Verspannungen trotz Yoga? Das hilft der Muskulatur
Verspannungen trotz Yoga? Das hilft der Muskulatur
12.04.2021
Yoga ist ein ganzheitliches Konzept, das Körper und Geist in Einklang bringt. Trotzdem kann es zu Verspannungen kommen.
Viele Menschen machen Yoga, da sie sich zahlreiche positive Effekte auf Körper und Geist versprechen. Unter anderem wirkt Yoga sehr entspannend und harmonisierend auf den ganzen Körper. Doch nicht immer lassen sich alle körperlichen Probleme mit Yoga beheben. Wer trotz regelmäßigem Yoga Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich verspürt, kann mit anderen Therapieformen entgegenwirken.
Gesundheitliche Vorteile des klassischen Yoga
Yoga wirkt ganzheitlich auf den Körper und mobilisiert, kräftig, harmonisiert und entspannt zugleich. Dazu trägt vor allem die Kombination der fünf klassischen Elemente bei. Diese sind Körperübungen, Atemübungen, Ernährungsempfehlungen, Meditation und Entspannung. Der Yogi kann dabei verschiedene Atem- und Bewegungsübungen kombinieren, die genau dort ansetzen, wo Schmerzen und Verspannungen auftauchen.
Besonders effektiv sind Yoga-Übungen beispielsweise bei Problemen mit der Wirbelsäule oder dem Bewegungsapparat an sich oder auch bei Asthma und Bluthochdruck. Auch bei psychischem Stress oder Burnout ist Yoga ein Mittel der Wahl. Die einzelnen Übungen sind unter fachkundiger Anleitung zu erlernen. Denn Fehler können zu Schädigungen oder Überlastungen von Wirbelsäule, Sehnen, Muskeln und Bändern führen.
Welche Alternativen gibt es zur Yoga-Entspannung?
Grundsätzlich stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, um Verspannungen oder sogar Schmerzen im Bereich von Nacken und Schulter zu lösen. Empfehlenswert sind beispielsweise Massagen, bei Bedarf mit Hilfsmitteln wie etwa Massagematten sowie Akupunktur oder Akupressur. Auch verschiedene andere Übungen, die ihren Ursprung nicht im Yoga haben, können hilfreich sein.
Noch besser ist es allerdings, wenn zunächst die Ursache für die Verspannungen festgestellt wird. Dann ist es leichter, gezielt dagegen vorzugehen.
Ursachen für Verspannungen sind vielfältig
Um die beste Therapiemöglichkeit oder sanfte Unterstützung zu finden, ist zunächst zu klären, woher die Schmerzen oder Verspannungen in Nacken und Schulter stammen. Es gibt sogar einen Fachbegriff für Schmerzen in Nacken, Schultern und Armen, die von der Halswirbelsäule ausgehen. Mediziner sprechen vom Halswirbelsäulensyndrom. Ganz oft kommt bei hartnäckigen Verspannungen zusätzlich ein unangenehmer Spannungskopfschmerz hinzu.
Leider versuchen viele Menschen, den Schmerz mit Schmerzmedikamenten zu bekämpfen. Dies kann aber nicht die Folgeprobleme der Verspannung, wie eine begrenzte Beweglichkeit, Übelkeit und Schwindel ausschalten.
Hauptauslöser für Verspannungen der oberen Rückenmuskulatur ist langes Sitzen am Arbeitsplatz. Dies begünstigt eine Fehlhaltung von Kopf und Rücken. Häufig sind auch Krankenschwestern und Pflegekräfte von Schmerzen im gesamten Nacken-, Schulter- und Rückenbereich betroffen. Denn gerade diese Körperbereiche werden bei der Arbeit schwer beansprucht.
Manchmal stammen die Schmerzen auch von überreizten Nerven oder Zahnproblemen. Auch Rheuma und Sportverletzungen sowie altersbedingte Verschleißerscheinungen kommen als Auslöser infrage. Zu guter Letzt kann ein stressiger Alltag dazu führen, dass der Körper völlig verspannt. Grundsätzlich ist es also ratsam, zunächst einen Arzt zu konsultieren, der die korrekte Ursache abklären und die richtige Therapie (beispielsweise auch Physiotherapie) empfehlen kann.
Klassische Therapiemöglichkeiten bei Verspannungen
Eine Selbstbehandlung der Verspannungen ist mit unterschiedlichen Mitteln möglich. Dazu gehören verschiedene Arten von Massage und warmen Anwendungen (Hot Stones, Bäder, Wärmekissen) sowie Akupunktur oder Akupressur.
Diese Möglichkeiten dienen teilweise auch der gesamten Entspannung und sind problemlos auch ohne ärztliche Verordnung durchführbar. Sogar verschiedene Bewegungen, die Betroffene am Arbeitsplatz zur Lockerung und Haltungskorrektur durchführen können, können Verspannungen lindern oder vorbeugen. Folgende Therapieformen sind bei Verspannungen im oberen Rücken besonders geeignet:
Massagen
Die klassische Massage ist ideal, da sie von professionellen Therapeuten durchgeführt wird. Sie kennen die richtigen Handgriffe, mit denen sie an den verspannten Stellen die Muskeln lockern und die Durchblutung steigern können. Der Hauptvorteil dabei ist, dass diese Massage auch schmerzlindernd wirkt und daher auch schnelle Hilfe bei akuten Schmerzen verspricht.
Eine Selbstmassage im Nacken ist bedingt nötig. Massagewerkzeuge wie Massagestäbe oder Bälle können die Massage erleichtern und das Risiko für Verletzungen verringern. Anfänger sollten sich vorab erklären lassen, wie die Hilfsmittel richtig angewendet werden.
Massagen durch Massagematten oder Sitzauflagen sind besonders einfache Möglichkeiten. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch, dass die Matte einen größeren Funktionsumfang hat. Allerdings ist viel mehr Platz nötig, um die Matte auszulegen und richtig zu bedienen. Für den Nacken- und Schulterbereich genügen auch Sitzauflagen, die sich auf Sofa oder Sessel legen lassen. Sie können die Rückenpartie sogar während des Fernsehens bearbeiten.
Moorbäder oder -kissen
Moor ist besonders beliebt und kommt häufig in Wellnessoasen zum Einsatz. Es hat sowohl eine wärmende als auch eine entzündungshemmende und entgiftende Funktion. Betroffene können mit Mooranwendungen sowohl in Form von Cremes (häufig als Gesichtsmaske) als auch in Badezusätzen für Entspannung sorgen.
Wer keine Badewanne, sondern nur eine Dusche besitzt, kann sich mit Moorkissen behelfen. Sie müssen – je nach Gebrauchsanleitung – in der Mikrowelle oder im Ofen aufgewärmt werden und werden dann auf die verspannten Stellen aufgelegt. Diese Kissen gibt es entweder nur für den Nacken oder auch in größerem Format für Nacken und Rücken. Die Kissen geben die Wärme nur langsam ab, dadurch hält die positive Wirkung über mehrere Stunden hinweg an.
Traditionelle Chinesische Medizin
Aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) kommen gleich zwei Möglichkeiten, die bei Verspannungen helfen können. Hier ist von Eigenexperimenten abzuraten. Stattdessen suchen Patienten einen Profi auf, der sich mit den Methoden auskennt.
Bei der Akupunktur setzt der Arzt oder Heilpraktiker, der mit dieser Methode vertraut ist, kleine Nadeln in die klassischen Akupunktur- oder Triggerpunkte. Jeder Punkt ist mit einer anderen Stelle am Körper verbunden. Akupunktur ist somit ein ganzheitlicher Ansatz. Dadurch verbessert sich unter anderem die Durchblutung und der betroffene Muskel oder in diesem Fall die Nackenpartie entspannt sich. Das Setzen der Akupunkturnadeln tut dabei nicht weh. Viele Betroffene schlafen während der Behandlung oder können sich zumindest gut entspannen.
Für Patienten, die Nadeln eher skeptisch gegenüberstehen, ist die Akupressur vielleicht das Mittel der Wahl. Diese Therapie funktioniert ähnlich, doch werden an den Triggerpunkten nur Massagen vorgenommen und keine Nadeln gesetzt. So stimuliert der Therapeut die Druckpunkte, um einen ähnlichen Effekt wie bei der Akupunktur zu erzielen. Die Triggerpunkte liegen in Händen und Füssen. Mit etwas Übung können Patienten sich selbst massieren.
Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet ein ganzheitliches Konzept, das nicht nur bei muskulären Problemen Abhilfe schaffen kann.
Entspannungsübungen
Ein wichtiger Beitrag, um Verspannungen im Körper zu lösen, ist regelmäßige Entspannung. Einfache Atem- und Entspannungsübungen lassen sich problemlos in den Alltag einbauen. Anleitungen können Patienten online finden. Auch die Krankenkasse ist eine gute Anlaufstelle. Viele Krankenkassen bieten eigene Kurse an oder übernehmen die Kosten für externe Kurse. Eine Nacken- und Schulterentspannung durch autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobsen kann Linderung bringen. Wichtig ist, verschiedene Entspannungsübungen auszuprobieren, um das richtige zu finden.
Bilder:
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt,
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