Zeckengefahr im Winter nicht unterschätzen
Zeckengefahr im Winter nicht unterschätzen
18.01.2016
Die beiden vergangenen Monate November und Dezember 2015 waren die jeweils wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Erfahrungen aus früheren, sehr milden Wintern (etwa 2006/07) haben gezeigt, dass Zecken unter diesen Bedingungen ganzjährig aktiv sein können. Seien Sie sich der Gefahr durch Zecken also auch im Winter bewusst.
Der Jahreszyklus der Zecke
In unseren Breiten sind Zecken in der Regel von März bis Oktober umtriebig, in den kälteren Monaten verfallen Sie in eine Art Winterstarre. Bei Bodentemperaturen über 7°C können sie allerdings weiterhin auf die Jagd nach einem passenden Wirt sein. Gerade in milden Wintern wie diesem sollte man sich bei Spaziergängen in der freien Natur also nicht in Sicherheit wiegen, sondern weiterhin geeignete Schutzmaßnahmen gegen Zeckenstiche ergreifen, da die kleinen Spinnentiere gefährliche Krankheiten wie FSME und Borreliose übertragen können.
Strenger Winter, weniger Zecken?
Grundsätzlich besteht kein direkter Zusammenhang zwischen der Zeckenpopulation und den Wintertemperaturen. Zecken sind sehr widerstandsfähig und überstehen auch längere Perioden mit Temperaturen bis -10°C meist problemlos. Unter dem Schutz einer geschlossenen Schneedecke darf die Witterung sogar noch deutlich widriger sein. „Bei den Zecken führen kalte Winter sogar eher dazu, dass ihre Zahl steigt" erläutert daher Prof. Josef H. Reichholf, Botschafter der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg. Die in Deutschland häufigste Zeckenart, der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus), findet sich folglich auch in kälteren Regionen wie Skandinavien, Island und Teilen Russlands. Zu milde, feuchte Winter wirken sich ferner sogar negativ auf die Entwicklung der Zeckenlarven aus, da sie von Pilzen befallen werden können. Der Zeckenbestand hängt also weniger von der Winterwitterung ab, sondern vielmehr vom Bestand und den Ganzjahrestemperaturen im Vorjahr.
Vorsicht ist geboten
Aufgrund des überaus milden Jahresverlaufs 2015 zählt die Umweltorganisation WWF den gemeinen Holzbock zu den Klima-Gewinnern des Jahres und warnt: „Durch die geringere Anzahl von Tagen mit Temperaturen unter -12 Grad wird der Holzbock vermehrt auch im Winter auf Wirtssuche gehen.“ An wärmeren Tagen (ab 5-7°C) kommen die Tiere aus ihrem Unterschlupf und selbst an kälteren Tagen können sie durch starke Wirtsreize wie Körperwärme, Atemluft oder Körpergeruch aktiv werden. Suchen Sie also auch in den vermeintlich zeckenfreien Wintermonaten nach einem Waldspaziergang ihren Körper vollständig ab und behandeln Sie einen aufgetretenen Zeckenstich umgehend und richtig.
Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt,
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