hier herrscht meist eine deutlich ruhigere und familiäre Atmosphäre und die Geburt wird bis auf Ausnahmefälle nur von Hebammen begleitet, nicht von Ärzten. Der große Vorteil von Geburtshäusern liegt darin, dass hier meistens viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Geburt vorliegen. Während in Kliniken in aller Regel liegend geboren wird, haben Mütter hier die Möglichkeit, auch Hilfsmittel zu nutzen wie Hocker, Matte, Seil oder Gymnastikball. Auch eine Wassergeburt ist in Geburtshäusern oftmals möglich.
Für Gebärende ist der Wohlfühl-
faktor bei der Geburt sehr wichtig.
Bei einer Wassergeburt findet die Entbindung in einer großen Badewanne statt. Der Vorteil der Wassergeburt besteht vor allem darin, dass durch das warme Wasser die Muskeln der Gebärenden sich besser entspannen, was nicht nur den Geburtsvorgang erleichtert, sondern auch hilft, einem Dammschnitt oder einem Dammriss vorzubeugen.
Angst um das Neugeborene muss die Schwangere hierbei nicht haben. Durch die Nabelschnur bekommt das Baby genügend Sauerstoff und der Atemreflex setzt auch erst ein, wenn das Gesicht zum ersten Mal mit der frischen Luft in Berührung kommt.
Steht im Vorfeld schon fest, welche Geburtsmethode gewünscht ist, sollten sich werdende Eltern bei den verschiedenen Einrichtungen nach den Angeboten erkundigen. Geburtshäuser richten in der Regel ein, dass ausschließlich eine einzige Hebamme die Geburt betreut. So wird die Gebärende stets von der gleichen Person begleitet, was eine sehr persönliche Geburt ermöglicht und von vielen Müttern geschätzt wird.
Allerdings bieten Geburtshäuser meist nur ambulante Entbindungen an. Entsprechend sind werdende Eltern meist nach spätestens 24 Stunden wieder zu Hause.
Ambulante Geburt
Auch Kliniken bieten ambulante Geburten an. Diese Methode bringt den Vorteil der medizinischen Betreuung während der Geburt mit sich, ermöglicht aber gleichzeitig die schnellere Rückkehr in das vertraute Heim. Allerdings laufen solche Geburten in der Klinik meist sehr unpersönlich ab und sind der Krankenhausroutine unterworfen, sodass die Gebärende hier nur wenige Möglichkeiten hat, die Geburt aktiv mitzugestalten. Für die Nachsorge kommt meist einige Tage lang einmal eine Hebamme vorbei, um den Gesundheitszustand von Mutter und Kind zu überprüfen.
Je wohler sich Gebärende während der Geburt fühlen, desto weniger Komplikationen sind meist zu erwarten, denn mit der geistig entspannten Haltung geht auch eine körperliche Entspannung einher. Daher ist es wichtig, sich vorher über die verschiedenen Angebote zu informieren, sich Einrichtungen anzusehen und diejenige Möglichkeit auszusuchen, bei der die Gebärende ein gutes Gefühl hat.
Bilder:
1) Pixabay © (CC0 1.0) Greyerbaby
2) Pixabay © (CC0 1.0) jarmoluk
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt,
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