Chronische Schmerzen – Behandlungsmöglichkeiten mit und ohne Schmerzmittel
Chronische Schmerzen – Behandlungsmöglichkeiten mit und ohne Schmerzmittel
25.08.2017
Massage und andere physikalische Therapieformen können helfen, chronische Schmerzen zu lindern
Rückenschmerzen kennt fast jeder. Eine falsche Bewegung, zu schwer gehoben und der Rücken tut weh. Im Normalfall hilft ein wenig Ruhe, Wärme und eventuell ein Schmerzmittel, wenn die Schmerzen sehr stark sind. Nach ein paar Tagen verschwinden die Schmerzen wieder. Aber was ist, wenn die Schmerzen nicht wieder verschwinden? Wenn die Ursache für die Schmerzen schon so weit in der Vergangenheit liegt, dass der Patient sich kaum noch daran erinnern kann? Chronische Schmerzen können den Alltag sehr stark beeinträchtigen, so stark, dass die Betroffenen diesen kaum noch bewältigen können. Viele Patienten suchen professionelle Schmerztherapien, weil die herkömmlichen Methoden keine zufriedenstellende Linderung bringen.
Chronische Schmerzen – was tun?
Für Patienten, die über einen längeren Zeitraum – mehr als sechs Monate – an Schmerzen leiden, ist eine professionelle Schmerztherapie empfehlenswert. In der Realität ist es jedoch so, dass sich Patienten erst nach durchschnittlich acht Jahren in eine professionelle Schmerztherapie begeben. Chronische Schmerzen können sich zu einem eigenen Krankheitsbild entwickeln, die am Ende nichts mehr mit dem ursprünglichen Schmerzauslöser zu tun haben. Der Körper entwickelt ein Schmerzgedächtnis und schon ein geringer Reiz kann dann erneut starke Schmerzen auslösen. Wie chronischer Schmerz entsteht, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt. Viele Patienten suchen Hilfe in alternativen Heilmethoden, beispielsweise in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder in Hypnosetherapie. Dabei übernehmen die Krankenversicherungen nicht alle Möglichkeiten, die die moderne Schmerzmedizin zu bieten hat. Die Experten von krankenzusatzversicherung.de wissen, dass betroffene Schmerzpatienten nicht selten eine Odyssee durch unzählige Praxen hinter sich haben, bevor sie auf alternative Heilmethoden zurückgreifen. Grund für das lange Zögern ist in vielen Fällen die Angst vor hohen Kosten. Eine Lösung ist eine Heilpraktiker-Zusatzversicherung, die in Abhängigkeit vom Tarif alternative Behandlungsformen in weiten Teilen finanziell abdeckt. Patienten sind gut beraten, sich über die Möglichkeiten einer entsprechenden Zusatzversicherung zu informieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei chronischen Schmerzen?
Die klassische medikamentöse Therapie folgt
dem von der WHO aufgestellten Stufenplan
Die Schmerzen können sehr unterschiedlich sein und die verschiedensten Ursachen haben, genauso unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Welche Schmerzarten es im Einzelnen gibt, hat die schmerzliga.de sehr übersichtlich zusammengefasst.
Die nachfolgende Aufstellung ist eine Auswahl an gängigen Therapieformen bei chronischen Schmerzen:
- klassische medikamentöse Schmerztherapie
Bei der medikamentösen Schmerztherapie lassen sich schwache, mittelstarke und starke Schmerzmittel unterscheiden. Die Weltgesundheitsorganisation hat einen Stufenplan für den Einsatz von Schmerzmitteln entwickelt, der bei gelbe-liste.de einsehbar ist.
- Stufe 1
Schmerzmittel wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen fallen in diese Stufe der sogenannten nicht-opioiden Analgetika
- Stufe 2
In dieser Stufe verordnen Ärzte schwache Opioide in bestimmten Fällen zusammen mit Medikamenten der Stufe 1
- Stufe 3
Starke Opioide, manchmal in Verbindung mit Medikamenten der Stufe 1 kommen hier zur Anwendung.
Um diese Form der Schmerztherapie zu unterstützen, setzen Ärzte oft noch weitere Medikamente ein, die beispielsweise die psychische Situation des Patienten beeinflussen oder Muskelverspannungen lösen.
- Stufe 4 der Schmerzbehandlung laut WHO sind chirurgische Maßnahmen, die zum Einsatz kommen können, wenn alle anderen Maßnahmen versagen.
- Physiotherapie
Bewegung wirkt sich oft positiv auf das Schmerzempfinden aus. Um Rückenbeschwerden oder Gelenkschmerzen zu lindern, empfehlen Ärzte oft Ausdauersport, wie Wandern oder Radfahren. Eine Rückenschule oder leichtes Gerätetraining kann ebenfalls hilfreich sein, Muskeln auf- und den Schmerz abzubauen.
- physikalische Therapie
Zu den Methoden der physikalischen Therapie gehören Massagen, Wärme- oder Kältebehandlungen oder Elektrotherapie. Sie können das Schmerzempfinden positiv beeinflussen, beispielsweise tragen Massagen zur Entspannung bei, Elektrotherapie stimuliert die Muskeln durch elektrische Reize, was die Durchblutung fördert und entspannend wirkt.
- Kryotherapie
Die Kryotherapie gehört zu den physikalischen Therapieformen und ist eine Behandlung mit Kälte, die schon in der Antike bekannt war. Je stärker das Gewebe abkühlt, umso schmerzunempfindlicher wird es. Das subjektive Schmerzempfinden sinkt, bei 15 °C Hauttemperatur ist diese völlig schmerzfrei. Die Kryotherapie kommt meist lokal an einem Gelenk oder einer Extremität zum Einsatz.
Bei der Akupunktur setzt der Therapeut dünne Nadeln an bestimmte Punkte der Haut. Damit lassen sich bestimmte Schmerzformen gut behandeln, wie Kopfschmerzen, die Schmerzen bei Rheuma oder Arthrose.
Chronische Schmerzen verursachen eine starke psychische Belastung bei den Betroffenen. Das führt zwangsläufig dazu, dass die Gedanken nur noch um die Schmerzen kreisen. Dadurch entstehen weitere psychische Belastungen, wie Angst vor dem Schmerz oder Depressionen. Die Selbstmordrate bei Schmerzpatienten liegt zwischen 5 und 14 Prozent. Eine gezielte Psychotherapie kann den Teufelskreis aus Angst, Schmerzen und Depressionen durchbrechen. Verhaltenstherapeutische Maßnahmen, wie kognitive Therapie oder Entspannungstechniken, sind fester Bestandteil der psychotherapeutischen Schmerztherapie.
- MMS – multimodale Schmerztherapie
Diese Therapie ist ein interdisziplinärer Ansatz, der nach einem festen Behandlungsplan funktioniert. Ärzte verschiedener Fachrichtungen behandeln den Schmerzpatienten zusammen mit Physiotherapeuten, Psychologen und Pflegepersonal Hand in Hand. Dazu ist es notwendig, dass die Beteiligten regelmäßig in interdisziplinären Teambesprechungen die Behandlung absprechen.
- Neurochirurgie
Als letzten Ausweg für einige Schmerzpatienten, die auf keine der möglichen Therapieformen ansprechen, ist die neurochirurgische Schmerztherapie. Dabei trennt der Chirurg Nervenbahnen, um die Schmerzweiterleitung zum Gehirn zu unterbinden.
Fazit: Schmerzen isolieren, eine Schmerztherapie erhöht die Lebensqualität
Schmerzfreiheit ohne Medikamente ist das Ziel jeder Schmerztherapie, was sich jedoch nicht in jedem Fall erreichen lässt. Wichtig ist, dass der Patient mitarbeitet, damit der Teufelskreis aus Schmerz, sozialem Rückzug und Depressionen ein Ende findet. Eine Steigerung der Lebensqualität, der Lebensfreude, mehr soziale, kulturelle und körperliche Aktivitäten streben die Therapeuten für ihre Patienten an.
Bild 1: pixabay @ Mariolh (CCO Public Domain)
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Verfasser und Verantwortlich für den Inhalt:
Dipl. Kfm, Markus Schmidt,
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